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Kommentar: Bauen in Wertingen: Bitte keine Nostalgie

Kommentar

Bauen in Wertingen: Bitte keine Nostalgie

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    Die „Alte Bleiche“ soll umgebaut werden.
    Die „Alte Bleiche“ soll umgebaut werden. Foto: Armin Schmid

    Es ist gut, dass die Stadtverwaltung nach und nach die Bebauungspläne im gesamten Stadtgebiet auf den neuesten Stand bringt. Es kann nicht sein, dass junge Familien in der Verwirklichung ihres Wohnglücks von Vorschriften behindert werden, die mehrere Jahrzehnte alt sind. Der Reflex, den ursprünglichen Charakter der Dörfer erhalten zu wollen, ist so verständlich wie kontraproduktiv. Klar bedeutet Heimat für viele auch, dass man den Charakter seines Dorfes wiedererkennt. Dass die Straße, in der man seit Jahrzehnten wohnt, so aussieht wie einst, als man sie gemeinsam mit der Jugendliebe entlanggeschlendert ist.

    Doch Nostalgie bietet erheblichen sozialen Zündstoff. Man hat als Bürger keinen Anspruch darauf, dass in der Umgebung alles so bleibt, wie es ist. Genau diese Anspruchshaltung hat unter anderem den Ausbau der Windenergie in Bayern bislang erfolgreich ausgebremst. Windräder sind wichtig für eine Abkehr vom Kohlestrom. Klar sind sie nicht schön, aber sie erfüllen einen wichtigen Zweck.

    Aus demselben Grund ist es nicht nachvollziehbar, wieso die Stadt Wertingen Pultdächer weiterhin verbietet. Diese sind optimal für eine Nutzung mit Solarpanelen geeignet. Und außerdem ist es für den Bürger nicht nachvollziehbar, wieso gerade eine Dachform nicht den ästethischen Anforderungen genügt, alle anderen aber schon. Geschmäcker sind eben verschieden – und so werden auch die Eigenheime der Zukunft sein.

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