Der Goldschakal ist nicht dumm. Seit Monaten streift er wie ein einsamer Wolf im Donauried umher, hebt seine sensible Nase in die Luft und nimmt Witterung auf. Er weiß nicht genau, was er sucht: Nahrung, Artgenossen, Wildnis? Da, aus dem Süden strömt ein süßer Duft herüber, der ungeahnte Verlockungen verspricht. Sein unverfälschter Instinkt ist es, der ihn hinübertreibt ins Zusamtal. Er duckt sich und robbt vorsichtig durch den steilen Stadtwald, der das Ried begrenzt. Der Duft wird stärker, die Nasenflügel beben. Mit scharfem Blick späht der Fremdling hinüber zur Siedlung hinter den Getreidefeldern. Was er nicht weiß: Er befindet sich schon mitten im Speckgürtel von Wertingen.
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