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Laugna: Das Laugnaer Tierparadies

Laugna

Das Laugnaer Tierparadies

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    Gabi Behner hat diese zwei Rehkitze vor fünf Monaten bei sich aufgenommen, da deren Mutter von einem Traktor getötet wurde. Bis vor kurzem brauchten sie alle vier Stunden ein Fläschchen Milch, nun „nur noch“ zweimal am Tag.
    Gabi Behner hat diese zwei Rehkitze vor fünf Monaten bei sich aufgenommen, da deren Mutter von einem Traktor getötet wurde. Bis vor kurzem brauchten sie alle vier Stunden ein Fläschchen Milch, nun „nur noch“ zweimal am Tag. Foto: Samir Hassan

    „Jaaaaaaajaaaaajaaaaa“ – lautstark empfangen Bella und Charlie ihre Besitzerin. An diesem Spätsommertag sitzen die kunterbunt gefiederten Papageien, wie fast jeden Tag, auf ihrem Baum mitten im naturbelassenen Garten in einem Laugnaer Ortsteil. Hier lebt Gabi Behner mit ihren vielen verschiedenen Tieren. Wie viele es genau sind, ist schwer zu sagen, da es ein ständiges Kommen und Gehen in ihrem Tierhotel gibt. So hat Behner beispielsweise ihren Vögeln freigestellt, selbst zu entscheiden, wann sie wieder aus ihrer Voliere in die Freiheit fliegen wollen. Meist bringt eine Tierärztin die Vögel mit schweren Verletzungen wie zum Beispiel Flügelbrüchen zu ihr. Die Tierliebhaberin päppelt sie dann mit Futter und viel Liebe wieder auf.

    „Dass ich Tiere aufnehme, hat sich mittlerweile rumgesprochen“, erzählt die Laugnaerin. Während sie sich von ihren zwei Papageien entfernt, krächzen diese ihr lautstark hinterher. Schafe, Rehe, Pferde – groß und klein –, Hunde, Katzen und Frösche genießen die Nachmittagssonne.

    Seit sieben Jahren fühlen sich die Tiere in Laugna wohl

    Vor sieben Jahren hat Behner ihr „Tierhotel“ eröffnet. Damals ging es darum, einem verwahrlosten Hund ein Heim zu bieten. Zu ihm gesellten sich zwei Straßenhunde aus Kroatien. Es sind immer Tiere, die nicht artgerecht gehalten werden oder von ihren Besitzern, wenn es welche gibt, vernachlässigt wurden.

    Dazu kommen Waisentiere, wie beispielsweise vor fünf Monaten zwei Rehkitze, deren Mutter durch einen Traktor im Feld ums Leben gekommen ist. Ein Förster brachte die gerade einmal zwei Wochen alten Rehe zu ihr. Vor allem am Anfang brauchten die jungen Tiere besonders viel Zuwendung und Pflege: Alle vier Stunden gab Behner den Rehkitzen persönlich ein Fläschchen mit Milch, die Nächte miteingeschlossen. Seit fünf Monaten wohnen diese jetzt bei Gabi Behner in der Garage. Bei schönem Wetter spielen sie draußen in ihrem Gehege. Schon bald können sie ihre Energie in einem neuen, noch größeren Gehege entladen. „Hier können sie weiterwachsen“, sagt Behner. Denn sie weiß, in der Wildnis würden die Tiere nicht mehr überleben, da sie in freier Natur nichts mehr zu fressen finden würden.

    Nicht nur die beiden Rehe genossen eine besondere Zuwendung, sondern auch ein Schaf, das mit der Flasche aufgezogen wurde. Heute frisst es mit einigen anderen Artgenossen Klee und Gras von der Wiese. Die Schafe wurden ebenso wie ihre Ponys aus schlechter Tierhaltung gerettet. Der Besitzer der Schafe habe jetzt sogar ein Tierhaltungsverbot erteilt bekommen, berichtet die Retterin.

    Die Tiere verlangen von Gabi Behner einen großen Teil ihrer Zeit

    Solange der Platz und das Geld vorhanden sind, wird Behner immer weiter neue Tiere aufnehmen. Die Tierliebe prägt ihren Alltag: morgens geht es mit den Hunden los. Wenn diese gefüttert sind, kümmert sich die Laugnaerin um ihre Pferde, danach müssen die restlichen Tiere in den Morgenstunden untergebracht werden. Dreimal am Tag versorgt sie so ihre Tiere.

    Wieso sie das macht? Die Antwort kommt ohne Zögern: „Tiere sind sehr dankbar, das motiviert mich immer wieder, neue aufzunehmen.“ Für ihre Nächstenliebe mit den Tieren muss sie neben viel Zeit auch jeden Monat beträchtliche Summen an Geld investieren. Doch das hindert sie nicht am Weitermachen. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit“, sagt Behner. (mit br)

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