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Wertingen: 16 Wohnungen sollen am Wertinger Laugnaplatz entstehen

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16 Wohnungen sollen am Wertinger Laugnaplatz entstehen

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    So soll das Gebäude an der Kanalstraße einmal aussehen – die Ebenen sind versetzt angeordnet, um das Gebäude weniger wuchtig erscheinen zu lassen. Insgesamt sollen 16 Wohnungen am Laugnaplatz entstehen.
    So soll das Gebäude an der Kanalstraße einmal aussehen – die Ebenen sind versetzt angeordnet, um das Gebäude weniger wuchtig erscheinen zu lassen. Insgesamt sollen 16 Wohnungen am Laugnaplatz entstehen.

    Wertingen Die Wertinger Wohnungsbaugenossenschaft will am Laugnaplatz ein großes Wohngebäude errichten. Dieses soll 16 Wohnungen, verteilt auf vier Vollgeschosse, beinhalten. Damit wolle man dem Bedarf an Wohnungen – gerade auch für finanziell schlechter gestellte Bürger – gerecht werden. Von dem Projekt zeigten sich die Stadträte in ihrer letzten Sitzung vor der Kommunalwahl prinzipiell sehr angetan, doch es kamen zahlreiche Bemängelungen und Anmerkungen zu der Bauvoranfrage.

    Stadtrat Reinhold Wörle von den Freien Wählern sagte: „Das Gebäude ist schön, aber es passt nicht an diesen Platz.“ Denn das am höchsten Punkt 14 Meter hohe Gebäude würde sich nach Ansicht Wörles nicht gut in die bestehende Bebauung einfügen. In der Nachbarschaft befinden sich Wohngebäude, der Zusamkanal und das alte Alcron-Gebäude. Stadtrat Johann Popp (CSU) ging in seiner Kritik noch weiter: Das Vorhaben sei grundsätzlich begrüßenswert, doch für den geplanten Bauplatz ungeeignet. Besser aufgehoben wäre es nach Ansicht Popps im Baugebiet Marienfeld 2. Denn durch das gut 1100 Quadratmeter große Baugrundstück werde die Fläche des Laugnaplatzes beeinträchtigt, welche die letzte große, zusammenhängende Fläche der Stadt Wertingen sei. Bürgermeister Willy Lehmeier entgegnete auf Popps Kritik, dass der grundsätzliche Entschluss schon vor längerer Zeit im Bauausschuss getroffen worden sei. „Wollen wir nun alles wieder auf Null stellen?“, fragte er. Das Gelände des Laugnaplatzes sei rund 20000 Quadratmeter groß, die 1100 Quadratmeter des geplanten Bauvorhabens spielten keine entscheidende Rolle.

    Die künftigen Mieter sollen das Carsharing-Angebot nützen

    Ebenso wurde über die Parkplatz-Situation diskutiert. Im ursprünglichen Entwurf waren es deutlich mehr, in der aktuellen Fassung des beauftragten Planungsbüros „Gumpp Heigl Schmitt“ ist pro Wohneinheit ein Stellplatz vorgesehen. Das ist nach Ansicht Wörles und Popps zu wenig. „Meiner Meinung nach sind zwei Stellplätze notwendig, egal aus welcher sozialen Schicht die Leute kommen“, sagte Wörle. Ein Argument der Stadt ist, dass auf eine verstärkte Nutzung des stadteigenen Carsharing-Angebots gesetzt werde. Dieses könnte durch die gemeinsame Nutzung der Fahrzeuge von verschiedenen Personen manches Zweitfahrzeug überflüssig machen.

    Johann Popp glaubt nicht daran, dass die künftigen Bewohner damit zufrieden wären, wie er klar machte. „Die Leute wollen doch nicht durch die Stadt laufen müssen, damit sie ein Auto benutzen können“, sagte der CSU-Fraktionsvorsitzende. Lehmeier war anderer Meinung. Das Carsharing-Angebot sei seit dem Start im Sommer vergangenen Jahres gut angenommen worden, die Auslastung sei bereits nach dieser kurzen Zeit auf einem guten Level. Außerdem brauche es Anreize für das Prinzip Carsharing.

    Der Stadtrat bejahte die Voranfrage für das Projekt der Baugenossenschaft nach längerer Diskussion im Anschluss an den Vortrag des Architektenbüros. Von den Stadträten Otto Horntrich (SPD) und Peter Hurler (Grüne) kamen Anregungen hinsichtlich der Versorgung mit regenerativer Energie: Sollte das Landratsamt grünes Licht geben und der eigentliche Bauantrag ausgearbeitet werden, solle darauf geachtet werden, dass auf dem Dach Solarmodule angebracht und das Gebäude möglichst mit Erdwärme versorgt werden kann. Vizebürgermeister Johann Bröll (CSW) wünschte sich, dass die Begrünung an den Rändern des Grundstücks möglichst erhalten bleibt.

    Das Jahr 2018 war ein äußerst ertragreiches für Wertingen

    Kämmerer Matthias Freier stellte im Anschluss den Rechenschaftsbericht der Stadt für den vorvergangenen Haushalt vor. Das Jahr 2018 war ein äußerst ertragreiches für Wertingen. Unter dem Strich bleiben der Stadt aus diesem Jahr zwei Millionen Euro übrig, die sie in Investitionen oder Grunderwerb stecken kann. Hätte die Stadt nicht ein Defizit aus 2016 ausgleichen müssen, wären es sogar fünf Millionen Euro gewesen. Das seien außergewöhnlich gute Zahlen, sagte Kämmerer Matthias Freier. Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte der Geschäftsführer der Stadtverwaltung, Dieter Nägele, dass die gute Finanzlage durch die hohe Gewerbesteuer zustande komme – außerdem sei seit dem Jahr 2016 eine strengere Haushaltsdisziplin innerhalb der Verwaltung eingeführt worden, die sich nun ebenfalls positiv auswirke. Für das Jahr 2019 sehe es zudem so aus, als könnten die Zahlen das hervorragende Ergebnis von 2018 sogar noch übertreffen, so Nägele.

    Stadtrat Franz Bürger (CSU) bescheinigte als Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses dem Kämmerer und der Verwaltung ein sauberes Arbeiten, Grund zur Beanstandung gebe es nicht. Bürger tritt in den anstehenden Kommunalwahlen nicht mehr an, genau wie vier weitere seiner Kollegen aus dem Rechnungsprüfungsausschuss. Er bedankte sich für den stets guten Umgang innerhalb des Gremiums. Seine Arbeit dort habe er immer gerne getan.

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