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Tour: Wandern in Leipheim: Lauschangriff im Naturreservat

Tour

Wandern in Leipheim: Lauschangriff im Naturreservat

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    Wandern in Leipheim: Der wohl schönste Abschnitt des Wanderpfads „Natur erleben“ für eine Wanderung im Leipheimer Donaumoos ist der sogenannte Bohlenweg.
    Wandern in Leipheim: Der wohl schönste Abschnitt des Wanderpfads „Natur erleben“ für eine Wanderung im Leipheimer Donaumoos ist der sogenannte Bohlenweg. Foto: Bernhard Weizenegger

    Hier gibt’s was auf die Ohren: Die Lauschtour durch die einzigartige Landschaft des Leipheimer Donaumooses führt vorbei an exotischen Straußen aus Australien, die heute den Kindern oft bekannter sind, als die fast schon in Vergessenheit geratene Bekassine. Dieser seltene Brachvogel findet in dem Moor wieder ein Rückzugsgebiet. Es steht seit 1993 unter Naturschutz.

    Eine Wandertour durch das Niedermoor

    Dem Wanderer begegnen im Niedermoor noch weitere exotische Bewohner: Im Dickicht kann man sie kaum ausmachen, doch mit ihren großen Hörnern, die eine Spannweite von 1,50 Metern von Spitze zu Spitze erreichen, und dem zottigen rot-braunen Fell können sie sich nicht lange verbergen: die schottischen Hochlandrinder. Dr. Ulrich Mäck, Diplombiologe und Geschäftsführer der Arge Donaumoos, erklärt an diesem Lauschpunkt, den man mit iPod oder Smartphone hören kann, welchen Nutzen sie haben: „Die ‚Highland Cattles’ leben bei Wind und Wetter das ganze Jahr in Muttertierhaltung im Donaumoos. Die Rinder halten die Wiesen kurz und bremsen die Verbuschung.“ Der Pfad wird nun unwegsamer, der Boden wird federnd und die Landschaft verändert sich. Weg von der Kulturlandschaft geht es hin zu unberührter Natur. Der 200 Meter lange Bohlenweg führt über einen ehemaligen Torfstich, der sich mit Wasser gefüllt hat. In dem Tümpel kämpfen Rohrkolben und Schilf um die Vorherrschaft.

    Wanderung in Leipheim: Beim Wandern zwischen Moor, Äckern und Wiesen

    Wie genau das geschieht, wird an einem weiteren Lauschpunkt verdeutlicht: In einer Art Ringkampf, mit Ringrichter und lautem Publikumsgeschrei, wird der Kampf der beiden Pflanzen akustisch dargestellt. „Letztlich wird die Großsegge – nach dem Motto ’Wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte’ – das Rennen gewinnen“, erklärt Ulrich Mäck. „Ihre Blätter führen den Wurzeln Luftsauerstoff zu, weshalb die Grasart auch in nassen Böden wachsen kann.“ Alle anderen Pflanzen sterben mit zunehmender Vernässung ab und bilden den Moorboden. Wenige Wanderminuten später haben fleißige Waldarbeiter ihre Spuren hinterlassen. Biber fällten Bäume und Büsche, um den angrenzenden Bach an einzelnen Stellen aufzustauen. Sie helfen als freiwillige Naturschützer, das Wasser im Moor zu halten. Und dann tauchen plötzlich wieder Äcker und Wiesen auf – die Grenze des Niedermoors ist erreicht und wenige Minuten später auch der Ausgangspunkt der Tour.

    Tourüberblick

    Schwierigkeitsgrad: 1 von 5

    Streckenlänge: 5,7 km

    Höhenmeter: 10 m

    Start/Ziel: Am Wanderparkplatz nahe des Schwarzfelderhofs.

    Karte
    Karte

    Wegbeschreibung

    Schwarzfelderhof: Am Wanderparkplatz nahe oder direkt am Campingplatz Schwarzfelderhof. Dort gibt es auch Kiosk und Verpflegungsmöglichkeit im Biergarten mit kalten und warmen Speisen.

    Straußenfarm: Wenige Hundert Meter auf asphaltierter Straße Richtung Straußenfarm, dann beginnt der Feldweg entlang den Äckern. Erste Hinweistafeln geben über die Landschaftsform, Flora und Fauna Auskunft.

    Wiesenweg: An der Grenze zum Naturschutzgebiet beginnt der Wiesenweg. Ab hier können Kleinkinder nur noch in geländegängigen Kinderwagen einigermaßen bequem transportiert werden. Es geht vorbei an Weidezäunen für die schottischen Hochlandrinder. Man bemerkt, wie sich die Landschaft deutlich verändert.

    Bohlenweg: Der Wiesenweg biegt nach etwa 500 Metern in den Bohlenweg ab. Warnschilder sollen die Aufmerksamkeit des Wanderers schärfen, aber wirklich gefährlich ist es niemals. Kleinkinder im Auge behalten, sie könnten unter dem Geländer durchrutschen. Nach dem Bohlenweg geht es über Wiesenwege und Feldwege wieder zum Parkplatz zurück.

    Heuhotel: Wer vom Schwarzfelderhof startet, biegt am Feldweg rechts ab und kann dann mit Sichtkontakt zum Campingplatz mit Baggersee abkürzen. Hier bietet sich auch eine Übernachtung im Heuhotel an.

    Tipps

    Einkehr

    • Schwarzfelder Hof: Schwarzwälderweg 3, Leipheim; Öffnungszeiten auf Anfrage; Telefon 0 82 21/7 26 28.

    Natur

    • Straußenfarm: Die Familie Engelhardt züchtet am Rand des Donaumooses Strauße. Sie haben die Zucht zu einer Touristenattraktion ausgebaut, wo sich die Entwicklung der Laufvögel von der Brut bis zum erwachsenen Tier – und dem Steak im Hofladen – verfolgen lässt.

    Information

    • Lauschtour: „Großes Kino für die Ohren“ verspricht die Lauschtour durch das Leipheimer Moos, die auf Initiative des Tourismusverbands Allgäu/Bayerisch Schwaben an neun Stationen mit mp3-Player oder Smartphone-App eine faszinierende Welt voller Geschichten und Überraschungen liefert. Die Geräte können entweder bei der Regionalmarketing Günzburg GbR (Telefon 0 82 21/9 51 40), der Touristinfo am Legoland (Telefon 0 82 21/2 07 49 49) oder am Campingplatz Schwarzfelderhof (Telefon 0 82 21/7 26 28) ausgeliehen werden. Kosten: fünf Euro je Gerät (auch mit Lautsprechern), Pfand hinterlegen.
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