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Fronleichnam: Der „Leib Christi“ wird durch das Dorf getragen

Fronleichnam

Der „Leib Christi“ wird durch das Dorf getragen

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    Dieser schön geschmückte Altar war im vergangenen Jahr eine Prozessionsstation in Binswangen.
    Dieser schön geschmückte Altar war im vergangenen Jahr eine Prozessionsstation in Binswangen. Foto: Archiv-Foto: Bunk

    RegionWertingen Morgen wird es in vielen Gemeinden wieder Fronleichnamsprozessionen durch das Dorf geben. Dafür werden vier Stationen bei der Prozession aufgebaut. „An Fronleichnam wird das Altarsakrament verehrt, es wird die Verwandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi gefeiert“, erklärt Alois Sailer, Kreisheimatpfleger im Landkreis Dillingen.

    Ursprung im Mittelhochdeutschen

    Die Bezeichnung „Fronleichnam“, so Pfarrer Thomas Schilling aus Unterthürheim, stamme aus dem Mittelhochdeutschen und sei in etwa mit „der Körper des Menschen“ zu übersetzen. Alois Sailer erklärt weiter, dass dieses Fest auf die Visionen der Nonne Juliana von Lüttich und mehreren darauffolgenden Blutwundern zurückgehe. Vom zeitlichen Rahmen müsste diese Feier eigentlich an Gründonnerstag sein, doch der folgende Karfreitag verbiete eine solche Festlichkeit. Daher ist dieser Tag auf den zehnten Tag nach Pfingsten nach dem Dreifaltigkeitsfest festgelegt worden.

    Bei der Prozession fallen die oft schön und aufwendig geschmückt und gestalteten Altäre auf, die für die Prozession errichtet werden. Früher wurden laut Sailer die Straßen und Wege mit Gras und Blumen bestreut, die Fenster mit Girlanden und brennenden Kerzen geschmückt und die Türen mit roten Tüchern mit Goldborten verziert. Heutzutage sei davon nur noch ein Bruchteil übrig. Die Vereine tragen ihre Fahnen bei der Prozession mit und es werden nur noch einige wenige Altäre dekoriert und mit Blumenteppichen ausgelegt.

    Sailer weist darauf hin, dass die Prozession auch immer eine Machtdemonstration der Kirche war. „Einmal im Jahr aus der engen Kirche herauskommen und sich präsentieren.“

    Schilling erklärt weiter, dass der sogenannte „Himmel“, unter dem der Pfarrer einherschreitet, in übertragenem Sinne die Sphäre der Ewigkeit darstelle, in die Christus aufersteht.

    „An diesem Fest erbitten wir den Segen für unsere Dörfer und Gemeinden. Und wir machen uns bewusst, dass Christus lebt und unter uns gegenwärtig ist.“ (soku)

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