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Tour: Radtour von Krumbach nach Maria Baumgärtle: Wo Radler wallfahren

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Radtour von Krumbach nach Maria Baumgärtle: Wo Radler wallfahren

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    Auf der Radtour mit Startpunkt Krumbach gibt es die Wallfahrtskirche in Maria Baumgärtle zu sehen.
    Auf der Radtour mit Startpunkt Krumbach gibt es die Wallfahrtskirche in Maria Baumgärtle zu sehen. Foto: Peter Bauer

    In der Luft liegt Stille. Ein gelbes Rennrad steht direkt vor dem Kirchenportal. Vielleicht sind es gerade diese besondere Stille und dieser ungewöhnliche Anblick, die die besondere Anziehungskraft des Wallfahrtsortes Maria Baumgärtle für Radler spürbar werden lassen. Tag für Tag und vor allem sonntags kommen viele von ihnen hierher. Der Weg führt durch eine malerische, mitunter einsame Hügellandschaft. Auch Maria Baumgärtle selbst präsentiert sich beschaulich als ein Ort abseits jeder aufgesetzten Geschäftigkeit. Der Wallfahrtsort scheint sich selbst nicht wichtig zu nehmen, Maria Baumgärtle ist gewissermaßen auf natürliche, angenehme Weise einfach da. Und wohl genau darin liegt sein besonderer Reiz.

    Eine Radtour nach Maria Baumgärtle lohnt sich

    Gedanken gewinnen hier regelrecht Raum, werden auch zu einer Reise durch die Jahrhunderte. Zu den Anfängen der Wallfahrt im Jahr 1721 in den Baumgärten von Christoph Reichsgraf von Muggenthal, dem Herren von Bedernau. Nach dem Bruch der Säkularisation und des sogenannten Kulturkampfes, den Bismarck gegen die katholische Kirche führt, kommt im Jahr 1871 ein Missionar aus dem Elsass nach Maria Baumgärtle. Die Tradition der Wallfahrt begründen die Missionare vom Kostbaren Blut in den folgenden Jahren neu. 18 82/83 wird die Wallfahrtskirche gebaut. Für Radler ist Maria Baumgärtle vor allem auch wegen des jährlich am 15. August stattfindenden Unterallgäuer Radlertages eine besondere Attraktion. 2006 wurde ein neuer Kreuzweg eingerichtet, lohnend ist der Gang über seine weiten Felder.

    Die Fahrradtour startet in Krumbach: Von dort führen Radwege durch Wald und Felder

    Schon der Weg von Krumbach nach Maria Baumgärtle ist eine Art innere Einkehr. Die Strecke führt über einsame Wald- und Feldwege. Wir radeln auf der Höhe, ab und zu geben Waldlichtungen reizvolle Blicke in die Täler links und rechts frei. Im feuchten Klima des Waldes formt das Moos regelrecht grüne Teppiche und bisweilen surreal anmutende Landschaften. Diese besondere Stimmung begleitet uns nach Maria Baumgärtle und dann hinüber zur Naturtherme Bedernau.

    Man mag es kaum glauben. Aber über viele Jahre wurde dort Öl gefördert. Bis 1995 waren es mit 23 Bohrungen rund zwei Millionen Tonnen Erdöl. Seit 1995 gewinnt die Gemeinde Breitenbrunn dort Thermalwasser, neu eingerichtet wurde die Naturtherme Bedernau. Ein regelrechtes Entspannungsbad, in dem wir am Scheitelpunkt der Tour verdientermaßen unsere Füße hochlegen können. Draußen vor dem Gebäude erinnert eine alte Pumpe noch an die Erdölzeiten. In einem Kneippbecken können wir unsere Füße kühlen. Der Weg zurück führt auf dem Kammeltalradweg Richtung Krumbach zum Ausgangspunkt. Und auch hier ist noch einmal Kneippen angesagt. Im Krumbächle wurde 2008 eine Kneippanlage eingerichtet. Drüben am kleinen Schnalzger Weiher gibt’s noch eine kleine Kuriosität. Unsere Tour endet in Entenhausen. Für Enten wurde im Weiher ein kleines Holzhäuschen eingerichtet.

    Tourüberblick

    Schwierigkeitsgrad: 2 von 5

    Streckenlänge: 40,2 km

    Höhenmeter: 364 m

    Belag: Im ersten Teil sind wir auf nicht asphaltierten Wald- und Feldwegen unterwegs, eine gute Bereifung ist zu empfehlen. Aber gerade dieser erste Abschnitt ist insbesondere bis Halden/Fürbuch wohl der schönste der Tour. Wenige Kilometer über verkehrsarme Straßen, zurück auf dem gut ausgebauten Kammeltalradweg.

    Start/Ziel: Wir beginnen am Kneipp-Becken im Krumbächle (Krumbach) unweit des Rot-Kreuz-Seniorenheims, wo die Tour auch endet.

    Karte
    Karte

    Wegbeschreibung

    Krumbächle: Die Runde beginnt an der Kneipp-Anlage im Krumbächle (Krumbach) unweit des Rot-Kreuz-Seniorenheims.

    Nach Süden: Nach der Bahnunterführung rechts übers Krumbächle, auf der Talstraße zunächst nach Süden und dann bei einem Gehöft rechts hinauf in den Wald. Weiter bis zu einer Gedenktafel (für den 1915 verunglückten Simpert Glück). Dann der (mitunter allerdings lückenhaften) Markierung des Schwäbisch-Allgäuer Weitwanderwegs (Blaues Kreuz) auf der Höhe folgend nach Süden. Rechts am Wegesrand passieren wir ein Hügelgrab. Kurz vor dem Waldrand dann an einer Gabelung links und am Waldrand entlang hinauf auf die Höhe. Jetzt rechts und nach Süden bis zur Straße Waltenhausen-Hairenbuch. Hier links den Berg hinauf und beim nächsten Feldweg rechts ab. Der Weg führt uns in sanften Kurven wieder in den Wald hinein. Hier an mehreren Weggabelungen immer geradeaus auf der Höhe bleibend nach Süden. Dann kommt rechts das Gedenkkreuz für die 1954 hier verunglückte Julianne Schmid in Sicht. Danach rechts und dann wieder links und weiter nach Halden und schließlich Fürbuch. Der geschilderte Abschnitt ist wunderschön, die Orientierung aber nicht immer ganz einfach. Eine entsprechende Rad-/Wanderkarte sollte man im Gepäck haben.

    Maria Baumgärtle: In Fürbuch rechts der guten Beschilderung folgend zum Wallfahrtsort Maria Baumgärtle. Hier im Unterallgäu profitieren wir von der exzellenten Beschilderung der Wege. Bis Maria Baumgärtle ist ein Blick auf die Karte oder das GPS-Navigationsgerät nicht mehr nötig. Hier wird es etwas hügeliger, die Anstiege sind aber rasch überwunden. In Maria Baumgärtle lohnt sich ein ausgiebiger Aufenthalt. Besichtigt werden können unter anderem die 1882/83 gebaute Wallfahrtskirche und der 2006 eröffnete Kreuzweg.

    Bedernau: Nächste Station ist die Naturtherme in Bedernau. Hier können wir uns beim Baden oder Kneippen entspannen, bevor es weiter Richtung Breitenbrunn geht.

    Kammeltalradweg: Er ist die angenehme Schlusspassage unserer Runde und führt entlang der malerisch gewundenen Kammel über Loppenhausen, Haupeltshofen, Aletshausen und Niederraunau zurück zum Ausgangspunkt in Krumbach. Zum Finale können wir uns beim Kneippen im Krumbächle erfrischen.

    Tipps

    Einkehr

    • Landgasthaus Maucher: Die Gaststätte in Maria Baumgärtle ist täglich geöffnet außer Donnerstag. Telefon 0 82 65/4 33. Internet www.gasthaus-maucher.de

    Kultur

    • Wallfahrtskirche Maria Baumgärtle: Sie ist der Höhepunkt. Die Ursprünge der Wallfahrt reichen bis 1721 zurück. Christoph Reichsgraf von Muggenthal, der Herr von Bedernau, ließ in seinen Baumgärten eine Nachbildung des Altöttinger Gnadenbildes aufstellen. 1882/83 wurde die Wallfahrtskirche gebaut. Jährlich findet dort am 15. August der Unterallgäuer Radlertag statt. Telefon 0 82 65/96 91-0. Internet www.baumgaertle.de

    Baden

    • Naturtherme Bedernau: Öffnungszeiten Mitte April bis Ende Oktober, Dienstag bis Freitag 10 bis 21 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertage 12 bis 21 Uhr (im August auch montags). Telefon 0 82 65/73 35 96. Internet www.naturtherme-bedernau.de. Hier können wir auch einen Imbiss zu uns nehmen.
    • E-Bike-Service „Stromtankstelle“: Die gibt es im Gasthaus Maucher.
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