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Kommentar: Pläne für neue Gasleitung - eigentlich keine gute Nachricht

Kommentar

Pläne für neue Gasleitung - eigentlich keine gute Nachricht

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    So ähnlich wird es wohl ab 2024 auch streckenweise auf Wertinger Flur aussehen, wenn der Gasnetzbetreiber Bayernets seine neue Leitung „Augusta“ von Prettelshofen Richtung Kötz im Landkreis Günzburg verlegt.
    So ähnlich wird es wohl ab 2024 auch streckenweise auf Wertinger Flur aussehen, wenn der Gasnetzbetreiber Bayernets seine neue Leitung „Augusta“ von Prettelshofen Richtung Kötz im Landkreis Günzburg verlegt.

    Bayernets hat sich einmal mehr genau so präsentiert, wie man sich das als normaler Bürger – und wahrscheinlich auch als Stadtrat – wünscht. Freundlich, kompetent, ohne Brimborium. Diese Firma hantiert mit Summen, die sonst im Stadtrat einer kleinen Kommune wie Wertingen nicht zur Tagesordnung gehören – die Verdichterstation in Prettelshofen etwa kostete mehr als 100 Millionen Euro. Eine 40 Kilometer lange Leitung plus technische Anpassung ebendieser Verdichterstation dürfte ebenfalls viele Millionen kosten. Und trotz dieser Finanzkraft verhält sich die Firma nie hochnäsig. Auch jetzt ist sie zum frühestmöglichen Zeitpunkt um Aufklärung und Information rund um ihre Pläne bemüht und sucht auf allen Ebenen das Gespräch mit den Betroffenen.

    Das Unternehmen verhält sich so charmant, man möchte glatt vergessen, dass dessen Pläne eigentlich keine positive Nachricht sind. Durch die Leitungen von Bayernets wird noch mehr Erdgas fließen, und Erdgas ist ein fossiler Energieträger. Genau wie Kohle und Öl sollte es eigentlich unter der Erde bleiben und nicht verheizt werden, da seine Verbrennung klimaschädlich ist. Die nun geplante Leitung ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Energiewende viel zu lange verschlafen wurde. Mit Energie aus Wind, Wasser und der Sonne könnte man auch hierzulande längst viel mehr Strom produzieren, den Energiebedarf in unserer Region mit eben der Energie decken, die in unserer Region „geerntet“ wird.

    Doch nun wird bald noch mehr Erdgas unter unserem Boden hindurchgeleitet. Das ist auch finanziell bedauerlich. Dieses Gas wird mindestens zum Teil aus anderen Ländern, etwa Norwegen und Russland, teuer eingekauft sein, nur noch wenige Prozent des in Deutschland verwendeten Erdgases kommen tatsächlich aus Deutschland. Wer also 2024 den Baumaschinen dabei zusieht, wie sie die Leitung verlegen, der könnte sich einmal ehrlich die Frage stellen: Wäre es nicht besser, dort würden Windräder gebaut?

    Lesen Sie den dazugehörigen Artikel: Von Prettelshofen fließt bald noch mehr Gas weg

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