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Wertingen: Ein Erfolg gegen den Eichenprozessionsspinner

Wertingen

Ein Erfolg gegen den Eichenprozessionsspinner

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    Mit einem Zerstäuber wird das Biozid „Neem Protect“ auf die betroffenen Bäume gesprüht. Der Eichenprozessionsspinner wird dann bereits in einem frühen Entwicklungsstadium getötet. 
    Mit einem Zerstäuber wird das Biozid „Neem Protect“ auf die betroffenen Bäume gesprüht. Der Eichenprozessionsspinner wird dann bereits in einem frühen Entwicklungsstadium getötet. 

    Gegen den Eichenprozessionsspinner setzt die Stadt Wertingen auf ein neues Konzept. Mit dem Biozid „Neem Protect“ werden die Insekten in einem frühen Entwicklungsstadium getötet. Das Wichtige dabei: Andere Insekten bleiben von den schädlichen Folgen des Mittels weitestgehend verschont - zumindest in der Theorie. Wertingens Umweltreferent, Stadtrat Ludwig Klingler von den Grünen, ist mit dem Einsatz der neuen Methode bislang zufrieden. „Es ist schön, zu sehen, dass der Betriebshof offen für neue Lösungen ist und sich dafür auch immer umfassend informiert“, sagt Klingler gegenüber unserer Zeitung.

    Mit dem Einsatz des Mittels wurde die Firma Stoll aus Bäumenheim beauftragt. Mittels eines großen Zerstäubers fuhr diese die Bäume einzeln an und sprühte das Biozid auf die Blätter der Eichen. Das geschah bereits im Mai, als die Larven schon geschlüpft, aber noch nicht ihre gefährlichen Brennhaare ausgebildet hatten.

    In Wertingen wird der Eichenprozessionsspinner erfolgreich bekämpft

    Jetzt ist es Zeit für ein erstes Zwischenfazit. Und das fällt bei Betriebshofleiter Johannes Deisenhofer äußerst positiv aus.“Bisher sieht es so aus, als wäre der Einsatz ein voller Erfolg gewesen“, konstatiert Deisenhofer. An 125 Bäumen wurde das Mittel eingesetzt. Bei den Kontrollfahrten der Mitarbeiter des Betriebshofes sei noch nicht aufgefallen, dass sich trotz der Maßnahme an einem der Bäume eine Population der gefährlichen Insekten gebildet hätte.

    „Das Vorgehen kostet pro Baum rund 25 Euro“, sagt Deisenhofer. Bilden sich allerdings größere Nester, müssen diese abgesaugt werden, wenn sie so liegen, dass die Bevölkerung in Gefahr ist. Das sei wesentlich teurer.

    Die Auswahl der Bäume erfolgte nach Bedarf. So wurde das Biozid etwa beim Waldkindergarten, nahe des Schwimmbades oder in verschiedenen Ortsteilen bei Bäumen in Wohngebieten eingesetzt. Denn mit den Insekten ist nicht zu spaßen. Die Brennhaare der Raupen können bei Berührung äußerst schmerzhafte Hautreizungen auslösen, die Beschwerden halten meist mehrere Tage an. Für Allergiker kann ein Kontakt so schlimm sein, dass eine Fahrt ins Krankenhaus sein muss. „Die Brennhaare der Tiere bleiben auch Jahre nach dem Befall eines Baumes noch gefährlich“, sagt Betriebshofsleiter Deisenhofer. Mitunter kann es sein, dass einen dann beim Holz machen eine böse Überraschung erwartet.

    Die Eichenprozessionsspinner mögen das heiße Wetter

    Das Wetter der vergangenen Monate war für die Tiere der reine Hochgenuss. Erst nass, jetzt heiß, das mögen die Eichenprozessionsspinner, die hierzulande immer weniger Fressfeinde haben. Eigentlich werden sie von diversen Singvögeln und Fledermäusen verspeist. Doch der Artenschwund sorgt dafür, dass sie sich immer ungestörter ausbreiten können.

    Ludwig Klingler befürwortet deshalb den Ansatz, neue Wege beim Kampf gegen die diversen Probleme der Zukunft zu beschreiten. „Es wird immer mehr zu einer Gratwanderung“, sagt Klingler. Die Wünsche der Bürger zu erfüllen und gleichzeitig die Grünanlagen der Stadt und naturschutzfachlicher Sicht optimal zu pflegen, sei eine große Herausforderung, die dem Wertinger Betriebshof und der Stadt aber gut gelinge. Doch der Klimawandel werde die Probleme in Zukunft noch verschärfen, glaubt Klingler.

    Das Mittel „Neem Protect“ kam nicht das erste Mal zum Einsatz. Schon im vergangenen Jahr beauftragte die Stadt den Einsatz, allerdings im bedeutend kleineren Maßstab. Damals wurden nur etwa 40 Bäume behandelt, nun rund dreimal so viele. Betriebshofsleiter Johannes Deisenhofer ist mit der Methode bislang zufrieden und lobt die Bäumenheimer Baumpflege-Firma Stoll. „Die haben das gut gemacht“, sagt Deisenhofer.

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