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Wertingen: Eine letzte Saison im alten Wertinger Hallenbad

Wertingen

Eine letzte Saison im alten Wertinger Hallenbad

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    Das Wertinger Hallenbad öffnet am 1. November noch einmal für Schwimmerinnen und Schwimmer. Nächsten Sommer wird es dann saniert.
    Das Wertinger Hallenbad öffnet am 1. November noch einmal für Schwimmerinnen und Schwimmer. Nächsten Sommer wird es dann saniert. Foto: Silke Schirrmacher

    Bürgermeister Willy Lehmeier benutzte gegenüber unserer Zeitung im Juli ein anschauliches Bild für den Zustand des Wertinger Hallenbads: „Wir fahren schon nicht mehr auf dem Reifen, wir rollen schon auf der Felge.“ Und auch die Bürgerinnen und Bürger der Zusamstadt nennen das 1976 errichtete Gebäude oft spöttisch „die Grotte“.

    Doch es liegt nicht an der Optik, dass der Landkreis nun im kommenden Sommer mit der Komplettsanierung des Hallenbads beginnen will. Angepeilter Starttermin für die Sanierung ist Juni 2022. Bis dahin können die Gäste und Schulklassen ihr altes Hallenbad eine letzte Saison noch so erleben, wie es wahrscheinlich schon ihre Großeltern getan haben. „In den Allerheiligenferien“, also um den 1. November herum, öffnet es wieder seine Pforten uneingeschränkt für Gäste und Schulklassen. Ein genauer Termin werde noch kommuniziert, heißt es vom Betreiber, dem Landratsamt. Je nach Inzidenzlage kann es auch durchaus sein, dass die Besucherinnen und Besucher des Bades Einschränkungen hinnehmen müssen, etwa bei der zulässigen Gesamtzahl derer, die sich im Becken aufhalten dürfen.

    Das Hallenbad wurde als Impfzentrum genutzt

    Seit Dezember 2020 werden Teile des Hallenbads für das Impfzentrum des Landkreises genutzt. War dieses am Anfang noch hauptsächlich in den Umkleiden des Hallenbades einquartiert, wurde schnell hauptsächlich die Dreifachturnhalle nebenan für die Impfung und die beiden Warteräume genutzt. Das Impfzentrum wird es ab dem 1. Oktober in dieser Form aber nicht mehr geben. Der Besucherverkehr fällt ab dem 1. November weg, weshalb auch nicht mehr der Eingangsbereich des Hallenbads gebraucht wird. Die Dreifachturnhalle wird voraussichtlich sogar schon früher wieder ihrem ursprünglichen Nutzungszweck zugeführt: Laut Auskunft des Landratsamtes steht diese voraussichtlich bereits ab Mitte bis Ende Oktober schon wieder für den regulären Betrieb bereit.

    Die Pläne sehen vor, das Fliesen- durch ein Edelstahlbecken zu ersetzen. Dafür werden die Beckenwände abgebrochen. Außerdem sollen die beiden Toiletten am Eingang der Halle nach hinten, direkt über die Saunen gesetzt werden. Behindertengerechte Kabinen sollen den direkten Zugang zu den Becken ermöglichen. Ein Treppenlift ermöglicht auch Menschen mit Gehbehinderung künftig, die Sauna im Keller zu besuchen. Rechts neben dem Eingang soll ein Theorieraum geschaffen werden. Ein hoher Energiestandard soll ebenfalls umgesetzt werden, dafür wird die gesamte Gebäudehülle sowie das Belüftungssystem erneuert. Derzeit sind die Energiekosten für den Betrieb notorisch hoch, was auch schon öfter im Kreistag bemängelt worden war.

    Die Liste der Mängel am Hallenbad in Wertingen ist lang

    Ausschlaggebend für die Sanierung – die voraussichtlich rund zehn Millionen Euro kosten wird, falls die Rohstoffpreise nicht noch weiter ansteigen sollten – sind auch Schadstoffe, die in dem Gebäude verbaut sind. Darunter auch Asbest, der sich in der Decke befindet, laut Landratsamt jedoch gebunden ist und damit keine Gefahr für Besucherinnen und Besucher des Kreishallenbads darstellt. Das Tragwerk der Halle sei zudem standsicher. Ansonsten gibt es allerdings eine lange Mängelliste: Der Stahl im Beton ist korrodiert, die Stützenheizung undicht, die Badewassertechnik veraltet, das Flachdach stellenweise undicht.

    Zu hoffen ist, dass diese Sanierung reibungsloser ablaufen wird als die letzte im Oktober 2004. Damals wurden die Arbeiten, bei denen tonnenweise asbesthaltige Pufferspeicher abmontiert wurden, nicht im Vorfeld mit den Schulen und dem Betreiber der Sauna kommuniziert. Die Unterrichtspläne für den Schulsport waren gemacht, überstürzt mussten Notfallpläne her.

    Der Beckenbereich wird wohl grundlegend erneuert, das Fliesen- durch ein Edelstahlbecken ersetzt. Außerdem kommt ein neues Foyer, der Brandschutz wird grunderneuert. Die Toiletten am Eingang der Halle sollen nach hinten, direkt über die Saunen gesetzt werden. Behindertengerechte Kabinen in dem Bereich würden den direkten Zugang zu den Becken ermöglichen. Ein Treppenlift ermöglicht auch Menschen mit Gehbehinderung künftig, die Sauna im Keller zu besuchen. Rechts neben dem Eingang soll ein Theorieraum geschaffen werden.

    Das Hallenbad ist sehr beliebt

    Geld und Mühe sind beim Hallenbad auf dem Ebersberg gut investiert, denn es ist sehr beliebt. Rund 20000 Personen besuchen es jährlich, heißt es aus dem Landratsamt. Dazu kommen noch etliche Schulklassen sowie Vereinssport und andere Übungen. So trainieren hier etwa der Kneippverein, der TSV Wertingen, der Ausdauerschwimmverein sowie die Wasserwachten aus Lauterbach und Wertingen. Das Therapiezentrum Gantze und die Volkshochschule halten hier zudem Kurse ab.

    Die Saison 2022/2023 können sich schwimmbegeisterte Wertinger voraussichtlich aber abschminken, die Fertigstellung ist nicht vor Ende 2023 zu erwarten. Ein Grund mehr, den Spätherbst und Winter über noch einmal ausgiebig das Flair im alten Wertinger Hallenbad zu genießen. (mit corh)

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