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Wertingen: Am Wertinger Gymnasium unterrichten 21 ehemalige Schüler

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Am Wertinger Gymnasium unterrichten 21 ehemalige Schüler

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    Barbara Meyer, Dominik Karl und Barbara Behringer freuen sich, wieder an ihrer ehemaligen Schule, dem Gymnasium Wertingen, zu sein, auf deren Bildern sie bereits vor einigen Jahren zu sehen waren.
    Barbara Meyer, Dominik Karl und Barbara Behringer freuen sich, wieder an ihrer ehemaligen Schule, dem Gymnasium Wertingen, zu sein, auf deren Bildern sie bereits vor einigen Jahren zu sehen waren. Foto: Bunk

    Seit ziemlich genau 50 Jahren werden am Gymnasium Wertingen nun Schülerinnen und Schüler auf ihr späteres Leben vorbereitet. Ob Studium, Ausbildung, das bei Abiturienten stets beliebte Jahr in Australien oder etwas ganz anderes – die Möglichkeiten nach dem Abitur sind schier unbegrenzt. Manchen gefiel ihre Schulzeit so gut, dass sie sich für den Beruf des Lehrers entscheiden. Einigen Schülern des Wertinger Gymnasiums gefielen ihre Erlebnisse dort sogar so gut, dass sie wieder genau dorthin zurückkehren wollten – nur eben auf die andere Seite des Klassenzimmers.

    Einer davon ist Martin Karmann, der seinen Schülerinnen und Schülern unter anderem Latein beibringt. „Wenn ich mich so zurück-erinnere, war meine schönste Zeit nicht während dem Studium, sondern meine Schulzeit hier“, erzählt er. „Es war wirklich interessant, die alten Lehrer dann von ihrer anderen Seite kennenzulernen“, meint Karmann. Zudem sei er ein sehr heimatverbundener Mensch, der auch in der Nähe wohne.

    Eine tolle Schulfamilie in Wertingen

    Schon seit der sechsten Klasse wäre ihm klar gewesen, dass er Lehrer werden wollte. Und wenn, dann am Gymnasium Wertingen. Von den anderen Lehrkräften wäre er damals aufgenommen worden, wie in einer Familie. Mittlerweile hat er auch schon mehrfach die Erfahrung gemacht, wie es ist, selbst ehemalige Schüler als Lehrkräfte begrüßen zu dürfen. „Das ist dann schon lustig, wenn die einen erst mal siezen“, sagt er, aber auch er möchte allen so hilfreich bei Fragen zur Seite stehen, wie es seine Kollegen bei ihm taten. Er könne es jedem empfehlen, diesen Weg zu beschreiten: „Ich würde es nie mehr anders machen.“

    Seine Abiturprüfung legte er 1991 zusammen mit der nun stellvertretenden Schulleiterin Barbara Meyer ab. Für sie hätten zwar einige Jahre dazwischengelegen, aber sie meint ebenfalls, es sei interessant, wenn „die ehemaligen Lehrer auf einen zukommen und sagen, jetzt kannst du Du zu mir sagen.“ Auch das Lehrerzimmer betreten zu dürfen, wäre für sie damals eine tolle Erfahrung gewesen, wie sie erklärte. „Ich glaube, wir haben alle einfach eine sehr große Verbundenheit zum Gymnasium Wertingen“, so die stellvertretende Schulleiterin, die dort 2006 als Referendarin anfing.

    Wegen Corona finden keine Fahrten und Ausflüge statt

    Zu den 21 Lehrkräften am Wertinger Gymnasium, die dort selbst zur Schule gingen, zählt auch Dominik Karl, der 2006 sein Abitur erhielt. „Das fühlte sich wie heimkommen an, auch wenn einiges anders ist als früher“, sagt er. Seit Anfang des Schuljahres unterrichtet er am Wertinger Gymnasium. Die Ausnahmesituation wegen Corona findet er schade für die Schülerinnen und Schüler: „Schule ist nicht nur Unterricht, man erinnert sich ja meist vor allem an Erlebnisse und nicht an bestimmte Unterrichtsstunden.“ So erinnere er sich vor allem an Schülermitverwaltungsfahrten nach Bliensbach oder Reimlingen.

    Auch der Schulleiter war mal Schüler

    Auch beispielsweise die mehrtägige Fahrt nach Mauthausen, um die dortige Gedenkstätte zu besuchen, sei ihm stark in Erinnerung geblieben. Seine Schüler würden ebenfalls gespannt zuhören, wenn sie Geschichten von früheren Fahrten hören. Für ihn wäre das Ausschlaggebende, um wieder an die alte Schule zurückzukehren, das positive Grundgefühl beim Gedanken daran gewesen. Er sagt: „Irgendwas muss an der Schule ja richtig laufen, wenn so viele Ehemalige wiederkommen wollen.“ Ein Jahr vor Dominik Karl machte, ebenfalls am Wertinger Gymnasium, Barbara Behringer ihr Abitur. Heute unterrichtet sie unter anderem Sport an ihrer ehemaligen Schule. „Ich wurde superpositiv aufgenommen“, erzählt auch sie. Es hätte sich einfach heimisch angefühlt. Sie hätte schon in Stadtschulen unterrichtet, jedoch wäre die Atmosphäre nirgends so gut gewesen wie in Wertingen. „Hier ist nicht alles so anonym.“

    „Egal, ob ehemaliger Schüler, oder komplett neue Lehrkraft, was zählt, ist das Engagement“, erklärt Schulleiter Sebastian Bürle. Für den auch selbst ehemaligen Schüler der Schule hätte vor allem die Oberstufe klar gemacht, dass die Schule einem die Welt zeigt. Besonders durch die zahlreichen Klassenfahrten, bei denen er auch andere Länder wie Frankreich oder sogar bei einem Schüleraustausch die USA entdecken hätte können. Was für ihn und auch alle anderen Wiederkehrenden die Schule ausmache, sei „der besondere Geist, der am Gymnasium Wertingen herrscht“.

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