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Kino: Neues Konzept für das Filmtheater Wertingen

Kino

Neues Konzept für das Filmtheater Wertingen

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    Das Filmtheater Wertingen in der Mühlgasse: Die Wertinger lieben es – und gehen doch zu wenig hin. Kinochefin Prisca Färber hat sich deshalb etwas Neues ausgedacht, um den Betrieb wenigstens teilweise aufrecht zu erhalten.
    Das Filmtheater Wertingen in der Mühlgasse: Die Wertinger lieben es – und gehen doch zu wenig hin. Kinochefin Prisca Färber hat sich deshalb etwas Neues ausgedacht, um den Betrieb wenigstens teilweise aufrecht zu erhalten.

    Der vergangene Sommer hat es wieder gezeigt: Wenn Prisca Färber im Schlossgraben die riesige Leinwand aufzieht und das Wetter mitmacht, dann kommen Cineasten nicht nur aus Wertingen, sondern aus der ganzen Umgebung. Es hat sich herumgesprochen, dass

    Beim fünften Open-Air-Kino zählte Prisca Färber einige tausend Besucher in nur vier Wochen. „Das Freiluftkino kommt bei den Menschen an. Wir konnten einen kleinen Besucherrekord aufstellen“, stellt die

    Und auch im Filmtheater in der Mühlgasse kommt es im neuen Jahr zu Veränderungen. Anders als beim Freiluftkino lassen in dem nostalgisch eingerichteten Gebäude die Besucherzahlen zu wünschen übrig. Erschwerend kommt hinzu, dass kaum mehr geeignetes Personal zu finden ist.

    Prisca Färber, die neben dem Wertinger Filmtheater auch das „Cinedrom“ in Donauwörth betreibt, muss täglich zwischen den beiden Kinos pendeln, um einen geordneten Ablauf zu garantieren. Das sei fast nicht mehr zu bewältigen. Dazu komme, dass ein Ein-Saal-Kino wie in Wertingen wirtschaftlich schwierig zu betreiben ist. Wer weiß schon, dass einem Kinobetreiber nur zehn Prozent des Ticketpreises bleiben. Nach Abzug von Gema-Gebühren, Abgaben an die Filmförderanstalt, Personal- und Betriebskosten sowie Steuern bleiben am Ende etwa 80 Cent.

    Prisca Färber plant ab dem neuen Jahr, das Wertinger Filmtheater nur noch sporadisch zu öffnen. Dafür sollen die Besucher dann aber einen ganz besonderen Abend erleben, der neben dem Film Kulinarisches, Schauspielerbegegnungen sowie Verlosungen bieten wird. Dieses sogenannte „Event-Kino“ richtet sich an junge Leute, Senioren und Familien. Der Kinobesuch in nostalgischer Atmosphäre und mit modernster Technik soll für die einzelnen Zielgruppen jeweils zu einem Highlight werden, betont Färber.

    Sie glaubt, dass sie mit dem neuen Konzept wieder mehr Menschen ins Kino ziehen kann. „In Zeiten von Streaming-Diensten wie Netflix & Co braucht es innovative Ideen. Man müsse einen Event schaffen, mit dem die Couch zu Hause nicht mithalten kann“, sagt sie. Mit Event-Kino – in nostalgischer Atmosphäre und mit modernster Technik - hatte Prisca Färber schon in der Vergangenheit viel Erfolg: Brunch zum Film „Sex & the City“ mit Verlosung von Dessous, die direkt aus New York angeliefert wurden, eine Frisuren-Show zum Streifen „Leg dich nicht mit Zohan an“, Meet and Greet (übersetzt Treffen und Grüßen) mit Star-Wars-Fans, Regisseuren und Hauptdarstellern wie Joseph Vilsmaier, oder Bond-Premieren, zu denen die Besucher in entsprechendem Outfit mit Smoking und Fliege erschienen.

    Bewiesen hat Prisca Färber schon oft, dass ihr Herz noch immer am Wertinger Filmtheater hängt. Sie führt die Tradition in dritter Generation weiter. Schon ihr Großvater führte das Wertinger Kino in den 1930er Jahren unter dem Namen „Postlichtspiele“ und baute es nach dem Krieg wieder auf.

    Weil sie sich für eine qualitative Kinokultur auf dem Land engagiert, wurde Prisca Färber immer wieder mit einer Programmprämie belohnt. Erst kürzlich erhielt sie aus der Hand der Ministerin für Digitales, Judith Gerlach, eine Anerkennung. „Bei einer so kleinen Stadt ist es nicht leicht, Filme zum Bundesstart zu bekommen, vor allem, wenn man nur einen Saal hat. Wir haben es trotzdem geschafft“, so Prisca Färber. Bürgermeister Willy Lehmeier unterstützt das neue Kino-Konzept „in allen Belangen“: „Neben Schlossweihnacht, Radelspaß, Gitarrenfestival und Stadtfest ist das Wertinger Kino ein weiteres Highlight, das nicht jede Stadt hat.“ "Kommentar

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