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Villenbach: Die Villenbacher sind heiß auf „Skip and Crawl“

Villenbach

Die Villenbacher sind heiß auf „Skip and Crawl“

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    Damit am Wochenende „Skip and Crawl“ in Villenbach steigen kann, haben die Helfer noch viel zu tun. Tobias Hitzler (von links), Martin Baumeister und Ulli Moosmüller arbeiten täglich von früh bis spät am Aufbau der Hindernisse. Weit über 500 Teilnehmer werden zu dem Event erwartet, das von Jahr zu Jahr mehr Sportler anzieht.
    Damit am Wochenende „Skip and Crawl“ in Villenbach steigen kann, haben die Helfer noch viel zu tun. Tobias Hitzler (von links), Martin Baumeister und Ulli Moosmüller arbeiten täglich von früh bis spät am Aufbau der Hindernisse. Weit über 500 Teilnehmer werden zu dem Event erwartet, das von Jahr zu Jahr mehr Sportler anzieht. Foto: Benjamin Reif

    Damit ein Dorf nicht zu einer reinen Schlafstätte verkommt, müssen seine Bewohner aktiv sein. Etwas auf die Beine stellen. So sehen das Martin Baumeister und Ulli Moosmüller. Und die beiden sind gerade täglich aktiv: Gemeinsam mit rund zehn anderen Mitgliedern sind sie der harte Kern der Organisatoren, die sich um den Aufbau für das skurrille Sportspektakel „Skip and Crawl“ kümmern.

    Seit drei Wochen sind die Villenbacher dabei, die zahlreichen Hindernisse für die Teilnehmer aufzubauen. Schon jetzt ist klar, dass diese dritte Auflage des Hindernislaufs die bislang größte sein wird. Weit über 500 Teilnehmer haben sich schon im Internet registriert, die Organisatoren rechnen zudem mit einigen Kurzentschlossenen, die sich direkt am Wettkampftag – dem kommenden Samstag, 7. September – registrieren und spontan mitmachen werden. Startpunkt ist am Gelände der Freilichtbühne, Beginn um 14 Uhr.

    Je härter, desto besser: Das ist das Motto vieler Teilnehmer

    Die Teilnehmer werden einiges über sich ergehen lassen müssen: Durch Schlamm robben, sich an Bierfässern entlanghangeln, sich über zahlreiche Hindernisse hinweg- und unten hindurchkämpfen – oder mitten hindurch, wie etwa die Zusam. Und dazu natürlich eine ganz schöne Strecke zurücklegen. Starten kann man in zwei Kategorien, einem Lauf mit fünf, einem mit zehn Kilometer zurückzulegender Strecke.

    Egal, für welche Variante man sich entscheidet. Sicher ist: Am Ende sieht man nach dem Hindernislauf nicht mehr unbedingt wie aus dem Ei gepellt aus. Aber gerade der Schmutz und die Plackerei, die manchen nur den Kopf schütteln lässt, ist der Reiz für viele der Teilnehmer. „Die wollen am Schluss ja so schmutzig wie möglich aussehen“, sagt Martin Baumeister und lacht. Als bierernstes Sportereignis wollen die Organisatoren ihr Event nicht verstanden wissen. Klar gehe es einem Teil der Teilnehmer um ein gutes Ergebnis. Doch viele wollen vor allem eins: Spaß haben. Bei der ersten Auflage von „Skip and Crawl“ – zu deutsch: „hüpfen und kriechen“ – war sogar eine Gruppe anwesend, die dort einen Junggesellenabschied feierte. „Die waren alle verkleidet, war einfach eine Riesengaudi“, sagt Baumeister. Die Veranstalter wollen gerade so etwas unter den Startern sehen: Der größten teilnehmenden Gruppe und dem bestkostümierten Starter winken Sonderpreise.

    Der Einzugsbereich von „Skip and Crawl“ beschränkt sich keineswegs auf die Region. Die Teilnehmer kommen aus ganz Bayern, teilweise sogar aus anderen Bundesländern, um sich dem zu stellen, was die Villenbacher Veranstalter sich an Herausforderungen und Gemeinheiten ausgeheckt haben. Manche der Hindernisse sind inspiriert von Fernsehsendungen wie „Ninja Warrior“. Doch viele sind Eigenkreationen der Villenbacher. Um einen solchen Parcours zu entwerfen, braucht es laut Baumeister eine besondere Eigenschaft. „Wir sind alle ein kleines bisschen irre“, sagt Baumeister augenzwinkernd. „Ich nenne das kreativ“, sagt Ulli Moosmüller, der gerade eine Schubkarre mit Feuerholz heranschiebt. Feuer machen muss er laut eigener Aussage, um „eine besondere Überraschung vorzubereiten“. Dabei lächelt er vielsagend.

    Die Helfer arbeiten von früh bis spät für "Skip and Crawl"

    So gehe das öfter bei den Vorbereitungen. Jemand hat eine Idee, und die wird dann spontan umgesetzt. Damit der große Spaß allerdings keine ernsten Konsequenzen hat, steht Sicherheit laut Baumeister an erster Stelle. Beim Event selbst werden Feuerwehr, Rotes Kreuz und Wasserwacht vor Ort sein. „Die vergangenen Male haben uns die Leute gesagt, dass sie sich sehr sicher gefühlt haben. Das wollen wir genau so beibehalten“, sagt Baumeister.

    Alles was an Hindernissen verwendet wird, stammt aus der näheren Umgebung, das meiste aus Villenbach selbst. Die Helfer kommen meist mit Werkzeug im Kofferraum und helfen einfach, wo es etwas zu tun gibt. Das Dorf hilft zusammen, alles mögliche wird zur Verfügung gestellt: Fässer, Baucontainer, auch Ackerflächen, in denen am Vorabend des Wettkampftages noch der Schlamm „angerührt“ werden soll, durch den die Teilnehmer kriechen sollen. Früher wurden auf dem Gelände vor der Freilichtbühne vom Verein Plattenparties organisiert. Doch ein Hindernisparcours passt besser zum Sportverein, findet Baumeister: „Bei allem Spaß ist das eben doch eine Sportveranstaltung.“

    Mittlerweile sind die Helfer von morgens bis abends mit den Aufbauarbeiten beschäftigt. Heuer liegen die Villenbacher gut in der Zeit. „Die letzten Jahre sind wir eher auf den letzten Drücker fertig geworden“, sagt Martin Baumeister und lacht. Heuer könnte es tatsächlich einmal mit einer Generalprobe klappen: Dass die Organisatoren ihren Hindernisparcours selbst vorab durchlaufen, bevor sich hunderte Sportler auf die sportliche Aufgabe einlassen, die ihnen in Villenbach gestellt wird.

    Lesen Sie den Kommentar des Redakteurs: Ideen daheim umsetzen

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