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Kommentar: Unsere Engel im Wandel der Zeit

Kommentar

Unsere Engel im Wandel der Zeit

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    Engel tauchen in unserem Alltag heute in vielfältiger Form auf.
    Engel tauchen in unserem Alltag heute in vielfältiger Form auf. Foto: Matthias Becker

    Engel, wer kennt sie nicht? Juden, Christen und Muslime sehen sie als übernatürliche Wesen, die Gott untergeordnet sind. In ihrem Ursprung grundsätzlich männlich, hatten sie den Willen Gottes umzusetzen, bekämpften kriegerisch den Teufel und das Böse.

    Das Gute im Blick haben die Engel im christlichen Glauben noch immer. Doch sie wurden weicher, tauchen zusätzlich als Schutzengel im Volksglauben und menschlichen Alltag auf. In Sagen, Märchen und Wundergeschichten ebenso wie als Talisman, in Form von Ketten- und Schlüsselanhängern, in der Kunst auf kleinen Bildern oder großformatigen Gemälden.

    Wie Engel sich entwickelt haben

    Einen gravierenden Wandel erlebten die Engel ab dem 19. Jahrhundert, als sie sich vom geflügelten männlich-kriegerischen Geistwesen zu kindlichen und weiblichen Wesen in Menschengestalt verwandelten. Engelsgleich singen heute Chöre, erfreuen sich die Menschen an Engelslocken und Engelsblick, reden Eltern mit Engelsgeduld auf ihre (B-)Engel ein.

    Der Automobilklub schickt Verkehrsteilnehmern als gelbe Engel seine Hilfe. Das Umweltministerium verleiht grüne Engel für vorbildliche Leistungen im Naturschutz. Bruno Banani wirbt mit himmlischen Düften für freche Engel. Und wer einmal als Victoria-Secret-Engel in sexy Dessous auf dem Laufsteg die Männerwelt verzaubert hat, wandelt fortwährend als Engel durch diese Welt.

    Was ein Engel ausmacht

    Der Engel – im Wandel der Zeit – hat sich eines stets bewahrt: seine Botenfunktion. Der Erzengel Gabriel verkündete einst der Jungfrau Maria die Frohe Botschaft, die Empfängnis des göttlichen Sohnes Jesus. Werbemacher benutzen heute die Engel ganz bewusst, um ihre Botschaften an den Mann und die Frau zu bringen. In die Sprache haben sich die Engel in vielen Variationen eingeschlichen.

    „Du bist ein Engel“ – was wollen wir damit sagen? Danke. Du kommst von Gott geschickt. Du hilfst mir. Ich schätze dich. Von dir kann ich etwas lernen. Solchen Engeln im eigenen Leben zu begegnen gleicht oftmals einem Wunder. Dass jemand auftaucht und da ist zu einer Zeit, in der man ihn oder sie dringend braucht. Manchmal erkennen wir sie sofort, manchmal erst Jahrzehnte später in der Erinnerung.

    Ein solcher Engel ist Erna Meißner. 99 Jahre, Lehrerin, engagierte Unterstützerin und Botin einer grundlegenden Weisheit: Du als Mensch bist wertvoll. In dir stecken Fähigkeiten und du hast etwas sehr Wertvolles bekommen: das Leben. Dieses gilt es so gut wie möglich zu leben.

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