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Gemeinde Buttenwiesen: Oberthürheimer haben das Chloren des Wassers satt

Gemeinde Buttenwiesen

Oberthürheimer haben das Chloren des Wassers satt

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    Das Thema Trinkwasser war das große Thema bei der Bürgerversammlung im Buttenwiesener Ortsteil Oberthürheim.
    Das Thema Trinkwasser war das große Thema bei der Bürgerversammlung im Buttenwiesener Ortsteil Oberthürheim. Foto: Brigitte Bunk

    Dass er sein Wahlversprechen nicht eingehalten habe, diesen Vorwurf weist Buttenwiesens Bürgermeister Hans Kaltner klar zurück. Dietmar Eser hatte erklärt: „Sie haben nicht gehandelt!“ Die Wasserversorgung in Buttenwiesen funktioniere immer noch nicht. Auch in der Zeit als Ratsmitglied hätte Kaltner schon reagieren können. Dieser widerspricht bei der Bürgersammlung in Oberthürheim: „Ich habe die letzten eineinhalb Jahre Grundlagen geschaffen. Das war zwangsläufig notwendig.“ Darauf basierend könne der Gemeinderat Buttenwiesen jetzt guten Gewissens Entscheidungen treffen. Über Vergangenes zu diskutieren, nutze niemandem.

    Dritte Bürgerversammlung in der Gemeinde Buttenwiesen

    Es war die dritte Bürgerversammlung, bei der sich Kaltner in dieser Woche seinen Bürgern – gekommen waren dieses Mal rund 50 Zuhörer(innen) – stellte. Gerne erklärt der Bürgermeister nach eigener Aussage die Sachverhalte direkt und beantwortet dazu Fragen. Und so kommt er irgendwann auch zum Thema Wasser. Er erläutert, wie das aus den Flachbrunnen in Pfaffenhofen gepumpte sehr harte und mit Nitrat belastete Wasser – 170000 Kubikmeter pro Jahr – ersetzt werden könne. Natürlich spiele die Landwirtschaft eine Rolle beim Nitrat, erklärt er, aber nicht maßgeblich. Auf die Frage von Dietmar Eser, wie viele Kilometer um den Brunnen herum sich das Gelände erstrecke und warum die Gemeinde das nicht einfach kaufe, wie andere das machen, meinte Kaltner, dass das Problem damit nicht gelöst wäre. Der Nitratgehalt wäre ohne Bearbeitung des Bodens womöglich noch höher. Denn auch Torfschichten seien dafür verantwortlich.

    Zwei Möglichkeiten habe die Gemeinde derzeit im Blick. Einerseits könnte der Ehnle-Brunnen in Lauterbach reaktiviert werden. Zurzeit laufe er nur ein paar Stunden im Monat, um intakt zu bleiben. Auch aus dem bereits genutzten Brunnen in

    Doch 2019 starte ein gemeinsamer Versuch. Dabei werde gemessen, ob sich der Grundwasserpegel senkt, wenn alle Versorger der Region die komplette benötigte Menge an Tiefenwasser abpumpen, oder ob es sich nachbildet. Wäre die Komplettentnahme möglich, könnte das Sicherheitsrisiko Flachbrunnen ausgeschaltet werden. Dann müsste der erste Tiefbrunnen in Pfaffenhofen ertüchtigt und sicherheitshalber ein zweiter daneben gebohrt werden. Gehe das nicht, käme die Lauterbacher Lösung ins Spiel, wodurch sich das Wasserschutzgebiet vergrößere. Denn der Ehnle-Brunnen, der früher nie untersucht wurde, stehe näher am Dorf als der bisher allein genutzte. Dann kämen auf die Grundstücksbesitzer womöglich Auflagen zu.

    Nun kommt Kaltner zum Thema Hochbehälter. Einer mit 500 Kubikmeter Fassungsvermögen steht in Lauterbach. Handlungsbedarf besteht aber bei dem Oberthürheimer Hochbehälter mit 500 Kubikmetern Fassungsvermögen. Derzeit im Gespräch ist der für die Chlorung des Buttenwiesener Behälters mit dem selben Fassungsvermögen. Kaltner zeigt mit der Hand, wie klein der Wurm ist, der diesmal die Chlorung des Wassers auslöste.

    Verschiedene Hochbehälter in Buttenwiesen

    Simulationen hätten gezeigt, dass ein Hochbehälter mit 1500 Kubikmetern Wasser in Oberthürheim den in Buttenwiesen ersetzen kann. Der Baubeginn sei 2019 geplant, Ende 2020/Anfang 2021 könne der neue Hochbehälter in Betrieb gehen.

    „Wie lang ist schon bekannt, dass es die Probleme gibt?“, fragte Kristina Lappler und setzte hinzu, dass jeder genug habe von dem Thema. Eigentlich sei es doch eine einfache Rechnung: Die Gemeinde wisse doch, wie viel die Bürger verbrauchen und wie viel Menge an Wasser sie vorhalten müsse. Robert Mader meinte: „Wenn ich einen Hochbehälter hab, in dem Ungeziefer schwimmt, dann muss ich doch reagieren!“ Doch der Bürgermeister betonte: „Ich kann nicht einmal versprechen, dass keine Chlorung mehr notwendig sein wird, auch wenn wir mit allem fertig sind.“

    Anscheinend sei es ihm egal, dass die Bürger in der Gemeinde immer wieder gechlortes Wasser trinken müssen, stellte Eser in den Raum. Dem widersprach Kaltner vehement, stellte aber klar: „Wenn ich nicht genau weiß, ob es Sinn macht, kann ich nicht horrende Summen investieren.“ Eser konterte: „Ihr gebt immense Summen für die Straßen aus, wie viel habt ihr für das Wasser ausgegeben in den letzten Jahren?“ Dass die Gemeinde keinen Gewinn, aber auch keinen Verlust mit dem Wasser machen dürfe, antwortet Kaltner unter anderem: „In den letzten Jahren haben wir nur Verlust gemacht.“

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