Eine Engstelle ist in der Bauerngasse in Wertingen geplant. Der Grund: Regens Wagner Glött will dort ein Wohnheim und eine Förderstätte für Menschen mit mehrfacher Schwerbehinderung verwirklichen und braucht eine passende Ausfahrt. Das ist in diesem Bereich nicht einfach. Die Folge: Dort soll nun in Richtung Norden, sprich in Richtung des Seniorenzentrums St. Klara auf der rechten Seite der Fahrspur eine kleine Verkehrsinsel gebaut werden. Somit sollen Fahrzeuge auf das Gelände von Regens-Wagner gefahrlos ein- und ausfahren können. Diese Verkehrsinsel, die notfalls auch überfahren werden kann, soll baulich etwas erhoben sein. Diejenigen, die mit ihren Fahrzeugen in Richtung Norden unterwegs sind, müssen links daran vorbeifahren. Neben der Verkehrsinsel bleibt ein 3,75 Meter breiter Fahrstreifen.
Sitzung war gut besucht
Diese Pläne wurden in der jüngsten Sitzung des städtischen Bauausschusses vorgestellt. Konkret ging es dabei um die Stellungnahmen von Behörden und Privatleuten, die nach der öffentlichen Auslegung des Planes im Rathaus eingegangen waren. Die Sitzung war übrigens so gut besucht, dass Bürgermeister Willy Lehmeier vermutete, dass wohl nichts Spannendes im Fernsehen laufe.
Spannend dürften dafür die vergangenen Wochen für die verantwortlichen Architekten des Regens-Wagner-Projektes gewesen sein. Diese mussten mehrmals umplanen. Zunächst waren die Parkplätze auf einem Grundstück geplant, das nach hinten versetzt von der Bauerngasse liegt. Diese Stellplätze sollten über die Fritz-Carry-Straße angebunden werden. Doch diese Möglichkeit musste verworfen werden. Um eine ausreichend breite Einfahrt zur Fritz-Carry-Straße zu schaffen, wäre das Fahrrecht über einen Teilbereich eines angrenzenden Nachbargrundstückes nötig gewesen. Doch dieses Recht wurde verweigert. Somit blieb den Architekten nichts anderes übrig, als die Parkplätze zu verlegen. Sechs Stellplätze sollen nun auf einem anderen Bereich des Grundstücks, der näher an der Bauerngasse liegt, errichtet werden. Doch diese Lösung wirft ein Problem auf.
Es braucht eine Verkehrsinsel
Laut Vorgaben der Baubehörden soll in der Bauerngasse eine Grenzbebauung erfolgen, weil das historisch so vorgegeben sei. Damit rücken die Gebäude allerdings nahe an die Straße heran. Die Folge: Nach Einschätzung der Verkehrsexperten fehlt das nötige Sichtdreieck, um gefahrlos von der Bauerngasse in das Grundstück ein- und ausfahren zu können. Deshalb müsse die seitliche Verkehrsinsel geschaffen werden, für deren Herstellungskosten übrigens der Bauherr, sprich Regens Wagner, aufkommen muss.
Allerdings wird es einen Fußweg hin zur Fritz-Carry-Straße geben, damit die künftigen Bewohner gefahrlos in die Innenstadt gehen können. Denn dieses Wegerecht wurde Regens Wagner vom Besitzer des entsprechenden Nachbargrundstücks eingeräumt.
Was sagt das Denkmalschutzamt?
Zu diesem Bauprojekt gab es auch Forderungen und Wünsche weiterer Fachbehörden. So sollen für die Fledermäuse Kästen am neuen Gebäude und eine Zwischenlösung für die Bauzeit geschaffen weiter. Auch der Denkmalschutz hatte seine Forderungen eingebracht. Da mit Bodendenkmälern zu rechnen ist, soll bei Grabungen in den kartierten Bereichen das Denkmalschutzamt eingeschaltet werden. Die überarbeiteten Pläne für das Projekt werden noch einmal für einen Monat öffentlich ausgelegt.
Hintergrund: Wie berichtet, wollen die Verantwortlichen von Regens Wagner Glött in der Bauerngasse 24 zeitgemäße Wohnplätze und eine Förderstätte für Menschen mit Behinderung errichten. Mit dem Baubeginn rechnen die Verantwortlichen im Herbst.
24 Menschen mit mehrfacher Schwerbehinderung sollen künftig in dem Wohnheim eine Heimat finden. Auf dem etwa 3600 Quadratmeter großen Areal, das zwischen Bauerngasse und Fritz-Carry-Straße liegt, soll zudem die Förderstätte gebaut werden, die für 18 Personen ausgelegt ist. Den Wünschen von Regens Wagner nach sollen zwei Baukörper errichtet werden, an der Straße die zweigeschossige Förderstätte und im dahinter liegenden Bereich das Wohnheim, in etwa L-förmig.
Ein Leuchtturmprojekt
Die Verantwortlichen von Regens Wagner sprechen von einem Leuchtturmprojekt. Man habe sich bei den Planungen sehr um Ausgleich bemüht und wolle mit den Menschen mit Behinderung in Wertingen heimisch werden.
In der Bauausschusssitzung ging es außerdem um den Bebauungsplan „Nördlich des Marienfeldes“. Für diesen Bereich wurde eine Bauvoranfrage eingereicht, die an den Maßgaben des Bebauungsplanes scheitert, der laut Auskunft aus dem Rathaus schon sehr alt sei. Aus diesem Grund soll dieser überarbeitet werden. Der neue Bebauungsplan gilt dann für den gesamten Bereich „Nördlich des Marienfeldes“.
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