„Steine reden nicht, aber sie haben viel zu erzählen“. Dieses Zitat des Oberpfälzer Hobbyautors Hermann Lahm ist gegenwärtig im Villenbacher Dorfzentrum zur Realität geworden, wo nur wenige Meter entfernt voneinander bunt bemalte und beschriftete Steine verschiedene Botschaften aussenden. Zum einen sollen die an der Kirchenmauer von Kindern und Jugendlichen abgelegten kreativen Kunstwerke ein Zeichen des Zusammenhalts der Gemeinschaft, der Hoffnung und des Trostes, aber auch der Freude in der gegenwärtigen Coronakrise ausdrücken.
Bemalte Steine erinnern an Todesfälle
Im wahren Sinn des Wortes, nur einen Steinwurf entfernt gegenüber, erinnern liebevoll bemalte Steine, floristisch verziert mit Vergissmeinnicht, an zwei tragische Todesfälle: Sabina und Dominik Reimann. Aufgrund dieses traurigen Anlasses kreierte der Freundeskreis von Dominik Reimann, der im Alter von nur 17 Jahren einen langen Kampf gegen seine tückische Krankheit vor Wochenfrist verlor, mit viel Feingefühl eine Gedenkstätte vor seiner Wohnung. Zu aller Tragik musste er auch noch miterleben, dass seine alleinerziehende Mutter nur wenige Tage vor ihm einer kurzen, schweren Krankheit erlag.
Dominik Reimann war bis zum Schluss voller Hoffnung
Der 17-Jährige besuchte die zehnte Klasse der Mittelschule in Wertingen und spielte bei den A-Junioren der JFG Riedberg Fußball. Trotz seiner schweren Krankheit hatte er noch vor wenigen Wochen den Traum, nach einem erfolgreichen Schulabschluss den Führerschein zu erwerben und eine Ausbildung zu beginnen. Zudem motivierte ihn die Hoffnung, trotz seines amputierten Beines, mit einer adäquaten Prothese wieder Fußball spielen zu können. All diese Träume sind nun jäh geplatzt. Und es bleibt nur eine mit viel Feingefühl gestaltete Gedenkstätte aus Steinen für einen hoffnungsvollen jungen Menschen zurück. (ohn)
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