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Buttenwiesen: Buttenwiesen zieht nach Unwetter Konsequenzen

Buttenwiesen

Buttenwiesen zieht nach Unwetter Konsequenzen

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    Vor allem den Ortsteil Frauenstetten hat es bei dem Starkregen vor gut drei Wochen überschwemmt. Vor 36 Jahren traf es andere Buttenwiesener Ortsteile. Jetzt diskutierten die Gemeinderäte, inwieweit mit einem Sturzflut-Risikomanagement Unwetterkatastrophen womöglich minimiert werden könnten. 
    Vor allem den Ortsteil Frauenstetten hat es bei dem Starkregen vor gut drei Wochen überschwemmt. Vor 36 Jahren traf es andere Buttenwiesener Ortsteile. Jetzt diskutierten die Gemeinderäte, inwieweit mit einem Sturzflut-Risikomanagement Unwetterkatastrophen womöglich minimiert werden könnten. 

    Soll die Gemeinde Buttenwiesen ein Konzept zum Sturzflut-Risikomanagement erstellen lassen? Mit dieser Frage konfrontierte Bürgermeister Hans Kaltner seinen Gemeinderat am Montagabend. Nach einer ausführlichen Diskussion kamen die Räte zu einem einstimmigen Beschluss.

    Nicht ganz so stark wie die Stadt Wertingen traf es die Gemeinde Buttenwiesen bei den extremen Regengüssen am ersten Juni-Sonntag. Während es beispielsweise in Lauterbach und Buttenwiesen nur normal regnete, überflutete es in Wortelstetten und vor allem in Frauenstetten und Vorderried Keller und Straßen.

    Bürgermeister Hans Kaltner will Vorsorge für künftige Unwetter treffen

    Jetzt, drei Wochen später, erinnere bei strahlendem Sonnenschein auf den ersten Blick nichts mehr an die Wassermassen und deren Auswirkungen. Doch Bürgermeister Kaltner will die Situation – wie es schon öfter war – nicht in Vergessenheit geraten lassen, sondern so weit wie möglich Vorsorge treffen. Er denkt dabei an ein sogenanntes „Sturzflut-Management“, sprich ein Konzept, anhand dessen sowohl vorgesorgt als auch bei Starkregenfällen vorgegangen werden kann.

    Bereits 2017 hätte die Gemeinde ein entsprechendes Konzept beantragen können. Kaltner hatte sich dazu mit den Nachbarkommunen ausgetauscht. In Tapfheim, informierte er seinen Gemeinderat, kam man zu der Erkenntnis, dass sowieso alles bekannt war, was durch das Management festgestellt wurde. „Auch bei uns kennt jeder die kritischen Punkte“, ist sich Buttenwiesens Bürgermeister sicher. „Und wir alle wissen, dass diese durch kritische Ereignisse noch kritischer werden.“

    Dennoch überlegt Kaltner, ob es womöglich sinnvoll wäre, wenn ein entsprechendes Gesamtkonzept in der Verwaltung vorliegen würde. Beispielsweise könnten in diesem Priorisierungen festgeschrieben werden, beispielsweise neuralgische Orte und Stellen. „Ich will diskutieren, ob wir wie bisher einfach schauen, dass wir alles in den Griff bekommen oder vorsorgen können“, leitete er die Diskussion ein.

    Es geht auch um die neuen Bebauungspläne

    Andreas Klein empfindet die bewusste Beschäftigung mit Katastrophensituationen grundsätzlich als gute Sache. Grundsätzlich wüssten alle grob die kritischen Punkte. Doch zum einen wechsle ein Teil der Feuerwehrmitglieder von einem Hochwasser zum nächsten. Zum anderen erschließe die Gemeinde viel neues Baugebiet, bei dem die Erfahrung fehle. So flutete das Wasser Keller, von denen sie vorher nichts gewusst hätten. Er sieht es als sinnvoll an, auf die neuen Bebauungspläne zu blicken – „wo wir das Wasser fließen lassen können, damit es sich nicht aufstaut“, schlug der aktive Feuerwehrmann vor.

    Nur auf die kritischen Punkte zu schauen, reicht Maria Hagl nicht. „Wir müssen uns zudem konkrete Lösungen von Fachleuten aufzeigen lassen, damit wir – wenn Fördermöglichkeiten kommen – diese gleich anwenden können.“

    Für Walter Schwenk bleibt bei aller Planung das Problem, dass niemand voraussehen kann, woher die großen Wassermassen kommen und wo genau das Großereignis das nächste Mal stattfinden werde. Für Helmut Kehl ist offensichtlich, dass Unwetter sich sehr unterschiedlich auswirken. „1985 und jetzt waren ganz anders“, gibt er zu bedenken und fragt sich, was die Gemeinde letztendlich machen könne: „Einen Damm bauen?“

    Über ein Rückhaltebecken habe man bereits damals diskutiert, erinnert Bürgermeister Kaltner. Dann sei es wieder in Vergessenheit geraten, weil die Sonne schien und andere Aufgaben in der Gemeinde anstanden.

    Klar ist für Walter Schwenk zumindest eines: „Das Wasser sucht sich seinen Weg immer abwärts.“ Er schlägt daher vor, dass bestimmte Schwerpunkte künftig von Bebauung frei bleiben.

    Was kostet ein Sturzflutrisiko-Management für Buttenwiesen?

    Ob ein entsprechendes Konzept tatsächlich das Allheilmittel ist, bezweifelt Albert Stöckinger. Ihn interessiert bei aller Diskussion: „Was kostet denn solch eine Planung?“ Josef Hofer regt an, genau abzuklären, was solch ein Konzept kann, was dahintersteckt und was man damit bewirken könne. Um das alles zu ermitteln, brauche er den grundsätzlichen Auftrag des Gemeinderats, erklärte der Bürgermeister. So könne er ermitteln lassen, wie besagtes Sturzflutrisiko-Management genau ablaufe und für welchen Preis es zu haben ist. Grundsätzlich geht es für Andreas Klein darum, sich die Topografie und Befestigungsgrade mal genau anzuschauen. Mit einem Konzept könnte man dann markante Stellen zuerst sichern, sozusagen Prioritäten für die Hilfskräfte setzen. Klein findet es zudem wichtig, dass in ein entsprechendes Konzept ebenso die Erfahrungen der Hilfskräfte und Bevölkerung miteinfließen. Und Gerhard Kaltner geht noch einen Schritt weiter, wenn er die Möglichkeiten der Bürger mit einschließen will. Ihm scheint es wichtig, diese darauf aufmerksam zu machen, was jeder Einzelne tun kann, um sich und sein Haus selbst zu schützen.

    Am Ende der Diskussion waren sich alle einig, dass sie den zuerst vorgesehenen Beschluss, ein Konzept zur Sturzflut-Risikomanagement erstellen zu lassen, nochmals zurückstellen. Zunächst beauftragten sie die Verwaltung, die Kosten und Vorgehensweise zu ermitteln, in Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt Donauwörth bezüglich möglicher Förderung. Danach wollen sich die Räte endgültig entscheiden.

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