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Buttenwiesen: Corona stoppt Sammelaktion

Buttenwiesen

Corona stoppt Sammelaktion

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    Maryam Ali hat die Sammelaktion organisiert.
    Maryam Ali hat die Sammelaktion organisiert. Foto: Andrea Baumann

    Bei der ehemaligen Synagoge in Buttenwiesen fahren am vergangenen Freitagnachmittag nacheinander Autos mit beladenen Kofferräumen vor. „Hier entlang“, sagen Maryam Ali und Martina Hahn vom örtlichen Helferkreis und packen mit an. Nacheinander werden Kisten und Säcke mit Kleidung, Essen, medizinischer Versorgung und Spielzeug ins Innere der Synagoge getragen. Auch ein paar Matratzen hat jemand gespendet. Die beiden Frauen danken allen, die etwas vorbeibringen.

    Maryam Ali hatte die Sammelaktion für Menschen in syrischen Flüchtlingslagern organisiert. In Zusammenarbeit mit der „Nothilfe Bodensee“ hatte die Altenpflegerin geplant, einen Container mit den Hilfsgütern zu befüllen und nach Syrien zu schicken. Dafür vorgesehen waren drei Sammeltermine, von denen nun die zwei anstehenden aufgrund der Coronakrise abgesagt werden mussten. Bis auf Weiteres werden die gesammelten Sachspenden in der Synagoge gelagert. „Wir hoffen, dass wir sie bald abschicken können“, sagt Maryam Ali.

    In Buttenwiesen für Syrien gesammelt

    Die Situation in den syrischen Flüchtlingslagern ist katastrophal. Es fehle an allem, so die Buttenwiesenerin. Dort werden momentan vor allem Lebensmittel sowie medizinische und hygienische Hilfsgüter gebraucht, erklärt sie. Maryam Ali weiß um die Situation in dem Bürgerkriegsland. Sie selbst flüchtete aus dem Krisengebiet und lebt nun seit fünf Jahren mit ihrer Mutter in der Gemeinde Buttenwiesen. Von der Corona-Epidemie seien jetzt nicht nur europäische Länder, sondern vor allem auch Krisengebiete im Nahen Osten bedroht.

    Flüchtlingshelfer warnen vor einem möglichen Massensterben durch das Coronavirus in Geflohenenlagern. Millionen Menschen seien in Gefahr, erklärte der Generalsekretär des norwegischen Flüchtlingsrates, Jan Egeland, am Montag in Oslo. Das Risiko betreffe auch Flüchtlinge in bestimmten Gebieten in Syrien, denn das syrische Gesundheitssystem sei durch den Bürgerkrieg praktisch zusammengebrochen. Die Weltgemeinschaft müsse eine Katastrophe durch gezielte Hilfen verhindern, forderte der Generalsekretär der Hilfsorganisation. In vielen Flüchtlingscamps müssten dringend die hygienische und die sanitäre Situation verbessert werden. So würden etwa Waschgelegenheiten gebraucht. Mehr medizinisches Personal sei ebenso nötig, um eine mögliche Ausbreitung des neuen Corona-Erregers zu bekämpfen.

    Nun ruht die Aktion bis auf weiteres

    Für Maryam Alis Hilfsprojekt in Buttenwiesen finden nun erst einmal keine Sammelaktionen mehr statt. „Natürlich tut mir das weh“, sagt die 34-Jährige. „Wir müssen jetzt abwarten, wie sich die Lage entwickelt.“

    Info: Abgesagt sind die weiteren Sammelaktionen, die für den 20. und 27. März sowie für den 3. April geplant waren.

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