Gemalt hat Michelle Mattes „eigentlich schon immer“. Mit 13 Jahren fing sie schließlich an „richtig zu üben“. Jetzt stellt sie erstmals einen Teil ihrer Werke aus: 31 Exponate der 19-jährigen Buttenwiesenerin hat der Wertinger Optiker Stefan Savini (Baur Optik) in die Geschäftsräume integriert.
Entstanden sind die Werke allesamt im Rahmen einer weltweiten Internet Challenge, einer Herausforderung im Internet sozusagen, die unter dem Namen „INKtober“ lief. Seit 2009 existiert diese Challenge für Künstler, bei der im Monat Oktober jeden Tag ein Bild mit Tusche (eng. Ink) zu zeichnen ist. Dabei geht es weder um einen Preis noch um Anerkennung von anderen. „Es geht darum, sich selbst herauszufordern“, sagt Michelle Mattes, und durch das tägliche Zeichnen und Malen besser zu werden.
Fähigkeiten selbst erarbeitet
Auf ähnliche Weise hat die 19-Jährige sich selbst alle Fertigkeiten beigebracht. Indem sie sich im Internet Tutorials – „Gebrauchsanleitungen“ sozusagen – anschaute, erarbeitete sich Michelle Mattes im Laufe der vergangenen Jahre viele künstlerische Fertigkeiten. So arbeitet sie mit Aquarell-, Öl- und Acrylfarben ebenso wie mit Pastellkreiden und eben Tusche. Doch ihre Werke sind keineswegs schwarz-weiß Zeichnungen. Mit goldener Gouache, einer wasserlöslichen Farbe mit grob vermahlenen Pigmenten, wollte die angehende Goldschmiedin ihre Werke zum einen verschönern, zum anderen einen Kontrast zur schwarz-weißen Tusche aufs Papier bringen.
So schlängelt sich auf einem Bild eine mehrfach gebrochene goldene Schlange um eine eine Hand. „Chop“ – zerstückelt – hat die 19-Jährige das Bild genannt und gleichzeitig mit der goldenen Farbe einen heilsamen Gegenpol. Das Gold hat es der jungen Buttenwiesenerin derzeit angetan. „Was vermutlich auch durch den Umgang damit in meiner Ausbildung zur Goldschmiedin kommt“, sagt sie. „Ich finde es einfach schön.“ Thematisch liebt es die junge Frau gerne grotesk. „Teilweise entstehen meine Bilder einfach durchs Machen, teils stehen komplette Gedankengänge dahinter.
Mystische Werke in Wertingen
So zeigen die Bilder in ihrer ersten Ausstellung durchwegs etwas skurrile Motive. Tiere, Köpfe, Hände, Figuren schweben über ihre Bilder. „Alle strahlen etwas Mystisches aus“, sagt die 19-Jährige über ihre Werke.
„So einzigartig die Werke von Michelle Mattes gestaltet sind, so entspricht es der Kunst des Augenoptikers, für jeden Kunden die Brille anzufertigen, welche die Persönlichkeit unterstreicht“, sagte Savini bei der Vernissage vor rund 65 geladenen Gästen. Für den Geschäftsführer von Baur Optik in Wertingen gehört es zur Geschäftsphilosophie, heimischen Künstlern eine Plattform für deren Werke zu bieten.
So haben alle Interessierten die Möglichkeit, bis 7. Juli die Ausstellung in den Schaufenstern und im Geschäft von Baur Optik zu besichtigen. (mit pm)
Was in dem Wertinger Optikergeschäft sonst noch ausgestellt wurde: