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Waldbesitzervereinigung: Die Situation beim „Rohstoff Holz“ verschärft sich

Waldbesitzervereinigung

Die Situation beim „Rohstoff Holz“ verschärft sich

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    WBV-Geschäftsführer Jürgen Kircher informiert Bürgermeisterin und Forstreferentin Eva Weber über die Situation im Wald. Sie ist als Vertreterin der Stadt Augsburg nun auch in der Waldbesitzervereinigung der Region Augsburg.
    WBV-Geschäftsführer Jürgen Kircher informiert Bürgermeisterin und Forstreferentin Eva Weber über die Situation im Wald. Sie ist als Vertreterin der Stadt Augsburg nun auch in der Waldbesitzervereinigung der Region Augsburg. Foto: Martin Augsburger

    Die Situation ist für Waldbesitzer hart, stellt Geschäftsführer Jürgen Kircher bei der Mitgliederversammlung der Waldbesitzervereinigung (WBV) Region Augsburg im Bürgerhaus Laugna klar. Unheimliche Holzmengen sind auf dem Markt, der sich gegenüber früher verändert hat. Die Aufarbeitung könne für einige Sortimente oder Holz geringer Dimensionen mehr Geld kosten, als der Verkauf bringe. Kircher erklärt, dass die Säger ihr Holz von weither holen und deshalb können auf Schwankungen eingehen können. „Im Gegensatz zu Forstbetrieben in Mitteldeutschland und den anderen Hauptschadgebieten können wir aber noch entscheiden, wann wir Holz machen und wem wir unser Holz geben.“

    Die Region habe relativ Glück gehabt, weil keine Schneebrüche, Sturmschäden, ausufernden Borkenkäferanfälle und Trockenschäden aufgetreten sind. Doch was heute gelte, könne übermorgen schon ganz anders aussehen. Marc Koch, Bereichsleiter Forsten am Wertinger AELF, dankte den Waldbesitzern, die auf Briefe bei Borkenkäferbefall reagiert hätten. Er bat sie, die Schadstellen wieder zu bepflanzen und gegen Verbiss zu schützen. Die Förster würden bei der Auswahl der geeigneten Pflanzen helfen.

    Der Blick auf die Mitgliederstruktur zeigt auf, was die Waldbesitzervereinigung ausmacht. 994 kleinere, große und kommunale Waldbesitzer vertrauen dem anerkannten forstlichen Zusammenschluss ihr Holz an. Davon haben 722, knapp drei Viertel, weniger als vier Hektar. Dagegen gehören 67 Waldbesitzern, darunter der Stadt Augsburg, 89,5 Prozent der betreuten Waldfläche. Insgesamt umfasst die Mitgliederfläche 25692,80 Hektar. Das sind 3500 Hektar mehr als im Vorjahr, unter anderem deshalb, weil zwei neue Betriebe in Baden-Württemberg hinzugekommen sind. Deshalb mussten acht Gemeindegebiete von der Versammlung in die Vereinssatzung aufgenommen werden. Die Mitglieder stimmten sämtlichen Änderungen zu. Auch Neuwahlen wurden mit Martin Braun vom AELV Augsburg als Wahlleiter turnusgemäß abgehalten. Im Vorstand, der für sechs Jahre ernannt wird, ist nun Bürgermeisterin und Forstreferentin Eva Weber als Vertreterin der Stadt Augsburg. Vertreterin des Familienrats der Fugger’schen Stiftungen ist Maria Elisabeth Gräfin Thun-Fugger. Die Mitglieder wählten aus ihren Reihen Dr. Klaus Baader aus Gersthofen, Franz Rotter aus Gablingen und Georg Keis aus Asbach als Ausschussmitglieder, zusätzlich jeweils vier von der Stadt Augsburg und den Fugger’schen Stiftungen, um den Vereinsausschuss zu vervollständigen.

    Durch die großen Holzmengen, welche die WBV vermarktet, gelingt es, auch Kleinwaldbesitzern gute Konditionen zu bieten. Wichtig sei, dass alle zusammenhelfen, betonte Kircher – vom Vorstand und der Geschäftsführung bis zu den Mitarbeitern im Wald, von der Geschäftsstelle bis hin zu den Forstunternehmern, für die die Preise im Mai moderat erhöht wurden. „Das ist gut investiertes Geld“, betonte Kircher. „Wenn der Unternehmer den Wald ordentlich hinterlässt, muss das ein paar Euro mehr wert sein.“ 141658 Festmeter Holz hat die Waldbesitzervereinigung 2018 vermarktet, was einem Umsatz von rund 9,4 Millionen Euro entspricht. Der Durchschnittspreis aller Baumarten, Sorten und Güten lag 2018 bei 66,61 Euro pro Festmeter, zwölf Cent niedriger als im Vorjahr. Das Jahresergebnis lag mit 7827,82 leicht im Minus. Kircher dazu: „Unser Ziel ist eine schwarze Null, um möglichst viel Geld an die Waldbesitzer abzugeben.“

    Aufgrund des überregionalen Massenangebots an Schadholz ging der Durchschnittspreis 2019 noch einmal nach unten. Kircher gab den Mitgliedern zum Abschluss der WBV-Mitgliederversammlung den Tipp: „Was am Rundholzmarkt gefragt ist, ändert sich ständig. Rufen Sie in der Geschäftsstelle an und machen Sie kein Holz, ohne zu wissen, wie es vermarktbar ist.“ Eine weitere Bitte gab er allen mit auf den Weg: „Gehen Sie regelmäßig in den Wald und pflegen Sie Ihre Bestände. Das sind Investitionen in die Zukunft. Wir Forstleute müssen an die Zukunft, die kommenden Generationen und den nachwachsenden Rohstoff Holz glauben.“ (pm)

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