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Wertingen: Kinder in Wertingen und Lauterbach wollen endlich schwimmen lernen

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Kinder in Wertingen und Lauterbach wollen endlich schwimmen lernen

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    Schwimmen sollten alle lernen und können. Davon sind die Vorsitzenden der beiden Wasserwachten Wertingen und Lauterbach – Bianca Siwi und Dominik Kienmoser überzeugt. Derzeit ist es allerdings schwierig, Schwimmkurse anzubieten. Anmeldungen haben sie mehr als genug.
    Schwimmen sollten alle lernen und können. Davon sind die Vorsitzenden der beiden Wasserwachten Wertingen und Lauterbach – Bianca Siwi und Dominik Kienmoser überzeugt. Derzeit ist es allerdings schwierig, Schwimmkurse anzubieten. Anmeldungen haben sie mehr als genug. Foto: Kienmoser

    Der eine ist 26 Jahre jung, die andere 25 Jahre. Neben dem nahezu gleichen Alter verbindet Dominik Kienmoser und Bianca Siwi eine gemeinsame Leidenschaft. Seit ihrer Kindheit schwimmen sie, traten früh der Wasserwacht bei und führen jeweils einen Ortsverein im Zusamtal. Seit eineinhalb Jahren stehen sie vor den gleichen Problemen: sehr schwierigen Trainingsbedingungen. Und das nicht nur aufgrund der Hygienemaßnahmen, sondern weil der Platz, sprich Schwimmbäder durch Impfzentrum und Sanierungen fehlen. Vergangenen Herbst mussten sie zudem die Schwimmkurse komplett absagen. Jetzt steht die doppelte Anzahl an Kindern auf ihren Anmeldelisten, in beiden Orten jeweils rund 70 Buben und Mädchen.

    Zunächst zurück zur Wasserrettung. „Wir hatten vor Corona einen außerordentlich guten Ausbildungsstand, waren sehr fit“, erzählt Dominik Kienmoser. „Damit konnten wir einige Zeit überbrücken.“

    Buttenwiesen entscheidet sich für Sanierung

    Los geht die „Überbrückungszeit“ mit Beginn der Corona-Einschränkungen im Frühjahr 2020. Zunächst müssen die Bäder geschlossen bleiben. Die Gemeinde Lauterbach entscheidet sich im Mai aufgrund der Beschränkungen die anstehende Sanierung des Freibads, vor allem der Funktionsgebäude, sofort zu beginnen. Dazu trägt auch die Wasserwacht mit vielen Arbeitsstunden ihren Teil bei.

    Während das Wertinger Freibad sowohl 2020 als auch 2021 mit einigen Wochen Verspätung und Einschränkungen öffnet, bleibt das Lauterbacher Freibad in beiden Jahren komplett geschlossen. Buttenwiesens Bürgermeister Hans Kaltner hält es für sinnvoll, lieber die Sanierung „ordentlich abzuschließen“ (wir berichteten). 2022 will man dann mit sanierten Umkleiden, Duschen, Kiosk und Sauna in eine neue Saison starten.

    Lauterbacher trainieren in Wertingen

    Im Moment haben die Lauterbacher Wasserwachtler Zuflucht in Wertingen gefunden. „Wir teilen uns die Trainingszeiten“, erklärt Bianca Siwi. Kein leichtes Unterfangen bei 70 Kindern und 50 Erwachsenen, die normalerweise regelmäßig aktiv trainieren. Da ohnehin nur eine bestimmte Anzahl von Menschen im Bad sein darf, hat sie die Gruppen verkleinert und die Trainingszeiten verkürzt. Die Höch-städter Wasserwacht, die in anderen Jahren ebenfalls in Wertingen trainierte, pausiere derzeit aufgrund der Platzprobleme. An die Trainingsvorschriften hätten sie sich mittlerweile mehr oder weniger gewöhnt: „Im Wasser gilt in alle Richtungen zwei Meter Mindestabstand und Überholverbot beim Schwimmen. Wer das Training am Beckenrand leitet, hat eine FFP2-Maske zu tragen.“

    Nach ihrem Schwimmkurs trat Bianca Siwi der Wasserwacht Wertingen bei. Mittlerweile ist sie deren Vorsitzende.
    Nach ihrem Schwimmkurs trat Bianca Siwi der Wasserwacht Wertingen bei. Mittlerweile ist sie deren Vorsitzende. Foto: Kienmoser

    Trotz der erschwerten Bedingungen haben Bianca Siwi und ihr Team in diesem Jahr einen Versuch gestartet. „Weil wir so viele Anfragen hatten, boten wir seit 50 Jahren erstmals einen Schwimmkurs im Freibad an.“ Sechs Stunden konnten sie absolvieren. Dann stoppten der Ferienbeginn und vor allem das Wetter den Fortgang. „Optimal sind 28 Grad Außentemperatur und 25 Grad im Wasser“, sagt sie. Sie versuchten, die Kinder ständig in Bewegung zu halten, entschieden sich dann aber, den Kurs im Herbst fortzusetzen. Zusätzlich dazu hat sie Anmeldungen für zwei weitere Kinderschwimmkurse. Obwohl sie bisher stets nur einen anboten, würden sie gerne dieses Mal beide durchziehen. Ob dafür allerdings ein Hallenbad zur Verfügung steht, scheint fraglich. „Wir sind in Verbindung mit dem Landratsamt“, erzählt die 25-Jährige. Noch sei nicht klar, wie genau es mit dem Impfzentrum weitergeht, zudem stehe eine Sanierung des Schwimmbades an – von den Corona-Einchränkungen einmal ganz abgesehen.

    Anmeldungen für mehrere Schwimmkurse

    Vor einer ähnlichen Situation steht damit die Wasserwacht Lauterbach. Auch sie hat Anmeldungen für zwei komplette Schwimmkurse, die sie gewöhnlich im Wertinger Hallenbad durchführt – doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Vorsitzender Dominik Kienmoser findet es „ganz wichtig, dass Kinder frühzeitig schwimmen lernen“. Zum einen, weil sie jung leichter lernen. Zum anderen, um Gefahren zu vermeiden. „Bei uns auf dem Land sieht die Situation normalerweise noch ganz gut aus, weil Familien bereits mit ihren kleinen Kindern früh ins Bad gehen.“ Doch viele Gewässer, wie beispielsweise der Lech, würden oftmals unterschätzt. „Je mehr Wasser ein Fluss führt, umso stärker ist die Kraft des Wassers und umso weniger einschätzbar sind die Strömungen.“

    An der Aktionswoche „Bayern schwimmt“ nahm 2019 auch Dominik Kienmoser mit der Wasserwacht Lauterbach teil.
    An der Aktionswoche „Bayern schwimmt“ nahm 2019 auch Dominik Kienmoser mit der Wasserwacht Lauterbach teil. Foto: Kienmoser

    Für den 26-jährigen Lauterbacher gehört das Schwimmen daher zu den Dingen, die jede und jeder zwingend können müsse. „Und wenn ein Kind es erlernt, ist es ein Geschenk fürs Leben.“

    Einige der Kinder steigen direkt nach dem Schwimmkurs in die Wasserwacht ein. „Mindestvoraussetzung ist das Schwimmabzeichen in Bronze“, sagt Bianca Siwi. So kam auch die gebürtige Wertingerin einst zur Wasserwacht und ist ihr bis heute treu geblieben, obwohl sie mittlerweile in Augsburg wohnt und arbeitet. „Retten und helfen – ich habe viele Einblicke für mein eigenes Leben dadurch gewonnen“, resümiert sie. Das regelmäßige Schwimmen halte sie zudem in Bewegung und langjährige Freundschaften aufrecht.

    Die Geselligkeit innerhalb des Vereins sieht auch Dominik Kienmoser als wichtiges Detail neben dem Training und den Rettungseinsätzen – „um die Gemeinschaft aufrecht zu erhalten“.

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