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26.11.2010

Einstige Luftschlösser sorgen plötzlich für kräftigen Gegenwind

Johannes Strasser
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Johannes Strasser
Foto: Günther Herdin

Xaver Keller ist 63 Jahre alt und verdient sein tägliches Brot mit der Landwirtschaft, die er in Neuweiler betreibt. Im kleinsten Ortsteil der Großgemeinde Buttenwiesen mit 45 Einwohnern und insgesamt nur 14 Häusern. Kein Durchgangsverkehr, keine größere Straße in der Umgebung, dafür ein herrlicher Blick in die Natur. Sogar die Kirchtürme von Kloster Holzen sind zu sehen. Seit der Gemeinderat von Buttenwiesen sein "Ja" zur Errichtung einer Windkraftanlage mit drei Windrädern auf dem Plateau zwischen Neuweiler, Wortelstetten und Buttenwiesen gegeben hat, ist Xaver Keller in Sorge um seine Lebensqualität und die seiner Nachbarn. Die drei Windräder, welche die Firma "Uhl Windkraft" aus Ellwangen errichten möchte, passen nach seiner festen Überzeugung nicht in diese Landschaft.

Der gleichen Ansicht ist auch Hermann Jaklitsch aus Wortelstetten. Wie Xaver Keller befürchtet er bei Inbetriebnahme der Anlagen eine gewaltige Lärmbelästigung für die Bewohner in Wortelstetten und Neuweiler. Bei einem Abstand von 850 Metern von den geplanten Windrädern zu den ersten Häusern in den genannten Dörfern befürchten Keller und Jaklitsch nicht nur eine Lärmbelästigung - insbesondere bei Nacht - auch der Schattenwurf der Anlagen könne zu einem Problem werden.

So wie in Burgmannshofen, einem Gemeindeteil von Marxheim in Landkreis Donau-Ries. Mit dem dortigen Landwirt Erich Weigl stehen Keller und Jaklitsch seit geraumer Zeit in Verbindung. Die dortige Windkraftanlage hat Weigl bisweilen den Nerv geraubt. Insbesondere dann, wenn das Windrad zwischen 14 und 18 Umdrehungen pro Minute macht. "Da hörst Du den Lärm selbst bei geschlossenen Fenstern, und wenn gleichzeitig der Fernseher läuft", versichert Weigl gegenüber unserer Zeitung. Vom Hof des Landwirtes aus Burgmannshofen zum Windrad sind es freilich nur 580 Meter. "Ein bisschen mehr Abstand haben wir schon", weiß Xaver Keller. Und dennoch ist er skeptisch, dass eine 300 Meter weitere Entfernung alle Unannehmlichkeiten in Sachen Windkraft wegblasen wird.

Ob er gegen erneuerbare Energien ist? "Nein, überhaupt nicht", antwortet Keller auf diese Frage und gesteht im gleichen Atemzug, dass er bis vor einem Jahr selbst für das Plateau bei Neuweiler und Wortelstetten geworben habe. Er war sogar Sprecher der Grundstücksbesitzer und freute sich durch eigene Pachteinnahmen auf eine Aufbesserung seines Budgets. "Inzwischen habe ich mich aber um 180 Grad gedreht", gibt Keller zu. Er weiß, dass er die Anlage nicht mehr stoppen kann, aber er möchte mit seinem Protest wenigstens erreichen, dass der Investor der Windkrafträder die Anlagen später so steuert, dass sie bei Nacht nicht mehr als zwölf Umdrehungen pro Minuten machen.

Hermann Jaklitsch wundert sich, dass der regionale Planungsverband einst diesen Standort vorgeschlagen hat. Seiner Meinung nach wären Windkrafträder zum Beispiel im nahe gelegenen Donauried viel besser platziert. "Dort sind es zwischen zwei Dörfern oft acht bis neun Kilometer Abstand", führt Jaklitsch auf. Er weiß aber, dass er mit diesem Vorschlag bei den Naturschützern keine offenen Türen einrennt.

Xaver Keller erinnert sich an die Zeit vor zwölf Jahren, als die Gemeinde Buttenwiesen unter dem damaligen Bürgermeister Leo Schrell das Vorbehaltsgebiet bei Neuweiler für Windkraftanlagen ausgewiesen habe. So richtig ernst konnte es sich damals kaum einer vorstellen, dass zwölf Jahre danach Windräder mit einem Durchmesser von 84 Metern und einer Nabenhöhe von 98 Metern in der Planung sind.

Johannes Strasser wundert sich

Der frühere Landtagsabgeordnete der SPD, Johannes Strasser aus Gundelfingen, hat sich nach seinem Ausscheiden aus dem Parlament im Rahmen von Lehraufträgen an verschiedenen Universitäten mit dem Thema der erneuerbaren Energien beschäftigt. Früher, so Strasser, waren Windkrafträder in Schwaben für die meisten nur Luftschlösser. Jetzt aber werden diese Wirklichkeit, und das sei gut so. Bürger, die jetzt für Gegenwind sorgen, hätten sich damals, als die Vorbehaltsgebiete ausgewiesen wurden, für das Thema mehr interessieren sollen. In die gleiche Kerbe schlägt Buttenwiesens Bürgermeister Norbert Beutmüller. In seiner Gemeinde sei der Flächennutzungsplan 1998 geändert worden. Proteste gab es damals, so hat er sich sagen lassen, nicht.

Auch er, Beutmüller, war wie Xaver Keller und Hermann Jaklitsch schon in Burgmannshofen und hat sich die dortige Windkraftanlage angeschaut. "Wenn alle geschwiegen haben, dann war ein ganz leises Geräusch zu hören, mehr nicht", versichert Beutmüller. Ihn wundert es schon, dass ausgerechnet jetzt, seitdem die Pläne für die Anlage zur Genehmigung beim Landratsamt in Dillingen liegen, nun verstärkt Protest aufkommt. Bei vielen öffentlichen Gemeinderatssitzungen zum Thema Windkraft und bei anderen Veranstaltungen sei dies nicht der Fall gewesen. Beutmüller hat zum Thema erneuerbare Energien eine ganz persönliche Meinung: "Mir kommt es vor, als ob jeder die Windkraft will, aber nach dem St.-Florians-Prinzip handelt.

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