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Wertingen: Die Wertinger Post zieht um

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Die Wertinger Post zieht um

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    In die Halle von Wörle Holzbau, die seit vergangenem Jahr nicht mehr betrieblich genutzt wird, wird ab April die Deutsche Post DHL Group einziehen. 17 Fahrer werden von dort aus Briefe und Pakete zustellen, bis der Neubau ein paar Meter weiter realisiert ist.
    In die Halle von Wörle Holzbau, die seit vergangenem Jahr nicht mehr betrieblich genutzt wird, wird ab April die Deutsche Post DHL Group einziehen. 17 Fahrer werden von dort aus Briefe und Pakete zustellen, bis der Neubau ein paar Meter weiter realisiert ist. Foto: Benjamin Reif

    Die Zusamstadt ist ein pulsierender Wirtschaftsstandort und damit in stetigem Wandel begriffen. Zwei große Projekte werden in naher Zukunft Gestalt annehmen. Die Deutsche Post DHL Group wird umziehen und ein neues Zustellerzentrum in Geratshofen errichten. Am bisherigen Standort der Post in der Wertinger Industriestraße soll ein Komplex mit Wohnungsbau entstehen – und ein Drogeriemarkt.

    Auf einem 3900 Quadratmeter großen Grundstück in Geratshofen baut die Deutsche Post ein neues Zustellergebäude, da ihr im alten Standort gekündigt wurde. Eine Zusammenlegung mehrerer Standorte soll es nicht werden, betonte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber unserer Zeitung, sondern ein Umzug. Der bisherige Zustellungsraum bleibe nach derzeitigen Planungen bestehen, ebenfalls ziehen alle 17 Mitarbeiter am Standort mit um.

    Beim Neubau will man allerdings mit einem modernen Konzept mehreren derzeitigen Entwicklungen Rechnung tragen. So sei im Zustellungsbereich das Briefgeschäft rückläufig, wohingegen die Nachfrage nach Paketzustellungen boomt. Das erhöhe insgesamt den Platzbedarf innerhalb des geplanten Gebäudes. Das Gebäude selbst nimmt mit geplanten rund 600 Quadratmetern Fläche auf dem Grundstück nur einen recht kleinen Teil ein. Der Platz werde dennoch gebraucht, um den eigenen Lieferfahrzeugen Parkmöglichkeiten und anliefernden Lkw Platz zum Rangieren zu bieten.

    Die Post will im Geratshofener Gewerbegebiet bauen

    Der Fuhrpark soll mit dem Umzug erneuert werden. Wie ein Sprecher der Post unserer Zeitung berichtete, will das Unternehmen alle Fahrer mit modernen „Streetscootern“ losschicken. Diese fahren alle komplett elektrisch. Voraussichtlich werden die Modelle „Work“ und „Work L“ zum Einsatz in der Zusamstadt kommen, die größte Variante „Work XL“ wohl nicht. Etwa 15 der Elektrofahrzeuge werden am neuen Standort eingesetzt werden.

    Andere Stützpunkte der Post werden von dem neuen Standpunkt nicht beeinflusst werden. Eine Umplanung, etwa in den Zustellerbezirken, sei nicht geplant. Die Post will laut eigenen Aussagen im Frühjahr 2021 auf das Gelände im Geratshofener Industriegebiet ziehen. Für die Erschließung wird die Stadt Wertingen eigens das Straßennetz um das Grundstück ausbauen, wie in der Bauausschusssitzung vergangene Woche bekannt wurde. Einen offiziellen Bauantrag hat die Post noch nicht eingereicht.

    Laut Post-Sprecher Dieter Nawrath wird der Umzug nötig, da dem Unternehmen an ihrem bisherigen Standort in der Wertinger Industriestraße gekündigt wurde. Von Anfang April an werden die Zusteller von der Halle der Holzbaufirma Wörle in Geratshofen aus operieren. Vergangenes Jahr wurde dort der Betrieb eingestellt.

    Übergangsweise zieht die Post in die Halle von Holzbau Wörle

    Zuvor habe man mit den Besitzern eines Buttenwiesener Gebäudes verhandelt, um ein passendes Übergangsobjekt zu finden, bis man in den Neubau einziehen könne, so der Post-Sprecher weiter. Doch in Buttenwiesen kamen beide Seiten nicht zusammen. Anders in Geratshofen: Die 16 mal 50 Meter große Halle von Stadtrat Reinhold Wörle sei zur Überbrückung perfekt geeignet. Umziehen muss die Post anschließend nur ein paar Meter die Straße hinab – das neue Grundstück liegt nur ein paar Meter entfernt. Falls der Zeitplan der Post nicht aufgehe und eine längere Nutzung der Halle notwendig wird, gebe es laut Stadtrat Wörle eine Option für längere Nutzung.

    Und am alten Post-Standort tut sich in naher Zukunft ebenfalls einiges: Wo früher der „Minimal“ beheimatet war, will Investor Erwin Müller einen Komplex mit zwölf bis 14 Wohnungen errichten. Dafür soll der Bau aufgestockt werden, der Anbau bekommt drei Geschosse und ist für Büros oder eine Praxis geplant. Eine entsprechende Bauvoranfrage ging im Mai vergangenen Jahres beim Bauausschuss des Stadtrates ein und erhielt von den Stadträten großen Zuspruch. Das Gebäude wird laut den Planungen in offener Bauweise umgestaltet, die Wohnungen auf dem Dach sind versetzt angeordnet, zum Teil mit Flachdächern, zum Teil mit Satteldächern.

    Auf einer Fläche von etwa 1200 Quadratmetern soll im Erdgeschoss des entstehenden Gebäudekomplexes eine Drogerie untergebracht werden. Dabei soll es sich laut Informationen unserer Zeitung um den Drogeriemarkt Müller handeln. Eine Anfrage unserer Zeitung an das Unternehmen blieb am Montag unbeantwortet.

    Bevor das Vorhaben realisiert und ein offizieller Bauantrag an die Stadt übergeben werden kann, liegen die Pläne derzeit noch öffentlich aus und können über die Internetseite der Stadt eingesehen werden. Für eine Verwirklichung wäre eine Änderung des Bebauungsplans in ein Sondergebiet notwendig, wie Bauamtsleiter Johann Meitinger mitteilt.

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