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Wertingen: Betrugsverdacht gegen Krankenhaus-Mediziner

Wertingen

Betrugsverdacht gegen Krankenhaus-Mediziner

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    Das Krankenhaus in Wertingen.
    Das Krankenhaus in Wertingen.

    Ein 66-jähriger leitender Mediziner des Wertinger Kreiskrankenhauses wird verdächtigt, ärztliche Privatliquidationen verschwiegen zu haben, um der Abführungspflicht zu entgehen.

    Wie in der WZ berichtet, würde dieses Delikt – falls sich der Verdacht erhärtet – als Betrug gewertet. Am vergangenen Dienstag wurden laut Matthias Nickolai, dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Augsburg, im Rahmen der Ermittlungen drei Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschlüsse in Wohnungen sowie in den Geschäftsräumen des Wertinger Krankenhauses durchgeführt. Der Mediziner arbeitet seit den 90er Jahren für die Kreiskliniken gGmbH. Die Frage, wie lange der mutmaßliche Betrüger bereits die Abführungspflicht an das Krankenhaus vernachlässigt und um wie viel Geld es bei seinem mutmaßlichen Betrug geht, war gestern angesichts der noch laufenden Ermittlungen nicht zu klären.

    Die Ermittlungen werden längere Zeit in Anspruch nehmen

    Ludwig Zausinger, Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Nord, wies darauf hin, dass die Ermittlungen der Dillinger Kriminalpolizei angesichts der umfangreichen beschlagnahmten Unterlagen des Arztes längere Zeit in Anspruch nehmen werden.

    Betriebsdirektorin Barbara Jahn-Hofmann vertritt derzeit den in Urlaub weilenden Geschäftsführer der Kreiskliniken gGmbH, Uli-Gerd Prillinger. Sie betonte, man nehme keine Stellung zum Betrugsverdacht: „Das ist ein laufendes Ermittlungsverfahren!“ Der des Betrugs verdächtige Mediziner geht derzeit weiter seinen medizinischen Pflichten nach. In der kommenden Woche wird er – wie viele andere Mitarbeiter des Krankenhauses – seinen Sommerurlaub nehmen.

    Träger des Wertinger Krankenhauses ist der Dillinger Landkreis. Auch Peter Hurler, Sprecher des Landratsamts, verwies auf die laufenden Ermittlungen: „Haben Sie Verständnis, dass wir heute dazu nichts sagen können. Es gab Durchsuchungen in der Klinik mit einem Anfangsverdacht.“ Laut Hurler müsse man das Ermittlungsergebnis abwarten, bis man über weitere Schritte nachdenke.

    Auch der Wertinger Stadtrat Dr. Johann Popp – er ist Aufsichtsratsmitglied der Kreiskliniken gGmbH – meinte auf Anfrage der WZ: „Im Augenblick gibt es zu dieser Sache nichts zu sagen!“

    Wie in der WZ berichtet, wurde am 21. Juli eine 49-jährige Wertingerin in der Nähe des Krankenhauses tot aufgefunden. Gestern bestätigte Barbara Jahn-Hofmann, dass die Frau als Arztsekretärin am Krankenhaus gearbeitet und sich um „verschiedene Abrechnungsbereiche“ gekümmert habe. Wie Polizeisprecher Zausinger angab, werden Zusammenhänge mit dem mutmaßlichen Betrug untersucht. Klar ist, dass die Frau nicht durch Fremdeinwirkung ums Leben kam. Derzeit stehen aber noch chemisch-toxikologische Untersuchungen aus, welche Licht in diesen noch ungeklärten Todesfall bringen könnten.

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