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Tour: Radtour zum Blautopf: Auf und ab auf der Schwäbischen Alb

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Radtour zum Blautopf: Auf und ab auf der Schwäbischen Alb

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    Auf der Radtour zum Blautopf: Im Hintergrund das Kloster Oberelchingen
    Auf der Radtour zum Blautopf: Im Hintergrund das Kloster Oberelchingen Foto: Christian Schreiber

    Der Blick auf den Windmesser verheißt nichts Gutes. Ostwind. Will heißen: Rückenwind auf dem Hin- und Gegenwind auf dem Rückweg. Ausgerechnet auf den letzten von 110 Kilometern, wenn die Beine schwer sind. Aber Jammern hilft nichts, wir haben als einigermaßen Rennraderprobte diese Route freiwillig festgelegt. Zumal es den männlichen Kollegen zu beweisen gilt, dass Frau nicht nur was im Kopf, sondern auch in den Beinen hat. Reichen die Vorräte? Zwei Flaschen Energiegetränk, zwei Bananen, drei Energieriegel, Traubenzucker, Powergel und Melonengummibärchen, deren Zucker sofort ins Blut geht und letzte Kräfte mobilisieren soll. Bis Riedheim läuft alles nach Plan, dann taucht ein Umleitungsschild auf, wir müssen erste Zusatzmeter zurücklegen. Ein Glück, dass am Weißinger Badeweiher eine Pause lockt. Die Menükarte der Radler-Tankstelle klingt verlockend, aber selbst Tomaten mit Mozzarella würden uns nur im Magen liegen. Füße ins Wasser hängen geht auch nicht, sonst würde das Tourende drohen.

    Wir beneiden Alexandra Buresch, die im Gegensatz zu uns einen letzten Stopp hier einlegt, ihr Ziel dicht vor Augen. Die junge Frau ist mal eben von Günzburg nach Ulm geradelt – zum Shoppen, wie sie erzählt. Als Beweis zeigt sie auf ihren Fahrradkorb, in dem eine volle Einkaufstüte liegt.

    Auf der Fahrradtour über die Schwäbische Alb werden einige Höhenmeter zurückgelegt

    Wir verlassen in Oberelchingen den gemütlichen Radweg und müssen einen steilen Anstieg hoch zum Kloster meistern. Statt eines kühlen Radlers im Biergarten gibt es einen Schluck lauwarmes Energiegetränk. Den netten Ortsnamen Tomerdingen, Temmenhausen und Bermaringen folgt eine kurvenreiche Abfahrt ins Lautertal und die Erkenntnis, dass wir gleich wieder nach oben strampeln müssen. Zwei Kilometer. Genauso lang geht es kurze Zeit später wieder hinunter nach Blaubeuren, mit 60 Sachen dem Blautopf entgegen.

    Eine Station auf dem Radweg ist der Blautopf in Blaubeuren

    Die tiefblaue Wasserfärbung wurde einst dadurch erklärt, dass täglich ein Fass voll Tinte hineingeschüttet worden sein soll. Im Volksglauben galt der Blautopf als bodenlos, Versuche, mit einem Bleilot die Tiefe zu ermitteln, sollen von einer Nixe vereitelt worden sein, die das Gewicht stahl.

    Heute dreht keine Nixe ihre Runden im Wasser, sondern zwei Männer in Gummianzügen. Eigentlich ist der Blautopf seit den 1980er-Jahren für Taucher gesperrt, nachdem sogar tödliche Unfälle passiert waren. Auf die Frage, was die beiden im kalten Wasser machen, sagt der eine unwirsch: „Forschungsarbeiten.” Als wir ihn weiter löchern, wie viel Kilos er mit sich herumschleppt, wird er etwas freundlicher: „Alles in allem 120, aber im Wasser merkt man die gar nicht.” Da nickt auch das neben uns stehende Paar anerkennend. So viel Gewicht müssen die Zwei nicht mit sich herumfahren, aber die 25 Kilo ihres Liegetandems machen sich vor allem bergauf sehr wohl bemerkbar. Sabine Schondorf und Gerald Vogt sind zum ersten Mal damit im Urlaub, aber zum dritten Mal in dieser Gegend. Aus Halle kommen sie, sie haben sich „in die Schwäbische Alb verliebt”. Und auch in ihr ungewöhnliches Fahrrad.

    Letzter Halt der Radtour: Pfaffenhofen

    Wir haben noch die Hälfte vor uns. Zu allem Übel weist uns ein Umleitungsschild in eine andere Richtung. Dann den nächsten Anstieg hinauf in Richtung Beiningen. Ausblicke auf spitze Felsen und grüne Wälder entschädigen. Die Beine werden allmählich müde, doch eine Pause gönnen wir uns erst in der Wallfahrtskirche in Witzighausen. Wir schicken ein Gebet an die Muttergottes, dass sie uns noch bis Pfaffenhofen beistehen möge. Beistehen tun uns dann eher die Powergummibärchen, sie retten uns ins Ziel. Bei strammem Gegenwind. Ostwind.

    Tourüberblick

    Schwierigkeitsgrad: 5 von 5

    Streckenlänge: 108,3 km

    Höhenmeter: 945 m

    Belag: Man fährt größtenteils auf wenig befahrenen Landstraßen und auf gut ausgebauten Radwegen

    Start/Ziel: Die Tour beginnt und endet am Marktplatz Pfaffenhofen.

    Karte
    Karte

    Wegbeschreibung

    Pfaffenhofen: Start am Marktplatz, Bundesstraße überqueren, erster Anstieg nach Beuren. Nach Ortsende links nach Balmertshofen. In Balmertshofen sofort links auf Radweg durch Hetschwang und Ettlishofen. Nach Arnhofer Mühle rechts nach Kissendorf. In Kissendorf links, am Ortsende auf Radweg nach Bühl. Rechts halten, kurzer Anstieg nach Echlishausen. Große Kreuzung überqueren, auf Radweg wechseln. Weiter nach Leipheim.

    Leipheim: An zwei Kreisverkehren vorbei, vor dem Schloss links, über die Donaubrücke. Am Ortsende auf Radweg wechseln bis Riedheim. Nach Riedheim links ab, Autobahn überqueren, auf Straße bis Kreisverkehr Weißingen. Links abbiegen, in Weißingen rechts halten, Straße geht in Radweg über, der die Autobahn überquert. Am Kreisverkehr nach Oberelchingen einfahren.

    Oberelchingen: Bahnschienen überqueren, danach links, sofort rechts in die Obstgartenstraße. Dann links, steiler Anstieg zum Kloster. Am Kloster rechts, Autobahn überqueren, Abfahrt nach Göttingen. In Göttingen links, auf Radweg wechseln, dann rechts ab nach Albeck. Hauptstraße überqueren, kurze Abfahrt, weiter geradeaus Hörvelsingen durchqueren. Am Ortsende von Beimerstetten rechts halten, Straße nach Tomerdingen folgen. In Tomerdingen abknickender Vorfahrt folgen. In Temmenhausen nach links, Autobahn überqueren, in Bermaringen rechts abbiegen. Abfahrt ins Lautertal, dann Anstieg nach Asch. In Asch rechts weiter nach Sonderbuch, Abfahrt nach Blaubeuren.

    Blaubeuren: In Blaubeuren sofort erste Straße scharf links zum Blautopf. Zur Weiterfahrt Innenstadt durchqueren, Ausfallstraße zur Bundesstraße nach Ulm nehmen. Auf Radweg wechseln, nach etwa einem Kilometer rechts Richtung Beiningen. Nach Anstieg Beiningen rechts liegen lassen. Kurz später links und sofort rechts halten. Durch Erstetten fahren, an Kreuzung vor Eggingen rechts abbiegen, Straße nach Erbach folgen.

    Erbach: Am Kreisverkehr zweite Ausfahrt, Radweg nach Donaustetten folgen. In Donaustetten links, Hauptstraße folgen bis Illerkirchberg. In Illerkirchberg rechts nach Oberkirchberg, dann links nach Senden.

    Senden: Immer geradeaus, über Ampel, durch Innenstadt, über Bahnschienen, an Kreuzung rechts nach Wullenstetten. Im Ort links, unter der Autobahn durch nach Witzighausen.

    Witzighausen: Wallfahrtskirche liegt rechts. Zurück auf Hauptstraße, Bahnschienen überqueren, rechts abbiegen, dann links Richtung Hittistetten. Auf Radweg wechseln. In Holzschwang rechts, nach etwa 200 Metern rechts auf Radweg wechseln.

    Pfaffenhofen: Radweg führt über Hirbishofen zurück nach Pfaffenhofen.

    Tipps

    Einkehr

    • Radler-Tankstelle Weißingen: Biergarten in den Sommermonaten
    • Klosterbräustuben Oberelchingen: Klosterhof 1, Telefon 0 73 08/ 92 90 75. Internet www.klosterbraeustuben-oberelchingen.de
    • Café am Blautopf: Telefon 0 73 44/92 10-27. Internet www.blaubeuren.de. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Sonntag von 9 bis 18 Uhr.
    • Schloss Erbach: Schlossberg 1 Telefon 0 73 05/69 54, Internet www.schloss-erbach-ulm.de
    • Immergrün-Stuben, Senden: Sankt-Florian-Straße 4, Telefon 0 73 07/2 37 30. Internet www.immergruenstuben.de Dienstag Ruhetag

    Kultur

    • Wallfahrtskirche Peter und Paul in Oberelchingen: Internet www.pfarrgemeinde-oberelchingen.de, spätbarocke (Baubeginn 1777) herrlich gelegene Kirche südlich von Ulm. Sehenswert sind vor allem die Fresken von Januarius Zick.
    • Schloss/Kloster Erbach: Renaissanceschloss erbaut 1550/55
    • Wallfahrtskirche Witzighausen: Internet www.wallfahrt-witzighausen.de

    Natur

    • Blautopf: Internet www.blautopf.de

    Baden

    • Weißinger Badesee: Zwischen Weißingen und Oberelchingen
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