Es war ein holpriger Ritt, der da ins Ziel führte. Die Diskussion um den Standort des neuen Kindergartens hat zwar große Meinungsverschiedenheiten zutage gefördert. Gerade zwischen den Fraktionen der CSU und der Freien Wähler sind die Spannungen in Wertingen mittlerweile unübersehbar, was ja so ganz im Gegensatz zur Landespolitik steht. Doch das Fazit für die Bürger lautet vor allen Dingen: Genau so sieht eine lebendige Demokratie auf der untersten Entscheidungsebene aus!
Die Diskussion hatte alle notwendigen Zutaten: Eine energische Reaktion der betroffenen Bürger, die ihre Interessen mit Eigeninitiative vertreten und sich im Stadtrat Verbündete gesucht haben. Vor allem Dr. Johann Popp brachte dann einige Kritik an, die zwar teils über das Ziel hinausschoss, aber den Entscheidungsprozess auch noch nachvollziehbarer machte. Und Bürgermeister Willy Lehmeier sowie seine Verwaltung verwehrten sich nicht einfach der Kritik, sondern reagierten und bereiteten die finale Abstimmung mit umfangreichen Informationen gut vor.
Lösungen müssen nicht alle Beteiligten zufridenstellen
Natürlich verschweigt diese Zusammenfassung einige Unsachlichkeiten und andere Fehltritte. Je nach Betrachtung und Zufriedenheit mit dem Ergebnis wird die jeder Beobachter auf der einen oder anderen Seite ausmachen. Doch genau das ist ja auch die Essenz der Demokratie. Sie soll Lösungen finden, welche die Mehrheit zufrieden stellt, mit umfangreichen Debatten, in die ohne Tabus Argumente eingebracht werden können. Alle Beteiligten zufriedenstellen müssen diese Lösungen nicht. Doch nur durch den Austausch von Argumenten werden sie nachvollziehbar. Und das müssen sie sein. Beim Kindergarten hat das nun, nach Anlaufschwierigkeiten, gut geklappt.
Der Kommentar bezieht sich auf den Artikel: Der Kindergarten wird nahe Buttinette gebaut