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Landkreis Dillingen: Landrat Schrell will im Kreis Dillingen mindestens 1000 Impfungen am Tag

Landkreis Dillingen

Landrat Schrell will im Kreis Dillingen mindestens 1000 Impfungen am Tag

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    Pflegedirektorin Susanne Marpoder vom Kreiskrankenhaus holt sich in Wertingen ihre Boosterimpfung ab.
    Pflegedirektorin Susanne Marpoder vom Kreiskrankenhaus holt sich in Wertingen ihre Boosterimpfung ab.

    Über eines freut sich Susanne Marpoder an diesem Vormittag besonders: Unter den etwa 15 Personen, die schon im Gang der Wertinger Kreisklinik anstehen, um sich eine Impfung abzuholen, sind auch frisch Überzeugte. An diesem Vormittag impft Ecolog, der Betreiber des Impfzentrums, im Krankenhaus das Personal.

    Viele der Impfwilligen in Wertingen haben schon zwei Impfungen hinter sich

    Aus allen Abteilungen haben sich Impfwillige gefunden. Die meisten haben schon zwei Impfungen hinter sich und holen sich nun den „Booster“ – aber mehrere seien auch frisch von der Sinnhaftigkeit des Impfens überzeugt worden, freut sich Marpoder. „Jede und jeder, der sich für das Impfen entscheidet, hilft uns“, sagt die Pflegedirektorin der Kreiskliniken.

    Auch sie selbst macht das Prozedere zum Impfen an diesem Vormittag zum dritten Mal durch. Die 43-Jährige erhielt als Erstimpfung den Wirkstoff von Astrazeneca, doch dieser stellte sich aus Expertensicht gegenüber den Wirkstoffen von Moderna und Biotech als unterlegen heraus. Deshalb war die zweite Nadel, die ihr einige Zeit später in den Arm gestochen wurde, gefüllt mit dem Wirkstoff von Moderna.

    Das Impfangebot wird am Krankenhaus gut angenommen.
    Das Impfangebot wird am Krankenhaus gut angenommen. Foto: Benjamin Reif

    Bevor es nun Portion Nummer drei gibt, um den Immunschutz so hoch wie irgendwie möglich zu halten, wird Susanne Marpoder zunächst umfangreich über alle Risiken aufgeklärt. Bei dem Wirkstoff von Moderna ist es in der Vergangenheit vereinzelt zu Herzmuskelentzündungen gekommen, allerdings praktisch nur bei Männern unter 30 Jahren.

    Deshalb könnte sie theoretisch auch nur eine halbe Dosis verabreicht bekommen – da sie aber nicht in der Risikogruppe ist, entscheidet sie sich für die ganze. Die vergangene Impfung mit dem Wirkstoff hat sie zudem problemlos verkraftet, wie sie sagt. Einen Tag Abgeschlagenheit, etwas Glieder- und Kopfschmerzen – das war’s. „Was eben fast alle haben“, erklärt sie achselzuckend. Entsprechend entspannt wirkt sie nun, als das ihr schon bekannte Prozedere abläuft: Desinfektion, Spritze in den Oberarm, Pflaster drauf, fertig.

    Der Teamgeist in der Klinik in Wertingen sei ungebrochen hoch

    Was für sie und viele ihrer Kolleginnen und Kollegen selbstverständlich und beinahe trivial wirkt, ist es aber für einen kleinen Teil immer noch nicht. „Die Gründe dafür sind unterschiedlich, und wir respektieren auch jede Entscheidung“, sagt Marpoder. Mit dem Finger auf Ungeimpfte zeigen, das sei unsinnig und unfair. Der Teamgeist in der Klinik sei ungebrochen hoch, trotz der Strapazen, denen die Ärzte, Pfleger und anderen Kräfte täglich ausgesetzt sind. Dennoch hofft sie, dass sich noch mehr des relativ kleinen Teils der ungeimpften Belegschaft noch umentscheidet.

    Sieglinde Thoma-Barabas freut sich über alle Kolleginnen und Kollegen, die sich für die Impfung entscheiden.
    Sieglinde Thoma-Barabas freut sich über alle Kolleginnen und Kollegen, die sich für die Impfung entscheiden. Foto: Benjamin Reif

    Das sieht Sieglinde Thoma-Barabas genauso. Die 60-Jährige arbeitet im OP – und Zeiten wie diese hat sie in ihrer langen Karriere noch nicht erlebt. „Es ist für uns alle eine Ausnahmesituation“, sagt sie. Die hoffentlich irgendwann auch einmal einer neuen Normalität weichen könne. Auf dem Weg dahin zählt jede Impfung, da sind sich beide Frauen einig. Aber: „Die Leute hier bringen jeden Tag Höchstleistungen, arbeiten stundenlang in voller Schutzmontur. Dafür gebührt allen der gleiche Respekt, ob geimpft oder nicht“, sagt Susanne Marpoder. Impfaktionen wie die an diesem Vormittag nehmen in der Strategie gegen das Coronavirus mittlerweile einen hohen Stellenwert ein, nachdem das Impfzentrum auf dem Wertinger Ebersberg seit Ende Oktober nicht mehr in der ursprünglichen Form existiert.

    Leo Schrell will mindestens 1000 Impfungen am Tag

    Das Landratsamt hat große Ambitionen beim Impfen. Das verkündete Dillingens Landrat Leo Schrell am Freitag bei der Kreistagssitzung in der Höchstädter Nordschwabenhalle: „Wir wollen mindestens 1000 Impfungen am Tag gewährleisten. Dafür werden wir alles tun, was in unserer Macht steht.“ Die Infrastruktur sei gegeben, sowohl in Dillingen, als auch in Gundelfingen und in Buttenwiesen. Dafür bedankte sich der Landrat bei den beiden anwesenden Rathauschefs,

    Die aktuelle Situation in den beiden Krankenhäusern stimmt den Landrat besorgt

    Er sei zwar grundsätzlich ein optimistischer Mensch, sagte der Landrat. Doch die aktuelle Situation in den beiden Krankenhäusern stimme ihn außerordentlich besorgt. „Außerdem bin ich enttäuscht, dass täglich die Impfmöglichkeiten in der Donau- und der Wertinger Zeitung stehen, auf unserer Homepage und in unseren Pressemitteilungen – und trotzdem rufen die Leute an und fragen, wo man sich impfen lassen kann.“ Schrell appellierte, die Medien zu nutzen. „Da steht wirklich alles drin.“

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