Der Moment, der das Leben des Politikers Georg Barfuß verändert, kommt ohne Vorankündigung. Es ist der 27. Februar dieses Jahres, als der Lauinger in seinem Doppelhaus in der Haydnstraße auf die Toilette geht. Der FDP-Kreisrat beginnt zu torkeln, fällt, findet sich auf der Kloschüssel wieder und kann nicht aufstehen. Barfuß weiß nicht, wie ihm geschieht. Er robbt Zentimeter für Zentimeter zum Handy im Schlafzimmer – und es gelingt ihm unter Aufbietung all seiner Kräfte, auf Wahlwiederholung zu drücken und bei seinem Sohn Martin anzurufen. Barfuß hat Glück, der Rettungsdienst bringt ihn in die Dillinger Kreisklinik, die ihn sofort ins Bezirkskrankenhaus Günzburg weiterschickt. Die niederschmetternde Diagnose: Der frühere Lauinger Bürgermeister leidet an einer seltenen Nervenkrankheit, dem Guillain-Barré-Syndrom. Dabei werden die Extremitäten und inneren Organe gelähmt. „Die Mediziner hatten Angst, dass ich ersticke“, sagt Barfuß. Sie schlugen ihm deshalb vor, ihn ins künstliche Koma zu legen.
Lauingen/Landkreis