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Tour: Wandern bei Laugna: Eine zauberhafte Wanderung vom Laugnatal auf die Burgruine

Tour

Wandern bei Laugna: Eine zauberhafte Wanderung vom Laugnatal auf die Burgruine

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    Wanderung bei Laugna: Beim Wandern wird man verzaubert.
    Wanderung bei Laugna: Beim Wandern wird man verzaubert. Foto: Birgit Hassan

    Es war einmal an einem Sommertag. Die Sonne schien hell, die Bocksberger Burg war das Ziel. Der Weg dorthin führt durch einen traumhaften Zauberwald. Warum der so wirkt, veranschaulicht Sonja Fischer bei einer Wanderung. Die 39-jährige Allmannshofenerin ist Märchenerzählerin von Beruf. Sie lädt die Menschen ein zu einem Perspektivenwechsel. „Es ist ein Unterschied, ob du einfach so in den Wald gehst oder ins Märchenland, in den Zaubergarten des Augenblicks.“

    Den Zaubergarten des Augenblicks betreten nur wenige Leute, denn hier gibt es kein Gestern, kein Morgen. Nur den Augenblick, das Heute.

    Wanderung durch den Wald bei Laugna: Beim Wandern in die Welt der Märchen eintauchen

    Und plötzlich ist das Grün der Bäume und Gräser noch grüner, wölben sich die Baumkronen zu einem Eingangstor in den Wald, zeigt sich Frau Holle in zwei üppigen Holderbüschen, singen die Vögel ein Konzert für dich. Zwei Hasen hoppeln drei Meter entfernt über den Schotterweg. „Tiere merken, wer wo wie durch den Wald geht.“ Die Märchenerzählerin erlebt, wie die Käuzchen kommen, sieht das Eichhörnchen im Baum hängen und zuhören.

    Im Feuerwirbel des Augenblicks da gibt es kein Falsch und kein Richtig, Gesetze und Regeln sind unbekannt. Nur da sein, ganz sein ist wichtig.

    Die Märchen sind nirgends anders als im Wald entstanden. Als es hinterm Baum geknistert und geraschelt hat, sah der eine plötzlich etwas und erzählte es dem anderen. Eine hat noch ihr Kräuterwissen eingeflochten, der nächste seine Liebe reingebettet. Sonja Fischer pflückt einen Zweig Mädesüß, steckt ihre Nase zwischen die weißen Blüten: „So zart wie Frauenhaut und riecht...“ – Träumen ist sowohl im Märchen als auch im Wald erlaubt. „Da hinten, wo die Sonne zwischen den Bäumen durchfällt, tanzen die Feen.“ Die Märchenerzählerin verwandelt den Wald in einen Zauberwald. Dort, wo das Moos sich in Grünspan verwandelt, Farne in Hülle und Fülle wachsen, leben Zwerge und Riesen. Sonja Fischer lädt ein, die Energie zu spüren. „Geh in den Wald und lass einfach zu...“

    Die Wandertour mit Märchenerzählerin fordert alle Sinne heraus

    Nur da sein, ganz da sein mit allen Sinnen. Nur da sein, ganz da sein. Ganz herzlich und still.

    Die Märchenerzählerin rät Kindern und allen, die sich mal wieder so frei fühlen wollen, drei Meter vom Weg abzukommen, sich ziehen zu lassen, wohin es einen treibt. „Plötzlich bist du mit dem Wald verbunden, springst durch die Welt. Da kann es leicht geschehen, dass du dich verläufst.“ Und dass zwischen den dunklen Bäumen plötzlich eine Lichtung, ein Teich auftaucht. Ein gelb-goldener Fisch springt aus dem Wasser, plumpst um sich spritzend in das glitzernde Nass. „Das erste Mal, dass ich dem Märchenfisch so nah bin.“ Die 39-Jährige schaut fasziniert auf die Wasseroberfläche, erblickt darin ihr eigenes Spiegelbild. „Märchen bringen innerhalb von zehn Minuten zurück, um was es im Leben geht.“

    Und im Blick in das Auge des andern das zu tun, was der Augenblick will.

    Gleich nach dem Teich lichtet sich der Wald. Der Weg führt zwischen Felder, Wiesen und Blumen hinauf zur Bocksberger Ruine. Zur Burg, die im Märchen für die Seele steht. „Herz, Liebe, das Innerste.“ Sonja Fischer wünscht allen, dass sie hier den goldenen Schlüssel zu ihrem Herzen finden, vielleicht mit einem Ritual: „Hebt drei Steine am Weg auf, wünscht euch für jeden etwas, das nicht mit Geld zu zahlen ist, und werft sie hinter euch auf die Märchenwelt.“

    Tourüberblick

    Schwierigkeitsgrad: 2 von 5

    Streckenlänge: 11,1 km

    Höhenmeter: 210 m

    Start/Ziel: Kneippanlage in Laugna (Ortsende Richtung Asbach), mit Möglichkeit zum Wassertreten.

    Karte
    Karte

    Wegbeschreibung

    Laugna: Von der Kneippanlage Laugna geht’s Richtung Wald. Auf freier Flur biegen wir gleich den ersten Weg nach rechts, danach die erste Möglichkeit links ab. Der Hauptweg führt durch den „Märchenwald“ (am Waldbeginn erst leicht rechts, dann links halten) bergauf. Nach dem Anstieg und einer Linkskurve nach rund 200 Meter nach rechts abbiegen. Danach gibt es mehrere Möglichkeiten, um nach unten zum Teich zu kommen, auf der Grafik ist die dritte Abzweigung markiert.

    Teich: Der kleine zauberhafte Waldteich liegt auf der linken Seite, bevor es aus dem Wald hinaus in Richtung Bocksberg geht.

    Bocksberg: Am Ortsbeginn von Bocksberg wenden wir uns nach rechts (nicht der Beschilderung Burgruine folgen). Mit oder ohne Eis (im ersten Hof) bis zur ersten Abzweigung nach links (Bergstraße). Auf dieser weiter, bis der Burgweg hoch zur Burgruine führt. (bergab führt der Burgweg nach Überqueren der Hauptstraße zur Bürgerstube Modelshausen)

    Burgruine: Ein Holztor führt in das Burggelände mit Hügeln, Wäldchen und Bänken. Hinaus geht es am gegenüberliegenden Ende des Burggeländes. Von einem Kiesplatz führt rechts ein Wiesenweg entlang des Waldes direkt auf den Wanderweg „Rund um das Seelachholz“ (links halten). Geradeaus weiter, bis ein Weg rechts runter Richtung Hinterbuch führt.

    Heimweg: Wer nicht einkehren will (in Hinterbuch), hält sich unten links und kehrt auf dem Hauptweg bleibend nach Laugna (beschildert) zurück.

    Tipps

    Einkehr

    • Gasthaus Waldhorn: Stephanstraße 2, Laugna; Abstecher nach Hinterbuch (500 Meter); eine vorherige telefonische Anmeldung ist unbedingt notwendig; Telefon 0 82 72/26 18.
    • „Uli von Bocksberg“: Eis direkt vom Bauernhof, handgemacht aus natürlichen Rohstoffen. Freitag von 13 bis 17 Uhr und Samstag von 9 bis 13 Uhr; www.uli-von-bocksberg.de.
    • Picknick: Picknick ist möglich auf Bänken am Waldesrand, sehr reizvoll auf dem Steg des Teiches (für kleine Kinder womöglich gefährlich) und – mit tollem Blick ins Laugnatal – auf dem Burgberg.

    Kultur

    • Burg: Vor mehr als 800 Jahren errichtete ein vornehmes Adelsgeschlecht auf dem „Schlossberg“ eine Hochburg aus Stein. 1635 wurde diese im 30-jährigen Krieg völlig zerstört und nie mehr aufgebaut. Heute steht südlich der Ruine noch ein mittelalterlicher Turmhügel, den Gräben und Wälle umziehen. Herrliche Linden wachsen dort.

    Natur

    • Mischwald: Der Wald wirkt teilweise wie ein Dach.
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