Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wertingen
Icon Pfeil nach unten

Laugna: Flammennacht in Modelshausen

Laugna

Flammennacht in Modelshausen

    • |
    Über 200 Einsatzkräfte wurden am Montagabend zu einem Brand im Laugnaer Ortsteil Modelshausen gerufen. Sie konnten das Feuer, das im Dachstuhl eines über 100 Jahre alten Bauernhauses ausgebrochen war, schnell unter Kontrolle bringen.
    Über 200 Einsatzkräfte wurden am Montagabend zu einem Brand im Laugnaer Ortsteil Modelshausen gerufen. Sie konnten das Feuer, das im Dachstuhl eines über 100 Jahre alten Bauernhauses ausgebrochen war, schnell unter Kontrolle bringen. Foto: FFW Wertingen

    Es riecht immer noch nach Rauch am Tag nach dem Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens in Modelshausen, einem Ortsteil von Laugna. Während die örtliche Feuerwehr am Silvestertag weiter Brandwache hält, hat die Polizei das Wohnhaus versiegelt. Im Hof des Anwesens stehen Menschen in Grüppchen zusammen, trinken Kaffee und schauen betreten. Der Schock der vergangenen Nacht ist allen gleichsam anzusehen. Vom Giebel des Wohnhauses ist lediglich ein schwarz verkohltes Gerippe übrig geblieben, das nun neben der Kirche hochragt.

    „Um 22.44 Uhr ging der Notruf ein“, erzählt Thomas Deller, Kommandant der Bocksberger Wehr. „Wir waren die ersten am Ort und haben sofort die Wasserversorgung gelegt.“ Um diese Zeit stand der Dachstuhl des Wohnhauses bereits in Flammen. Über die Einsatzzentrale wurden deshalb weitere Feuerwehren aus Laugna, Gottmanshofen, Wertingen, Zusamaltheim, Emersacker, Sontheim und Roggden alarmiert. Außerdem kamen zwei Krankenwagen, Notarzt und der Energieversorger zum Einsatzort.

    Schnelles Eingreifen der Feuerwehren verhindert Schlimmeres

    Den laut offiziellen Angaben circa 180 Feuerwehrleuten gelang es, ein Übergreifen der Flammen auf den angrenzenden Stall zu verhindern. 16 Fahrzeuge der Feuerwehren waren im Einsatz.

    Die 150 Kühe und Kälber haben offenbar kaum etwas von der drohenden Gefahr mitgekommen. Für den betroffenen Landwirt Helmut Maiershofer zumindest ein kleiner Trost. Während seine Frau und sein Sohn bei Verwandten in Binswangen untergebracht waren, ist er am Hof geblieben und hat die ganze Nacht kein Auge zugetan. Maiershofer entdeckte nach einem Stromausfall als erster den Brandherd: „Als ich auf dem Dachboden nachschaute, schlugen mir bereits die Flammen entgegen“, erzählt er noch sichtlich geschockt. Es sei großes Glück gewesen, dass die Feuerwehr wenige Minuten nach der Alarmierung da war. „Die haben wirklich gute Arbeit geleistet“, spricht er trotz seiner eigenen Notlage großes Lob aus. Der Brand sei nach einer knappen Stunde gelöscht worden.

    Das aus dem Jahr 1898 stammende Wohnhaus ist jedoch nicht mehr bewohnbar. Durch das Feuer und die notwendigen Löschmaßnahmen sind an Haus und am Inventar irreparable Schäden entstanden.

    Das Wohnhaus ist nicht mehr bewohnbar

    Wichtig sei jetzt für die dreiköpfige Familie, dass sie ihr Haus wieder betreten dürfen. Die Kriminalpolizei hat in der Nacht mit Ermittlungen begonnen. Um die Brandursache genau feststellen zu können, wurde das Gebäude bis auf weiteres versiegelt. Dieter Strobel vom Augsburger Polizeipräsidium erklärte gegenüber unserer Zeitung das Vorgehen: „So können Spuren nicht verwischt und Manipulationen ausgeschlossen werden.“ Mit einem Ergebnis sei nicht vor dem 2. Januar zu rechnen. Sollten Gutachten erforderlich sein, könnte sich die Angelegenheit noch weitere zwei bis drei Wochen hinziehen.

    Martin Ebner aus Reutern, der wie viele weitere Menschen am Silvestertag zum Helfen gekommen war, blieb nur um seinen Onkel und seine Tante zu trösten. Das große Aufräumen muss so lange verschoben werden, bis Feuerwehr und Polizei die Brandstelle wieder freigeben. Bis dahin sind Brandermittler tätig.

    Für die Freiwillige Feuerwehr Wertingen, die in den letzten Tagen des Jahres gehäuft ausrücken musste, war der Großbrand in Modelshausen der 108. Einsatz.

    Auch in Lauingen hat es gebrannt: 260 Einsatzkräfte kämpfen gegen Großbrand in Lauingen

    Lesen Sie außerdem: Ausgeraucht: Kuriose Silvester-Geschichten aus dem Kreis Dillingen

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden