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Binswangen: In Binswangen zeigt sich: Holz gehört die Zukunft

Binswangen

In Binswangen zeigt sich: Holz gehört die Zukunft

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    Auch fünfgeschossige Gebäude können inzwischen in Holzbauweise entstehen, und da geht noch mehr, wie Alexander Gumpp erklärte. Auf dem Foto ist das von Gumpp und Maier gebaute Projekt Rio in München-Riem zu sehen.
    Auch fünfgeschossige Gebäude können inzwischen in Holzbauweise entstehen, und da geht noch mehr, wie Alexander Gumpp erklärte. Auf dem Foto ist das von Gumpp und Maier gebaute Projekt Rio in München-Riem zu sehen. Foto: Gumpp und Maier

    Was kann jeder Einzelne tun, um das Klima zu schützen? Auch die Binswanger Firma Gumpp & Maier beteiligte sich am ersten Deutschen Klimaschutztag in dieser Woche. Damit wollen rund 300 Holzbauunternehmen und Mitglieder deutscher Holzbau-Verbände zum sofortigen Handeln aufrufen.

    Da es nicht möglich war, eine große Feier mit verschiedenen Attraktionen und Kinderprogramm abzuhalten, trafen sich im kleinen Kreis Vertreter der Landes-, Landkreis- und Gemeindepolitik sowie der Ämter für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten Nördlingen-Wertingen und Augsburg. Ebenso dabei waren Geschäftspartner, Kunden und das Ensemble Brass Bi. Dieses umrahmte die „kleine, aber feine Veranstaltung“, wie Geschäftsführer Josef Maier bei der Begrüßung sagte, musikalisch. Angesichts des „unendlichen Hungers nach endlichen Rohstoffen“ stellte Maier klar: „Wir haben eine Verantwortung und müssen handeln.“ Und die Holzbaubranche trage einen wesentlichen Teil bei.

    Landrat Leo Schrell mahnt an, das Verhalten zu ändern

    Landrat Leo Schrell meinte: „Inzwischen müsste der Dümmste begriffen haben, dass es den Klimawandel gibt und wir unser Verhalten ändern müssen.“ Er verwies auf die Strategie, welche der Landkreis Dillingen bereits 2007 entwickelt und mit dem Umbau von Landkreisgebäuden umgesetzt habe. Die Sonnenkampagne sei gestartet worden, um den Menschen einen Impuls zu geben in Sachen Fotovoltaikanlage, Stromspeicher und Eigenverbrauch. Zusammen mit der Innung gebe es nun auch eine Wärmekampagne. Der CO2-Ausstoß habe sich seitdem um 92 Prozent reduziert, „ohne dass sich die Lebensqualität verschlechtert hat“. Schrell erinnert an den European Energy Award, den der Landkreis diesbezüglich erhielt. Inzwischen gebe es in der Bauwirtschaft sehr gute Entwicklungen bei CO2-neutralen Fertigungsmethoden. „Wenn wir Ökologie und Ökonomie zusammenbringen, sind wir erfolgreich“, meinte Schrell.

    Landtagsabgeordneter Georg Winter verwies auf die Kindertagesstätten in Gremheim, Wertingen und Villenbach, die in Holzbauweise entstanden sind. „Hier wurde die Chance ergriffen“, lobte er und sprach von der Regierungserklärung des Ministerpräsidenten Markus Söder vom 21. Juli zum „Klimaland Bayern“. Zum Klimaschutz gehöre, dass

    Der Holzbau kann einen Beitrag als CO2-Senke leisten

    In seinem Vortrag zum Thema „Bauen im Zeichen der Klimawende“ forderte Alexander Gumpp: „Wir brauchen eine verpflichtende Lebenszyklusbilanzierung, vom Erstellen und Betreiben bis zum Rückbau von Gebäuden.“ Dann werde manches alte Gebäude dann nicht mehr abgerissen, sondern saniert. Der Geschäftsführer der Firma Gumpp und Maier verwies darauf, dass die Emissionen beim Betreiben eines Gebäudes vernachlässigbar seien gegenüber denen bei dessen Herstellung. Rund 50 Prozent des deutschen Abfallvolumens stammen laut Gumpp aus dem Baubereich und rund 40 Prozent der deutschen CO2-Emissionen entstehen beim Bauen, Rückbauen und Betreiben von Gebäuden. Da reiche es nicht, auf Elektroautos umzusteigen und keine Fernreisen mehr zu machen. Ein sinnvoller Mix an Baustoffen sei nötig, die am Ende wieder getrennt und verwendet werden können. Er forderte eine abgestimmte Forstpolitik: „Diejenigen mit gemeinsamen Interessen müssen an einem Strang ziehen.“ Gumpp betonte: „Nachhaltig genutzte Mischwälder sind Grundlage der Rohstoffversorgung und dauerhafte Kohlenstoffsenke.“ Außerdem sei es nicht sinnvoll, immer auf Wachstum zu setzen.

    Alexander Gumpp ging auch auf diejenigen ein, die Klimaerwärmung als Fake News abstempeln: Wenn alle Maßnahmen ergriffen würden, die globale Erwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, und es zeige sich, dass es nicht nötig sei, wäre nichts verloren. „Wenn doch, und wir haben nichts getan, können wir nichts mehr machen. Schauen wir, dass wir zumindest das Zwei-Grad-Ziel packen“, forderte er. Der Wohlstand und die Lebensqualität würden nicht leiden.

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