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Tradition: Am Karfreitag raucht und dampft es über Pfaffenhofen

Tradition

Am Karfreitag raucht und dampft es über Pfaffenhofen

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    Viele Hundert Fische – Makrelen und Forellen – die Pfaffenhofener Fischer am morgigen Karfreitag frisch auf dem Buchenholz grillen.
    Viele Hundert Fische – Makrelen und Forellen – die Pfaffenhofener Fischer am morgigen Karfreitag frisch auf dem Buchenholz grillen.

    Der vergangene Samstag war für sie wie gemacht: Unter strahlend blauem Himmel konnten sich die starken Kerle so richtig ins Zeug legen. Innerhalb einer Stunde wuchten sie dicke Holzbretter und zimmern daraus einen stabilen Unterstand, gleich neben dem Schützenheim. Vier mal acht Meter misst die Fläche, da ist ausreichend Platz für vier Grills und mindestens ein Dutzend Grillmeister. Am morgigen Karfreitag muss alles wie am Schnürchen klappen. Ab fünf Uhr werden Holzkohlegrills und Räucheröfen angeworfen, jeweils vier an der Zahl. Die Gerätschaften haben die Fischer einst selbst gebaut. Alles scheint hier Handarbeit zu sein. Selbst das Buchenholz zum Räuchern wurde von Hand geschlagen und klein gehackt. Es stammt aus heimischem Wald, harzt nicht und soll besten Geschmack verleihen.

    Viele fleißige Hände sind bereits heute am Gründonnerstag dabei, Hunderte Fische zu putzen. Bevor sie in die Räucherkammer gehängt oder auf den Grill gelegt werden, darf keine einzige Kieme, Schuppe oder Innerei mehr dran sein. Das wäre nicht nur unappetitlich, sondern auch schlecht fürs Geschäft. Mit der Sauberkeit nehmen es die Fischer sehr genau, den Jungfischern wird penibel auf die Finger geschaut. Ausgenommen und geputzt wird in einem stillgelegten Schlachthaus in der Nähe des Schützenheims. Für den „Zusam-Burger“ haben die Fischer kürzlich noch ihre Angeln in die

    Am Karfreitag können ab elf Uhr die ersten fertigen Forellen und Makrelen abgeholt werden – ofenfrisch und noch warm. Das ist auch eine Besonderheit, die es wohl nur in Pfaffenhofen gibt, wie Norbert Müller erzählt. Er ist der Vorsitzende des Fischereivereins und muss es wissen. Der morgige Karfreitag ist traditionell das Hochfest der Fischer in Pfaffenhofen. An diesem Tag werden bis zu 800 vorbestellte Fische über die Theke gehen. So viel wie das ganze Jahr nicht. Die Anfänge reichen genau 40 Jahre zurück. „Damals genügte noch ein Grill für rund hundert Fische“, erzählt

    Dazu ein kühles Bier und ein klarer Schnaps, viel Sonnenschein und unter dem großen Walnussbaum sitzend – so stellen sich die Pfaffenhofener das Ende der Fastenzeit vor.

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