Mit Spannung dürften viele Bürgermeister und Kämmerer bei den Kommunen auf die Beteiligungsbeträge an der Einkommensteuer gewartet haben. Seit kurzem liegen die Zahlen für das vierte Quartal 2020 vor. Die Gemeinden erhalten aus dem gesamten Aufkommen der Einkommensteuer einen Anteil von 15 Prozent – je 42,5 Prozent gehen an den Bund und die einzelnen Bundesländer. In Relation setzen muss man den Beteiligungsbeitrag an der Einkommensteuer mit der Einwohnerzahl in der jeweiligen Kommune beziehungsweise mit der Zahl der dortigen sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer.
Auch in Wertingen werden Einkommensspitzen nicht berücksichtigt
Heißt das im Umkehrschluss, dass in Wertingen massenhaft Millionäre zuhause sind? Nein. Denn die Einkommensspitzen werden nicht berücksichtigt – bei einem Jahreseinkommen von 35 000 Euro ist laut Bundesfinanzministerium bereits Schluss. Was darüber hinaus versteuert wird, landet nicht mehr in den Beteiligungsbeiträgen.
Interessant ist außerdem ein Blick auf die sogenannte Steuerkraft der Bürger in den einzelnen Landkreiskommunen, die sich aus Grundsteuer, Gewerbesteuer, Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer und Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer zusammensetzt. Mit einigem Abstand ist dort bei den neuesten Zahlen der Wertinger Bürger derjenige mit der höchsten Steuerkraft – 1646,81 Euro monatlich brachte er in der jüngsten Messung in den Steuertopf ein. Danach folgen die Aislinger (1520,66 Euro) die Zöschinger (1501,47 Euro) und die Gundelfinger (1495,96 Euro).
Durchschnittlich rund 1 100 Euro pro Bürger des Landkreises Dillingen
Durchschnittlich bringt ein Landkreisbürger 1109,39 Euro in das kommunale Säckel an Steuern ein. Im schwabenweiten Vergleich kommt der Landkreis Dillingen in Sachen Steuerkraft damit nur auf den vorletzten Platz der zehn Landkreise, nur vor dem Ostallgäu. Spitzenreiter ist der Nachbarlandkreis Donau-Ries, wo der durchschnittliche Einwohner 1336,47 einzahlt. Das ist verglichen mit manchem oberbayerischen Landkreis im Münchener Speckgürtel zwar relativ bescheiden – im Vergleich mit den meisten fränkischen Landkreisen beispielsweise ist aber auch der Dillinger Landkreis wohlhabend.
Im Folgenden sind die Beteiligungsbeiträge der Kommunen an der Einkommenssteuer in Euro aufgeführt – also das Geld, das aus dem Steuertopf an sie zurückfließt. In Klammern steht die Einwohnerzahl. Quelle ist das Landesamt für Statistik, Stand Januar 2021. (mit pm)
Landkreis Dillingen (96 562): 14 333 036 Euro
- Aislingen (1 305): 211 644 Euro
- Bachhagel (2 237): 397 494 Euro
- Bächingen (1 358): 214 181 Euro
- Binswangen (1 325): 205 724 Euro
- Bissingen (3 691): 571 080 Euro
- Blindheim (1 694): 281 417 Euro
- Buttenwiesen (5 936): 861 801 Euro
- Dillingen (19 149): 2 680 759 Euro
- Glött (1 097): 160 054 Euro
- Gundelfingen (7 808): 1 153 578 Euro
- Haunsheim (1 596): 265 137 Euro
- Höchstädt (6 774): 852 075 Euro
- Holzheim (3 679): 568 120 Euro
- Laugna (1 601): 251 605 Euro
- Lauingen (11 060): 1 543 461 Euro
- Lutzingen (999): 143 351 Euro
- Mödingen (1 354): 204 667 Euro
- Finningen (1 708): 284 800 Euro
- Medlingen (1 022): 162 380 Euro
- Schwenningen(1 419): 238 496 Euro
- Syrgenstein (3 759): 650 579 Euro
- Villenbach(1 294): 167 032 Euro
- Wertingen(9 346): 1 420 407 Euro
- Wittislingen(2 387): 362 396 Euro
- Ziertheim (1 019): 154 557 Euro
- Zöschingen (733): 135 740 Euro
- Zusamaltheim(1 212): 190 501 Euro
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