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Bad Königshofen: Trotz guter Auftragslage: Firma Schindler in Bad Königshofen mit 130 Mitarbeitern geht in die Insolvenz

Bad Königshofen

Trotz guter Auftragslage: Firma Schindler in Bad Königshofen mit 130 Mitarbeitern geht in die Insolvenz

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    Die beiden Geschäftsführer von Schindler, Gerd Blindenhöfer (links) und Steffen Heusinger, mussten die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens für die Bad Königshöfer Firma einleiten.
    Die beiden Geschäftsführer von Schindler, Gerd Blindenhöfer (links) und Steffen Heusinger, mussten die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens für die Bad Königshöfer Firma einleiten. Foto: Michael Petzold

    Als im vergangenen August das 50-jährige Firmenbestehen gefeiert wurde, war vom "besten Auftragsvolumen in der Geschichte" die Rede, am vergangenen Mittwoch musste die Firma Schindler Handhabetechnik in Bad Königshofen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens am Amtsgericht Schweinfurt beantragen.

    Sie hätten sich nach eingehender Prüfung am 30. Januar gezwungen gesehen, diesen Schritt zu gehen, bestätigten die beiden Geschäftsführer Gerd Blindenhöfer und Steffen Heusinger eine entsprechende Nachfrage dieser Redaktion. Tags darauf habe man Belegschaft und Betriebsrat informiert. Insgesamt sind bei Schindler immerhin rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

    Optimistisch, dass das Unternehmen fortgeführt werden kann

    Ziel des Verfahrens sei "definitiv die Fortführung des Unternehmens", betont Heusinger. Bei "all der Misere" zeigt er sich sehr optimistisch, dass dies auch erreicht werden kann. Bei dem Produktportfolio und sehr guten Auftragsbestand, mit dem die Firma ins neue Jahr gegangen sei, sieht der Geschäftsführer gute Chancen, dass dies in Zusammenarbeit mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter, dem Eigentümer und vielleicht weiteren Investoren auch gelingen wird.   

    Schindler Handhabetechnik bietet innovative Lösungen im Bereich der Zuführung, Verkettung und Automatisierung. Kunden sind fast alle europäischen Automobilhersteller und deren Zulieferer, sowie die Elektro- und Lebensmittelindustrie. Die Anlagen aus dem Kapelleinswegs in Bad Königshofen kommen weltweit da zum Einsatz, wo große Stückzahlen schnell und präzise zur Weiterverarbeitung gebracht werden müssen.

    Gespräche von Insolvenzverwalter mit Geschäftsführung und Belegschaft

    Die Ursachen für die wirtschaftliche Schieflage von Schindler seien komplex, so Heusinger. Letztlich handle es sich zum einen um Spätfolgen der Coronakrise – die Kurzarbeit bei Schindler wurde erst im März 2023 beendet. Als zweiten Grund nennt er den Ukraine-Krieg und die Gesellschafter-Struktur. Seit 2011 ist das Unternehmen im Besitz einer russischen Familie.

    Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Gericht Anwalt Stefan Herrmann aus Würzburg. Der wollte auf Nachfrage der Redaktion noch keine genaueren Auskünfte gegeben. Als Begründung verwies er darauf, dass er erst seit einem Tag bestellt sei und zunächst diesen Freitag mit der Geschäftsführung, dem Betriebsrat und dann auch mit der Belegschaft sprechen möchte.

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