Spenden für Flüchtlingslager in Syrien sammeln, das war die Grundidee des Buttenwiesener Helferkreises. Geplant waren drei Sammeltage um Ostern, zwei davon konnten aufgrund von Corona nicht stattfinden, so Martina Hahn.
„Um die gesammelten Sachspenden trotz des Virus noch einem guten Zweck zukommen zu lassen, arbeiten wir jetzt mit einer Organisation aus Langweid zusammen“, erklärte die Leiterin des Helferkreises. Am Mittwochmorgen versammelten sich letztendlich viele Helfer, um den Anhänger mit den gesammelten Sachen zu beladen. „Ein Kumpel hat uns erzählt, dass hier Hilfe gebraucht wird, also sind wir hergekommen, um mitzuhelfen“, sagt Bashir Shahrour.
Die Spenden wurden in einem Lagerraum der Buttenwiesener Synagoge aufbewahrt
Der 20-Jährige packte zusammen mit seinem Bruder Ahmad und einem Freund vor Ort mit an. In einem Lagerraum der Buttenwiesener Synagoge wurden die Spenden aufbewahrt. Darunter befanden sich unter anderem Lebensmittel, Kleidung, Fußbälle, sogar einige Matratzen.
Ebenfalls mitten im Geschehen war Maryam Ali vom Buttenwiesener Helferkreis. Als ehemalige Geflüchtete weiß sie, welche Probleme in ihrer Heimat Syrien und den dazugehörigen Geflüchtetenlagern herrschen. Auch weiß sie mittlerweile, wie schwer es unter den aktuellen Auflagen ist, Sachspenden dort hin zu transportieren. „Ich habe bereits vor der Coronazeit eine E-Mail an den Höchstädter Ortsverband der CSU geschrieben, in der ich um finanzielle Hilfe bei der Aktion gebeten habe“, erklärte sie. Eine Antwort kam, jedoch nicht die, die sie sich erhofft hatte. Laut der Bayerischen Staatskanzlei sei das Unterfangen nicht förderfähig, wie sie weiter ausführte. Trotz dessen war Maryam Ali dankbar für alle, die ihr mit ihrem Projekt helfen wollten.
Die Räume in Langweid sind gerade leer
Für die Zusammenarbeit meldete sich schließlich Christine Koutecky vom Langweider Hilfe ConKret e.V. Diese bot an, die Spenden bis auf Weiteres dort zu lagern, da vor kurzem ein 40-Tonner verschickt wurde und die Lager deshalb leer seien. „Ich habe von dem Vorhaben der Buttenwiesener in der Zeitung gelesen; da mir das Thema sehr am Herzen liegt, habe ich mich dann bei Maryam gemeldet“, erklärte Koutecky. Die gesammelten Sachen sollen nun in den Süden Polens an der ukrainischen Grenze gebracht werden, denn dort würden sie ebenso gebraucht werden, wie sie erzählte. Ein Transport direkt nach Syrien sei im Moment nicht finanziell tragbar. „Eine größere Lieferung mit Krankenbetten oder Ähnlichem wäre eine andere Sache, aber da würden auch nicht zwei oder drei reichen“, erklärte die Langweiderin.
Für den Transport und die Entladung in Langweid fuhr der Pfaffenhofener Martin Enkelmann mit, der auch den großen Anhänger zur Verfügung stellte. Er lud die Waren schließlich zusammen mit Bashir Shahrour, der mit seinen beiden Begleitern ebenfalls extra nach Langweid fuhr, Maryam Ali und tatkräftiger Unterstützung seitens Hilfe ConKret in deren Lager ein.
Das Projekt in Buttenwiesen sehen Martina Hahn und Maryam Ali als abgeschlossen an. Das weitere Vorgehen wird nun von Hilfe ConKret in Langweid übernommen, gut erhaltene Sachspenden können dort jeden ersten Samstag im Monat zwischen 10 und 13 Uhr am Standort in der Meitinger Straße 2a abgegeben werden. Jedoch solle dies kein Spendenaufruf sein, meinte Christine Koutecky. „Es kommen schon sehr viele Sachen“, meinte sie. Trotzdem freue man sich über gut erhaltene Spenden, die bedürftigen Menschen das Leben schöner machen.
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