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Trauer in Roggden und Wertingen: Abschied von Hans-Günther von Zastrow

Trauer in Roggden und Wertingen

Abschied von Hans-Günther von Zastrow

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    Hans-Günther von Zastrow ist unerwartet verstorben. Am Samstag ist Beerdigung.
    Hans-Günther von Zastrow ist unerwartet verstorben. Am Samstag ist Beerdigung. Foto: Familie von Zastrow

    Als liebenswürdigen, interessierten und engagierten Senior kannten die Wertinger den unerwartet am 27. Februar verstorbenen Hans-Günther von Zastrow, der am kommenden Samstag auf dem Familiensitz in Roggden zu Grabe getragen wird. Die ungewöhnlich beeindruckende und spannende Lebensgeschichte des 86-Jährigen steht für die Generation der im Zweiten Weltkrieg Vertriebenen, die trotz des Verlustes der Heimat den Weg in ein erfolgreiches und erfülltes Leben gefunden haben.

    Hans-Günther von Zastrow ist auf dem großelterlichen Gut Palzig in der Mark Brandenburg 90 Kilometer östlich von Frankfurt/Oder im heutigen Polen aufgewachsen. 1945 wurde die Familie vertrieben – der 14-jährige Hans-Günther lenkte den Treck, in dem Großmutter, Mutter und Geschwister saßen, nicht aber der Vater, ein General, der in russischer Kriegsgefangenschaft war. Am Vortag der Bombardierung erreichte der Treck Dresden – die Flüchtlingsfamilie erlebte und überlebte dort die in die Geschichte eingegangene Schreckensnacht unbeschadet.

    Ihren ersten Halt fand die Familie dann in Hamburg, wo sie ein Kolonialwarengeschäft eröffnete. Erst 1955 kehrte der Vater des Verstorbenen aus der Gefangenschaft zurück. Als absehbar war, dass es kein Zurück mehr in die Heimat gab, arbeitete Hans-Günther von Zastrow unter anderem ein Jahr in einem Kohlenbergwerk, bis er über Umwege in Stuttgart bei Daimler Benz ein berufliches Zuhause fand. Hier war er zuletzt 40 Jahre lang als Leiter der

    1980 erwarb die Familie ein Mühlen-Anwesen bei Roggden, das heute Familiensitz ist. Hans-Günther von Zastrow engagierte sich über seinen Beruf hinaus ehrenamtlich als Vorsitzender des Regionalverbandes Schwaben der Johanniter Unfallhilfe. Auch während seiner Pensionierung brachte sich von Zastrow ehrenamtlich ein. Zusammen mit seiner Frau Brigitte von Zastrow-Marcks fuhr er „Essen auf Rädern“ für die Johanniter aus. Und er folgte dem Aufruf von Landrat Leo Schrell, Jugendliche als Pate zu stützen. Acht Jugendliche betreute Günther von Zastrow väterlich, half ihnen auf dem Weg in die Ausbildung und darüber hinaus.

    Bei der Beerdigung am morgigen Samstag, 11. März, werden zahlreiche Freunde und Wegbegleiter des Verstorbenen erwartet. Die Familie nimmt mit Ehefrau Brigitte, drei Kindern und Schwiegerkindern, zwölf Enkeln und einem Schwieger-enkel Abschied. 

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