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Kameramann, Texter und Moderator in einer Person

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Kameramann, Texter und Moderator in einer Person

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    Schneiden, Texten, Moderieren: Werner Flott produziert die Sendung im Alleingang in seinem Studio in Günzburg.
    Schneiden, Texten, Moderieren: Werner Flott produziert die Sendung im Alleingang in seinem Studio in Günzburg.

    200 Sendungen von je 16 Minuten Dauer einmal im Monat jeden letzten Samstag und Sonntag, das bedeutet einen Zeitraum von fast 17 Jahren. Solange ist es schon her, dass der Günzburger Fernsehjournalist Werner Flott von der Münchner Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien (BLM) als selbstständiger und eigenverantwortlicher, sogenannter "Spartenprogramm-Anbieter" zugelassen wurde und eine eigene Sendeerlaubnis erhielt. Das war im März 1994, zum selben Zeitpunkt übrigens wie TV Augsburg.

    Zuschauer soll sich mit dem Programm identifizieren

    Sein über Kabelkanal S 18 und zeitgleich über Astra-Digital-Satellit im Programm von "Lokal-Sat" ausgestrahltes Kunst- und Kulturmagazin aus der Heimat für die Heimat hat laut Infratest einen hohen Bekanntheitsgrad. Es sei sehr beliebt und werde von 58 Prozent der Zuschauerschaft mit gut bis sehr gut beurteilt, heißt es in einer Pressemitteilung. Diese Positiva resultieren aus Sicht des Machers sicher aus der Erfüllung seines von Anfang an selbst gesteckten Zieles, ein kulturelles Heimatprogramm zu verbreiten, womit sich der Zuschauer solidarisieren und identifizieren kann. Der produktive Zuschnitt auf das Regionale geschieht dabei ohne Rücksicht darauf, dass es über Satellit von Sibirien bis Mallorca empfangen werden kann. Von der hiesigen, werbetreibenden Wirtschaft aber bleibt es weitgehend ungenutzt.

    "Wie die Zeit doch schnell vergeht", sagt er heute. Werner Flott ist Einzelkämpfer, der seine Sendung fast ganz alleine auf die Beine stellt, mit Ausnahme eines "Stativ-Assistenten" und eines "Off-Sprechers" seiner Filmtexte. Er hat die Alleinredaktion, bei der er sich, abgesehen von zuweilen guten Ratschlägen und Tipps, nicht dreinreden lässt, denn von Teamwork hält er in seinem Falle sehr wenig. So wählt er in Personalunion die Themen aus, dreht sie vor Ort als Kameramann, textet und schneidet sie im eigenen Studio, moderiert sie und vertont sie zum sekundengenauen Sendeband auf eine exakte Länge von 16 Minuten. Ein Allrounder war der Günzburger schon während seiner 30-jährigen Ära bei der ARD (Bayerisches Fernsehen und SDR-

    Sendelizenz läuft Ende 2011 aus

    Der Erfolg seiner Sendung macht es dem inzwischen 74-jährigen Fernsehjournalisten sehr schwer, ans Aufhören zu denken, hätte er doch mittlerweile das Alter dazu. Aber so allmählich rückt die Zeit näher, denn seine Sendelizenz läuft Ende 2011 aus. Ein Nachfolger ist im Hause Flott aber nicht in Sicht. Der 42-jährige Sohn Günter wäre gut geeignet gewesen, hat er doch vor etwa 20 Jahren sein Talent hierfür beim Print-Medium und den Privatradios hinlänglich bewiesen, sagt der Vater.

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