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Buttenwiesen: „Darin sind wir stark in Buttenwiesen“

Buttenwiesen

„Darin sind wir stark in Buttenwiesen“

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    Josef Hofer lebt vor, was ihm wichtig ist. Der 57-jährige Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung Buttenwiesen fährt, wann immer möglich, mit dem Fahrrad zur Arbeit nach Wertingen. Regionale Jobs und heimatnahes Einkaufen sieht er als wichtiges Ziel für die Zukunft. Dazu soll auch die neue Auflage der Broschüre „Buttenwiesen hat´s drauf!“ (siehe Bild unten) beitragen.
    Josef Hofer lebt vor, was ihm wichtig ist. Der 57-jährige Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung Buttenwiesen fährt, wann immer möglich, mit dem Fahrrad zur Arbeit nach Wertingen. Regionale Jobs und heimatnahes Einkaufen sieht er als wichtiges Ziel für die Zukunft. Dazu soll auch die neue Auflage der Broschüre „Buttenwiesen hat´s drauf!“ (siehe Bild unten) beitragen. Foto: Birgit Hassan

    Zum vierten Mal bringt die Wirtschaftsvereinigung Buttenwiesen, mit Ihnen als Vorsitzendem, eine eigene Broschüre raus. Der Titel lautet „

    Josef Hofer: Sie ist heuer lila. (Er lacht). Natürlich gibt’s Veränderungen. So funktioniert Werbung. Man muss immer wieder neu auf sich aufmerksam machen und etwas gleichzeitig ständig wiederholen. Außerdem ist die Broschüre nicht als allein stehendes Produkt zu sehen, sondern als Schwester zum großen Bruder Markt. Die beiden muss man als Einheit sehen.

    Erneut Markt in Buttenwiesen

    Somit gibt’s den Markt in diesem Jahr auch wieder?

    Hofer: Ja. Der Markt in seinem neuen Format – verbunden mit einer Gewerbeschau – findet immer am zweiten Samstag vor Pfingsten statt, dieses Mal also am 17. Mai. Es ist unser dritter Markt in dieser Form, mit dem wir auf Handwerker, Einzelhändler und Jobs am Standort Buttenwiesen aufmerksam machen wollen.

    Nach dem Grußwort des Bürgermeisters informieren Sie in der Broschüre als erstes darüber, wie Kunden während der anstehenden Sanierung der Ortsdurchfahrt alle Ziele erreichen können. „Jetzt geht’s los“ heißt die Überschrift. Wann geht es denn mit der Sanierung los?

    Hofer: Wir hoffen alle bald. Die Ausschreibungen laufen. Jetzt kommt’s drauf an, wie die Unternehmen Zeit haben. Sobald die Sanierung losgeht, ist es wichtig, wie weit man wo mit dem Auto kommt und wo die Durchfahrt gesperrt ist.

    Rund 50 Unternehmen inserieren

    In der Broschüre finden sich viele Texte neben den Anzeigen.

    Hofer: Wir legen besonderen Wert darauf, dass Unternehmen nicht nur Annoncen schalten, sondern uns auch einen redaktionellen Teil bringen, in dem sie von sich erzählen. Das macht’s interessant.

    Wie viele Unternehmen stellen sich in der Broschüre vor? Beteiligen sich immer wieder die gleichen?

    Hofer: Rund 50 Unternehmen inserieren jedes Jahr, eine konstante Anzahl und Größe. Manche machen immer wieder mit, andere setzen mal ein Jahr aus. Dazu kommen neue Unternehmen oder Dienstleister, die sich in der Gemeinde Buttenwiesen ansiedeln. Sie alle sind nicht nur für die Einwohner der Gemeinde interessant. Eine Karte am Ende der Broschüre zeigt den Einzugsbereich für den regionalen Handel. In dem Bereich wird das Heft auch mit dem „Extra“ an alle Haushalte verteilt.

    Wo ist die Broschüre sonst erhältlich?

    Hofer: Sie liegt in den Unternehmen, bei Einzelhändlern, den Banken und der Gemeinde Buttenwiesen auf – mit einer Gesamtauflage von 27500 Exemplaren.

    Die Broschüre verändert sich also alljährlich etwas. Gilt das auch für Buttenwiesens Wirtschaftswelt?

    Hofer: Große Veränderungen gibt es nicht, dafür langsame und stetige. Mein Ziel ist es, den regionalen Handel zu fördern. Mir geht’s gar nicht drum, die Umsätze in die Höhe zu treiben. Mir ist wichtig, dass wir Arbeitsplätze vor Ort anbieten können. Und damit kurze Wege zur Arbeit, damit nicht so viel Zeit auf der Strecke bleibt.

    Sozialere Art des Wirtschaftens

    Das hört sich nach persönlicher Wirtschaftlichkeit an.

    Hofer: Für mich ist das eine umweltfreundlichere, nachhaltigere und sozialere Art des Wirtschaftens. Wenn Mütter und Väter in zehn Minuten zuhause sind, haben sie mehr Zeit für ihre Kinder. Sie können sich ehrenamtlich engagieren, schaffen so Angebote für Kinder und Jugendliche. Darin sind wir stark in Buttenwiesen. Und das kommt nur durch das Plus an Zeit. Zeit, mit der wir die Gemeinde lebendiger machen.

    Mit der Nachhaltigkeit sprechen Sie ein aktuelles Thema an, über das derzeit viel gesprochen wird.

    Hofer: Nachhaltiger leben wollen viele von uns. Alle denken wir in irgendeiner Weise an die Zukunft. Dafür muss sich heute was bewegen. Dazu gehört auch die Nähe zum Arbeitsplatz. Das muss den Leuten bewusst werden.

    Was kann die Wirtschaftsvereinigung beitragen, um das den Menschen klar zu machen?

    Hofer: Indem wir zum Beispiel den Markt als Angebot machen, die bei den Vereinen das Interesse wecken mitzumachen. So verbinden sich Informationen mit Erlebnissen. Zu den Erlebnissen zähle ich übrigens auch die kostenlosen Bähnlefahrten, mit denen die Leute beim Markt von PassiFlora bis zum Müller und wieder zurückfahren können.

    Unternehmen in Wertingen

    Sie selbst haben ein Unternehmen in Wertingen, engagieren sich gleichzeitig für die Wirtschaftsvereinigung in Ihrer Gemeinde Buttenwiesen. Was motiviert Sie dazu?

    Hofer: „Regional“ sehe ich nicht ganz so eingegrenzt. Wertingen und Buttenwiesen gehören für mich zusammen. Viele Menschen wohnen in dem einen Ort und arbeiten in dem anderen. Um eine Region interessant zu machen, gehört das Umland dazu. So versuchen wir, für die Wertinger Buttenwiesen interessant zu machen und umgekehrt. Wir machen Menschen ein Angebot, hier im Zusamtal zu bleiben.

    Sie selbst haben Ihr Unternehmen ebenfalls in der Kleinstadt – auf dem Land – angesiedelt. Wie kam es dazu?

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    Hofer: Als ich 1995 das Unternehmen gründete, rieten mir sämtliche Unternehmensberater, mich in der Großstadt niederzulassen, da das Leben für qualifizierte Mitarbeiter dort interessanter ist. Da bin ich ganz anderer Meinung. Leute schätzen es, auf dem Land zu leben. Drum muss man auch hier höher qualifizierte Jobs anbieten. Das machen Unternehmen, Dienstleister und wir auch.

    Das heißt, bei Ihnen arbeiten Menschen, die auch hier wohnen?

    Hofer: Wir sind 20 Leute, die meisten mit ganz dörflicher Herkunft. Teils kommen sie aus der Landwirtschaft, teils haben sie eine Lehre gemacht, anschließend den Techniker und ein Studium. Dann kommen sie zu uns. Bei solchen Menschen wissen wir, dass sie lange bleiben. Sinnvoll sind letztendlich nur Arbeitsverhältnisse, die länger als fünf Jahre dauern. So viele Jahre vergehen, bis Leute gute Ingenieure sind. Die Menschen aus ländlichen Regionen engagieren sich oft in Vereinen. Ihnen ist die Zeit wichtig.

    Seit 2014 Gemeinderat in Buttenwiesen

    Damit sind wir wieder beim Thema Zeit. Sie selbst sind seit 2014 im Gemeinderat. Hatten Sie dabei noch Zeit für die Wirtschaftsvereinigung?

    Hofer: Als Gemeinderat war ich zunächst Wirtschaftsreferent. Die Wirtschaftsvereinigung Buttenwiesen war zu dieser Zeit seit zehn Jahren nicht mehr lebendig. Sie musste wiederbelebt werden. Das haben wir mit der Broschüre in die Wege geleitet.

    Wie viele Betriebe gibt es denn derzeit in Buttenwiesen?

    Hofer: Weit über 100, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigte haben. Mit einer breiten Struktur – drei Großunternehmen, kleineren und größeren Handwerksbetrieben, vielen Dienstleistern und einigen Einzelhändlern.

    Was es noch zu tun gibt

    Was gibt es für die Wirtschaftsvereinigung noch zu tun?

    Hofer: Den regionalen Handel stärken. Sprich den Verbrauchern klar machen, wie wichtig es ist, dass sie kurze Wege nutzen und bewusster regional einkaufen. Das ist ein Thema, auf dass auch die Landwirte noch stärker setzen sollten. Jammern hilft nichts. Stattdessen müssen wir die Leute im positiven Sinne dazu anhalten. Regionalität hat eine große Bedeutung für die Zukunft, wenn wir die Umweltprobleme, die wir alle haben, in Griff bekommen wollen.

    Wäre in diesem Sinne womöglich auch eine Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsvereinigung Wertingen sinnvoll?

    Hofer: Schön wär’s. Ich schaffe das momentan zeitlich nicht, doch vielleicht ein Kollege oder eine Kollegin. Dann könnten wir die „Region Zusamtal“ noch besser anbieten.

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