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Wertingen: Mehr als ein „Jahrhundert-Starkregen“ trifft das Zusamtal

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Mehr als ein „Jahrhundert-Starkregen“ trifft das Zusamtal

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    Die Wassermassen haben auch am Kalteck in Wertingen gewütet. Dort rissen die Fluten Granitsteine aus dem Weg.
    Die Wassermassen haben auch am Kalteck in Wertingen gewütet. Dort rissen die Fluten Granitsteine aus dem Weg. Foto: Elisabeth Popp

    Was die Region Wertingen am Sonntag erleben musste, war nicht nur gefühlt der Wahnsinn. „Das war ein Jahrhundert-Starkregen“, sagt der Beauftragte für den Hochwassernachrichtendienst am Wasserwirtschaftsamt Donauwörth, Ludwig Humbaur. Von den Unwettern am Sonntagabend in Bayern sei die Wertinger Region am stärksten getroffen worden. „Das war das heftigste Ereignis im Freistaat“, erläutert Humbaur.

    Am Sonntag fallen in Wertingen 133 Liter Niederschlag pro Quadratmeter

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    Sein Kollege Andreas Tönnis bestätigt dies. „Rein statistisch gesehen kommt solch ein Starkregen nicht einmal alle 100 Jahre vor“, informiert der Sachgebietsleiter Gewässerkunde. In Wertingen fielen an der Messstation des Wasserwirtschaftsamts am Sonntag allein in einer Stunde zwischen 17 und 18 Uhr 70 Liter Regen pro Quadratmeter – das ist nach Angaben der Experten mehr als der Durchschnittswert eines ganzen Monats. Insgesamt kamen im Zusamtal rund um Wertingen am Sonntag etwa 133 Liter Regen pro Quadratmeter herunter, das meiste davon zwischen 16 und 20 Uhr. Getroffen hat das Unwetter auch Fristingen und Kicklingen. Dort mussten die Feuerwehren und Bewohner ebenfalls einige vollgelaufene Keller auspumpen. In Fristingen wurde die Zollstraße überflutet. „Das war heftig, solch einen extremen Regen habe ich noch nie erlebt“, teilt Susanne Ahle mit. Auch in Fristingen hatten sich regelrechte Seen in den Grundstücken gebildet. An der Messstation im Dillinger Stadtteil wurden am Sonntag ebenfalls 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen. Innerhalb von sechs Stunden regnete es dort 69 Liter pro Quadratmeter. „Statistisch gesehen kommt dies auch nicht alle 100 Jahre vor“, erklärt Tönnis.

    Die Kanalisationen kommen an ihre Grenzen

    Dass die Kanalisationen hier an ihre Grenzen gelangen, sei nicht zu verhindern. Er sei kein Spezialist für Kanalbemessung, sagt Tönnis. Aber ein Kanal, der so groß wäre, dass er diese Wassermassen aufnehmen könne, sei nicht zu bezahlen. Zudem würde der Inhalt bei solch großen Kanälen schlecht abtransportiert.

    Liegt es am Klimawandel?

    Ist der Klimawandel die Ursache für solche extremen Wetterphänomene? „Wahrscheinlich sind klimatische Veränderungen der Auslöser, es sieht jedenfalls ganz danach aus“, vermutet der Sachgebietsleiter. Es habe aber immer schon heftige Gewitter gegeben. Das Problem am Sonntag habe darin bestanden, dass das Niederschlagsgebiet nicht weitergewandert sei, erläutert Tönnis. Die Zelle unter der Gewitterwolke sei stehen geblieben. Und so habe ein räumlich eng begrenzter Raum alles abgekriegt.

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