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Spektakulär: Einmal über Wertingen volltanken bitte!

Spektakulär

Einmal über Wertingen volltanken bitte!

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    Über Wertingen tankte ein Flugzeug am Dienstagmittag ein anderes auf (oben). Im Internet konnte man das Vorgehen mitverfolgen.
    Über Wertingen tankte ein Flugzeug am Dienstagmittag ein anderes auf (oben). Im Internet konnte man das Vorgehen mitverfolgen. Foto: Screenshot: G. Stauch

    Spaziergänger zwischen Wertingen und Dillingen mussten gestern beim mittäglichen Blick an den Himmel wohl zuerst die Augen ein wenig reiben: An dem milchig grauen Firmament zeichneten sich deutlich die dunklen Silhouetten zweier großer Flugzeuge ab, die zudem gefährlich nahe zusammen blieben.

    Des Luft-Rätsels Lösung: In rund sechs Kilometern Höhe übten zwei riesige Militärtransportjets mit einer Spannweite bis zu 52 Metern das Betanken dort oben. Als „Tankstelle“ diente eine KC-135T, die einst in der Zivilversion als Boeing 707 Passagiere über den Atlantik beförderte. Nur wenige Meter dahinter folgte eine vierstrahlige C-17A „Globemaster“, die bis zu 135000 Liter Flugbenzin, auch Kerosin genannt, in ihren Tanks aufnehmen kann. Beide Flugzeuge der amerikanischen US Air Force flogen in großen Schleifen (blaue Linien) mehr als anderthalb Stunden lang. Sie führten über den Landkreis in südwestliche Richtung nach Memmingen und von dort aus wieder westlich an Augsburg vorbei mit Steuerkurs aufs Donauried zu. Dabei wurde bei einer Geschwindigkeit von mehr als 700 Kilometern pro Stunde das Andocken an der rund zehn Meter langen Zapfsonde des führenden Jets geübt. Über sie können pro Minute bis zu 3400 Liter umgeleitet werden.

    Über Wertingen vollgetankt um nicht landen zu müssen

    Sinn der Übung sind Langstreckenflüge ohne zeitaufwendige Zwischenlandungen zum Spritaufnehmen. Im Netz können solche Routine-Manöver nahezu live verfolgt werden auf „swiss-flightlive.net“. Wenn zwei Maschinen fast übereinander fliegen, wird nur ein gelbes Symbol gezeigt, in diesem Fall der Tankflieger. Die untere Zahl bedeutet 21000 Fuß, die in der Luftfahrt übliche Einheit, und entspricht etwa sechs Kilometern Höhe. Der Codename „ESSO“ deutet schon auf die Einsatzart hin. Ob die Crews etwas von der schönen Umgebung im Dillinger Land mitbekommen haben, sei dahingestellt.

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