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Dieses Wertinger Siegel hat eine Besonderheit
![Dieses Paar, Siegelstempel und Abdruck, bildet das Objekt des Monats Juni und ist in der entsprechenden Vitrine des Zeitstrahls im Eingangsbereich des Schlosses zu sehen. Dieses Paar, Siegelstempel und Abdruck, bildet das Objekt des Monats Juni und ist in der entsprechenden Vitrine des Zeitstrahls im Eingangsbereich des Schlosses zu sehen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Jeden Monat stellt das Heimatmuseum in der Zusamstadt ein oder mehrere Objekte vor. Dieses Mal geht es um Siegel und das genaue Hinsehen.
In unserer Serie stellen jeden Monat ein besonderes Objekt des Heimatmuseums in Wertingen vor. Das Museum in der Zusamstadt besitzt insgesamt sechs Wertinger Stadtsiegel. Es handelt sich dabei in der Regel um „nachträgliche“ Abdrücke, die in der Zeit zwischen 1880 und 1900 gemacht wurden.
Der älteste Siegelabdruck von 1297 ist in Urkunden überliefert, das Heimatmuseum besitzt jedoch keinen Abdruck davon. Es ist jedoch weitgehend mit dem im Zeitstrahl (Abteilung Mittelalter) ausgestellten Siegel von 1317 identisch. Die Datierung der Siegel erfolgt aufgrund einer ausgestellten Urkunde. Weitere Siegelabdrücke zum Beispiel aus den Jahren 1369, 1394 und 1602 finden sich in einer Vitrine im Keller des Museums. Alle Siegel haben eine lateinische Umschrift in Kreisform.
Der älteste Wertinger Siegelabdruck von 1297 ist in Urkunden überliefert
So findet sich auf dem Siegel von 1317 die Umschrift: + SIGILLUM CIVIVM DE WERTVNG [+ Siegel der Bürger von Wertung]. Motiv dieser Siegel ist die Stadtpfarrkirche mit ihren markanten Doppeltürmen. Zwei Siegel sind bisher ohne Datierung. Von einem dieser Siegel gibt es im Museum den passenden Siegelstempel dazu.
Dieses Paar, Siegelstempel und Abdruck, bildet das Objekt des Monats Juni und ist in der entsprechenden Vitrine des Zeitstrahls im Eingangsbereich des Schlosses zu sehen. Während die oben beschriebenen Siegel alle eine lateinische Umschrift haben, steht auf diesem Siegel: „STADT | WERTINGEN“, wobei WERTINGEN horizontal geschrieben, also nicht der runden Siegelform angepasst wurde. Es ist das jüngste der Siegel im Heimatmuseum. Da 1463 zum ersten Mal die Schreibweise „Wertingen“ statt „Wertungen“ auftaucht, kann das Siegel erst in oder nach dieser Zeit entstanden sein.
Die Besonderheit ist das Abbild der Stadtpfarrkirche in Wertingen
Eine weitere Besonderheit weist dieses Siegel auf: Die Stadtpfarrkirche mit den Doppeltürmen ist spiegelverkehrt auf dem Abdruck zu sehen. Eigentlich müsste so der Stempel aussehen. Der Siegelstempel ist aus Messing gefertigt und auf einen massiven Eisenträger mit konisch zulaufendem Griff gelötet, sodass er gut in der Hand liegt.
Infos zum Zeitstrahl: Diese besondere Dauerausstellung im Eingangsbereich des Wertinger Rathauses respektive Schlosses gibt einen feinen Einblick in die Geschichte Wertingens und seiner Umgebung. Aufgebaut in Epochen, die jeweils mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet sind, führt der Zeitstrahl den Besucher durch die Zeit ab 15.000 vor Christus bis ins Heute. Bürger und Bürgerinnen und weitere Gäste der Stadt können in ereignisreiche Momente eintauchen, die das Wesen Wertingens geprägt haben. Etwa 40 Exponate aus der umfangreichen Sammlung von 5000 Objekten des Heimatmuseums werden hier kompakt ausgestellt und machen Lust auf mehr. Schon seit den 1970ern wurde in Wertingen der Gang zum Rathaus automatisch zum Museumsbesuch, sah man - und kann dies immer noch zusätzlich - seither nämlich Stadtgeschichte durch historische Gegenstände in Vitrinen und auf den Stockwerken verteilt ausgestellt.
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