Um 9.15 Uhr erreichte der Zug der Wallfahrer, von denen die meisten in Uniform oder Tracht gekleidet waren, aus 94 Vereinen den Waldrand. Die meisten Fahnen waren mit Folien bedeckt, um sie vor Regen zu schützen.
Den Abschluss bildete ein Einsatzfahrzeug des Roten Kreuzes aus Pöttmes. Währenddessen füllte sich der Platz vor der Wallfahrtskirche, einige Busse waren vorgefahren. Josef Neff, der Vorsitzende des Veranstalters, begrüßte die Pilger aus nah und fern, allen voran die beiden Zelebranten, Regionaldekan Hubert Ratzinger aus Augsburg und Ortspfarrer Werner Ehnle. Die Schubertmesse wurde umrahmt von der Musikkapelle Ehingen. Festprediger Ratzinger sprach von der Sehnsucht der Menschen nach Frieden und Freiheit: "Wir wollen die Fahne des Friedens hochhalten. Wir wollen gehen - miteinander und nicht mehr gegeneinander."
Die Leute sollten immer wieder Rückschau halten: "Sind wir noch auf diesem Weg? Wenn wir Mitmenschen als Schwestern und Brüder entdecken, dann sind wir auf diesem Weg nicht verlassen. Das Kreuz möge uns erinnern an alles Elend in der Welt, das Christus mit uns teilt." In den Fürbitten war nicht nur von Kriegen die Rede, sondern auch von Terror und Gewalt. Weiter hieß es: "Auch in unserem Land wird die Würde des Menschen mit Füßen getreten."
Alle sollen ihren Beitrag zur friedlichen Entwicklung leisten
An der 53. Kriegerwallfahrt nahmen diesmal Männer und Frauen aus dem gesamten Freistaat teil, weil sie kombiniert war mit der dritten Landeswallfahrt der Bayerischen Krieger- und Soldatenvereinigung (BKV). Ihr schwäbischer Bezirksvorsitzender, Hans Günther Lehnert, begann seine Rede mit dem Satz: "Wir wollen hier Dank sagen für 65 Jahre Frieden." Er rief auf zum Gebet, "dass Frieden und Sicherheit auch in Zukunft bewahrt bleiben". Alle sollten ihren Beitrag zur friedlichen Entwicklung in der Heimat leisten. Dann verwies Lehnert auf die über 55 Millionen Opfer des Zweiten Weltkriegs: "Wenn wir die Achtung unserer Toten vergessen, dann bleibt nur der blanke Egoismus zurück." Nicht zuletzt ging der Redner auch auf die 49 deutschen Soldaten ein, die in Afghanistan ums Leben kamen. Lehnert rief dazu auf, "nichts zu relativieren, nichts zu verdrängen, nichts zu vergessen". Als das Lied vom "Alten Kameraden" erklang, wechselten sich die Musiker ab; nun spielten die Jugendblaskapelle Baar und der Spielmannszug Schrobenhausen.
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