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Tiny-House-Kosten oft höher als gedacht: Fallen Sie nicht auf zu günstige Preise herein

Wohnen

Tiny-House-Kosten oft höher als gedacht: Fallen Sie nicht auf zu günstige Preise rein

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    Das Interesse an Tiny Houses nimmt deutlich zu. Die Kosten sind auch erschwinglicher als für ein gewöhnliches Haus.
    Das Interesse an Tiny Houses nimmt deutlich zu. Die Kosten sind auch erschwinglicher als für ein gewöhnliches Haus. Foto: Federico Gambarini, dpa (Symbolbild)

    Wohnen wird in Deutschland immer teurer. Viele Menschen träumen vom Eigenheim, durch die stark gestiegenen Preise lässt sich das jedoch nicht immer realisieren. Eine mögliche Lösung: Tiny Houses. Doch mit welchem Preis muss man rechnen, wenn man sich ein Tiny House anschaffen will? Alle Informationen haben wir hier für Sie zusammengefasst.

    Was ist ein Tiny House?

    Tiny Houses kommen ursprünglich aus den USA und werden auch Minihaus, Kleinsthaus, Mikrohaus oder Small House genannt. In Amerika dürfen Tiny Houses nicht größer als 37 Quadratmeter sein.

    In Deutschland gibt es für Tiny Houses keine Maximalgröße. Die Kleinsthäuser bieten zwischen 15 und 45 Quadratmetern Wohnfläche und sind bei vielen Menschen beliebt, weil sie deutlich weniger kosten als gewöhnliche Häuser, als energieeffizient gelten und ökologisch sind, da sie weniger Ressourcen verbrauchen.

    Aufgrund ihrer geringen Wohnfläche müssen sich die Bewohnerinnen und Bewohner im Platz beschränken. Trotzdem hat es alle wichtigen Bestandteile eines normalen Hauses wie Wohn- und Schlafbereich, Bad, Küche und Essbereich. Tiny Houses können nicht nur als Wohnhaus, sondern auch als Ferienhaus genutzt werden.

    Was kostet ein Tiny House?

    Tiny Houses sind grundsätzlich deutlich günstiger als herkömmliche Häuser. Die Kosten hängen von der Größe des Hauses und des Grundstücks sowie der Ausstattung ab. Außerdem ist entscheidend, ob man das Kleinsthaus schlüsselfertig oder als Fertigbausatz kauft.

    Auch wenn viele Hersteller mit günstigen Tiny Houses ab 5000 Euro werben, hat die Sache einen Haken, denn dieser Preis könne nicht der Realität entsprechen, erklärt Peter Pedersen, Präsident des Bundesverbandes Mikrohaus. "Es ist ein Irrglaube, dass Tiny Houses etwas für Menschen sind, die knapp bei Kasse sind."

    Konkret setzen sich die Kosten für ein Kleinsthaus zusammen aus: Grundstück, Anschlussgebühren, Versorgungstechnik, Innenausstattung, Außenanlagen und Baunebenkosten. "Auch wenn das Haus klein ist, muss es sich am Baurecht orientieren", sagt Pedersen. Jedes Kleinsthaus brauche eine Baugenehmigung, sonst handle es sich um einen Schwarzbau. Ein Trugschluss sei außerdem, dass Tiny Houses auf Rädern keiner Baugenehmigung bedürfen.

    Auch Tiny Houses, die autark gebaut sind, sind illegal, da nach deutschem Baurecht alle Gebäude der Gebäudeklasse 1 - und dazu gehören auch Tiny Houses - an die Stromversorgung sowie Wasser- und Abwasseranlagen angeschlossen werden müssen.

    Seit dem 1. Januar 2023 müssen zudem alle Neubauten den neuen Effizienzhaus-Standard EH55 erfüllen. Allerdings bieten laut Pedersen nicht alle Hersteller Kleinsthäuser mit diesem Standard an, sodass potenzielle Kunden Gefahr laufen viel Geld zu verlieren. "Ein legales EH55-Mikrohaus ist heute nicht unter 90.000 bis 100.000 Euro erhältlich. Alle darunter liegenden Angebote sind faktisch nicht legal als Wohnhaus genehmigungsfähig", erklärt Pedersen. Schon für Bauantragsunterlagen wie beispielsweise Baustatik, Bauzeichnungen, Baubeschreibung und Wärmeschutznachweis würden um die 20.000 Euro zusammenkommen.

    Und auch wenn es Hersteller gibt, die Tiny Houses zum selbst fertig bauen anbieten, entspricht das nicht den gesetzlichen Vorschriften, denn die baurechtlichen Anforderungen seien so komplex, dass diese durch Laien nicht erfüllt werden können, wie der Präsident des Bundesverbandes Mikrohaus erklärt.

    In Deutschland stehen rund 20 Anbieter für Kleinsthäuser zur Auswahl. Grundsätzlich wird zwischen zwei Varianten unterschieden: vorgefertigte Tiny Houses oder individuelle Tiny Houses, die nach persönlichen Vorstellungen gefertigt werden können. Günstiger sind die Fertigbausätze. Bei diesen gibt es Basismodelle, die sich durch verschiedene Fassaden oder Dachmaterialien individualisieren lassen.

    Wie hoch sind die Grundstück-Preise für Tiny Houses?

    Zusätzlich benötigen Käuferinnen und Käufer für ihren Traum vom Tiny House auch noch das Grundstück, auf dem es stehen soll.

    Die Grundstückspreise unterscheiden sich je nach Bundesland deutlich. Der Grundstückspreis sollte laut des Vergleichsportals Check24 15.000 Euro nicht überschreiten, damit sich der Kauf lohnt. Das ist der Fall, wenn die Grundstückskosten die Anschaffungskosten des Kleinsthauses überschreiten.

    Jedes Bundesland hat unterschiedliche Grundstückspreise. Nachfolgend sind die durchschnittlichen Preise pro Quadratmeter ohne Nebenkosten nach Angaben des Vergleichsportals "aktuelle-grundstueckspreise.de" aufgeführt:

    BundeslandØ Kosten pro 1 m²Grundstückspreis 100 m²
    Hamburg1.082 €108.200 €
    Berlin981 €98.100 €
    Bayern997 €99.700‬ €
    Baden-Württemberg573 €57.300‬ €
    Hessen668 €66.800 €
    Bremen541 €54.100 €
    Nordrhein-Westfalen489 €48.900 €
    Rheinland-Pfalz294 €29.400 €
    Schleswig-Holstein489 €48.900 €
    Brandenburg351 €35.100 €
    Niedersachsen249 €24.900 €
    Saarland140 €14.000‬ €
    Sachsen206 €20.600 €
    Mecklenburg-Vorpommern173 €17.300 €
    Thüringen119 €11.900 €
    Sachsen-Anhalt121 €12.100 €

    Wichtig: Die oben genannten Grundstückspreise bilden immer nur einen groben Richtwert und eine Momentaufnahme ab. Bei den genannten Preisen handelt es sich um Angebotspreise. Für Vollständigkeit, Abweichungen, Änderung und Fehler übernehmen wir keine Haftung. Die Liste stellt zudem keine Investment-Empfehlung dar.

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