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Neubaugebiet: Landwirt fürchtet um seine Existenz
Gremium sieht keinen Konflikt und beschließt Bebauungsplan Wortelstetten. Ausrüstung gegen Immissionen erforderlich
Buttenwiesen Die an den Stall heranrückende Wohnbebauung führt „letztendlich zu einer existenziellen Vernichtung eines bestehenden landwirtschaftlichen Betriebs“. Dies befürchtet ein Landwirt aus Wortelstetten aufgrund des geplanten Neubaugebiets Wortelstetten-Nord. Laut anwaltlichem Schreiben an die Gemeinde Buttenwiesen könnten „sechs Einzelhäuser und ein Doppelhaus“ entstehen, es seien aber auch „sechs Doppelhäuser und ein Einzelhaus“ möglich. Der 1998 gebaute und 2006 erweiterte Stall werde für die Aufzucht von 3000 Ferkeln genützt und solle bei Bedarf wieder erweitert werden. Der Landwirt fürchtet aufgrund bisheriger Erfahrungen sowohl beim bestehenden Stall sowie bei einer Erweiterung Widerstand der künftigen Bewohner.
Mit vielen einzelnen Beschlüssen bearbeitete der Gemeinderat das ausführliche Schreiben und beschloss letztendlich die Änderung des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans. „Wenn die Anforderungen an die landwirtschaftliche Betriebsstelle in Sachen Immissionsschutz erfüllt und die technischen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, werden die Konflikte der unmittelbaren Nachbarschaft gelöst und Konflikte mit dem mindestens 300 Meter entfernten Wohnbaugebiet nicht gegeben sein“, erwartet Bürgermeister Norbert Beutmüller. „Die Gemeinde hat in solchen Abwägungen die Interessen aller Betroffenen gleichberechtigt zu überdenken, nicht nur die landwirtschaftlichen Belange“, war für sowohl für den Bürgermeister als auch die Räte klar. „Hier ist festzustellen, dass der Widerstand nicht gegen eine Ansiedlung landwirtschaftlicher Betriebe und deren möglichen Erweiterungen besteht, sondern die betroffene Anwohnerschaft verlangt eine technische Ausrüstung gegen Immissionen, soweit dies durch den Stand der Technik möglich ist.“ Mit einer Gegenstimme wurde nach den Einzelbeschlüssen aufgrund der Stellungnahmen des Bauernverbands, der LEW-Verteilnetz GmbH und dem Bauamt und des Kreisbaumeisters am Landratsamt letztendlich die Änderung des Flächennutzungsplans verabschiedet.
Bedenken aufgrund des Verkehrslärms äußerte eine Anwohnerin der Gärtnerstraße bezüglich der geplanten Zufahrtsstraße. Nachdem es sich um Quell- und Zielverkehr handle, sei das bestehende Verkehrsaufkommen entlang der Gärtnerstraße als wesentlich einflussreicher einzustufen. Nach der Behandlung der Einwände öffentlicher Belange beschloss der Gemeinderat den Bebauungsplan Wortelstetten-Nord.
Bebauungsplan „Lauterbach-Süd“ geändert
Der Bebauungsplan „Lauterbach-Süd“ (Buchenland) wird ebenfalls geändert. Dabei müssen ebenfalls Einwände öffentlicher Belange berücksichtigt werden. Ein Teil des Kinderspielplatzes sollte aus dem Geltungsbereich herausgenommen werden, um dem Bauvorhaben eines Anwohners entsprechen zu können. Der Kreisbaumeister am Landratsamt Dillingen lehnte dies jedoch ab, da er dadurch das durchgehende Puffergrün zerstört sieht. Dies bilde entlang dem Hang zwischen dem Ortskern Lauterbach und dem Neubauwohngebiet Lauterbach Süd/Buchenland ein „wichtiges städtebauliches Grundelement für das Ortsbild und das Kleinklima von Lauterbach“.
Durch den Verkauf eines Nachbargrundstücks durch die Gemeinde Buttenwiesen kann das Wohngebäude nun anders platziert werden, wodurch das Grünelement nur „marginal tangiert wird“, wie Bürgermeister Beutmüller den Räten erklärte. (bbk)
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