Diese Initiative von Seiten der Schülerinnen hatte mit einem Projekttag im Juli vor einem Jahr begonnen. Am Gymnasium fanden verschiedene Aktionen zum Thema Rassismus statt. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Heinz Paula, der sich bereits seit einigen Jahren für Projekte gegen Ausländerfeindlichkeit engagiert, klärte die Jugendlichen über Ursachen von Rassismus auf und ließ die Schüler auch selbst zu Wort kommen.
Um den Schülern das Thema näher zu bringen, sprach auch Lamine Yague, der als Student aus Senegal nach Deutschland gekommen war. Er erzählte von seinen persönlichen Erfahrungen, Problemen und Hürden, wie beispielsweise Sprache und Mentalität der Deutschen.
Die Gymnasiasten hatten während des Vormittags nicht nur die Möglichkeit, sich zu informieren, und Fragen zu stellen, sie konnten sich auch aktiv gegen Rassismus stellen, indem sie ihren Handabdruck auf einem Transparent hinterließen. Gleich zwei Transparente waren schließlich vollständig mit Handabdrücken übersät und schmücken nun die Wände des Gymnasiums.
Ziel des Projektes war unter anderem eine Unterschriftensammlung, die 70 Prozent der Unterschriften aller Schüler erforderte, um offiziell den Titel "Schule ohne Rassismus - Schule Mit Courage" tragen zu können.
Die organisierende Mädchengruppe stieß bei ihren Mitschülern auf bereitwillige Unterstützung und sammelte die notwendige Zahl an Unterschriften.
Von nun an regelmäßig Aktionen am Wertinger Gymnasium
Die Mühen der Gymnasiastinnen wurden jetzt kurz vor Schulschluss bei einer Abschlussveranstaltung belohnt, an der die Vertreterin der Organisation "Schule Ohne Rassismus" für Süddeutschland, Dr. Chong-Sook Kang teilnahm und ihnen die offizielle Plakette überreichte. Von nun an werden immer wieder Aktionen zu diesem Thema am Gymnasium Wertingen stattfinden.
Die Zusammenarbeit mit SPD-Abgeordnetem Heinz Paula ließ den Erfolg der Aktion bis nach Berlin durchdringen, sodass die Mädchengruppe von der SPD für ein paar Tage nach Berlin eingeladen wurde. Dort trafen sie mit Personen allen Altersgruppen aus ganz Bayern zusammen. Auch diese engagieren sich aktiv gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit und wurden von der SPD eingeladen.
In der letzten Schulwoche verbrachten die Schülerinnen interessante Tage in Berlin, wo sie beispielsweise den Bundestag und das jüdische Museum besichtigten.
"Am Interessanten fand ich die Diskussion mit Heinz Paula über Rechtsextremismus", erzählt Veronika Giesbrecht. "Da alle, die eingeladen wurden, sich daran beteiligten, erfuhr man viel über die Probleme anderer Teile Bayerns." Allein deswegen habe sich die Mühe bereits gelohnt.