Die Medizinerin Claudia Morin ist sichtlich überrascht, als sie Ulrich Wickert im Foyer des Dillinger Stadtsaals sieht. Bisher kennt die Dillingerin den einstigen „Mister Tagesthemen“ ja nur aus dem Fernsehen. „Ich habe ihn sehr gerne im Ersten gesehen und bin nun gespannt, was er uns erzählen wird“, sagt Claudia Morin. Sie zählt zu etwa 300 Hörern, die am Montagabend zum Vortrag des Katholischen Akademikerkreises gekommen sind. Und sie wartet natürlich insgeheim auch auf das Ende, mit dem Wickert einst die Nachrichtensendungen beschloss. Denn der TV-Journalist wünschte den Zuschauern fast immer einen angenehmen Abend, eine geruhsame Nacht – und verwies dann auf den „letzten Stand der Dinge“ in späteren Sendungen. Dass gerade dies zur Marke Wickert beigetragen hat, wundert den TV-Journalisten selbst. „Ich dachte immer, ich hätte kluge Interviews gemacht.“ Ein Teil des Rituals hat der Buchautor nun bei seinen Vorträgen übernommen. „Den angenehmen Abend und die geruhsame Nacht werde ich auch heute den Hörern in Dillingen wünschen, versprochen“, sagt Wickert vor dem Beginn seines Auftritts unserer Zeitung.
Dillingen