Desinfizierende Putzmittel, antibakterielle Müllbeutel oder keimabweisende Schneidebretter – immer mehr Produkte, die den Verbrauchern suggerieren, ihre Küche müsse ein steriler Ort sein, kommen auf den Markt. Monika Weber und Brigitte Steinle, Lehrerinnen der Abteilung Hauswirtschaft an der Landwirtschaftsschule in Wertingen haben eine eindeutige Meinung zu diesen Produkten: „Wir würden auf jeden Fall davon abraten, die heimische Küche zu desinfizieren“, sagt Steinle. „Wir lesen immer wieder in Studien, dass es uns gut tut, mit einer Gewissen Zahl von Keimen zu leben. Und durch antibakterielle Mittel werden auch für uns nützliche Keime abgetötet“, fügt sie hinzu. Außerdem wachse so die Gefahr, dass sich neue Resistenzen entwickeln, dass die Mittel gerade dann, wenn man sie braucht, nicht mehr wirken. „Normales Putzen mit Spülmittel und warmen Wasser reicht in der Regel aus“, sagt Monika Weber. Zumindest zuhause – in einer Großküche sehe es anders aus.
Wertingen