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Würzburg: Prozess um Betrug auf Online-Plattform beginnt in Würzburg: Junges Trio soll fast eine Million Euro erbeutet haben

Würzburg

Prozess um Betrug auf Online-Plattform beginnt in Würzburg: Junges Trio soll fast eine Million Euro erbeutet haben

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    Mit vorgetäuschten Verkäufen auf der Deutschlands größter Online-Plattform zum Verkauf gebrauchter Waren sollen drei junge Männer aus Hessen einen luxuriösen Lebensstil finanziert haben. Jetzt beginnt der Prozess gegen sie vor dem Landgericht Würzburg. 
    Mit vorgetäuschten Verkäufen auf der Deutschlands größter Online-Plattform zum Verkauf gebrauchter Waren sollen drei junge Männer aus Hessen einen luxuriösen Lebensstil finanziert haben. Jetzt beginnt der Prozess gegen sie vor dem Landgericht Würzburg.  Foto: Silas Stein/dpa

    Der Prozess, der an diesem Freitag am Landgericht Würzburg beginnt, wird Tausende verunsicherter Kunden der größten Online-Plattform für Kleinanzeigen in Deutschland interessieren: Auf der Anklagebank sitzen drei junge Internet-Spezialisten aus Hessen. Sie sollen mit vorgetäuschten Verkäufen auf der inzwischen umbenannten Online-Plattform "ebay-Kleinanzeigen" fast eine Million Euro erbeutet haben.

    Der Fall erhellt schlaglichtartig moderne Betrugsmethoden auf dem riesigen Markt im Internet: Auf der betroffenen Plattform werden nach eigenen Angaben monatlich 30 Millionen gebrauchte Gegenstände angeboten, die Menschen schnell und zuverlässig verkaufen wollen. Doch in jüngster Zeit häuften sich Meldungen über nicht gelieferte Waren und Betrug beim Zahlen, trotz verbesserter Sicherheitssysteme.

    Teure Grafikkarten und Spielekonsolen: Geld kassiert, aber nicht geliefert

    Der momentan spektakulärste Fall wird jetzt vor der Jugendkammer des Würzburger Landgerichts verhandelt. Angeklagt sind drei Männer aus Frankfurt im Alter von 20 und 21 Jahren, die von Kunden Geld kassiert haben sollen, ohne die versprochenen Waren zu liefern. Laut Anklage ging es dabei um teure Grafikkarten und Spielekonsolen.

    Von der mutmaßlichen Beute sollen sich die drei ein Luxusleben geleistet haben. Gegen mutmaßliche Komplizen im Hintergrund wird noch ermittelt. 

    Staatsanwaltschaft Würzburg: Rund 1800 Geschädigte insgesamt, 895.000 Euro Schaden 

    In dem Gesamtkomplex geht es einem Sprecher der Staatsanwaltschaft zufolge um rund 1800 Geschädigte. 1065 Betrugsfälle hätten bereits konkret ermittelt werden können. Es sei ein Gesamtschaden von rund 895.000 Euro entstanden. Allerdings könnten nicht alle mutmaßlichen Einzeltaten den drei Beschuldigten zugerechnet werden, teilte der Sprecher mit. Es gebe weitere Verdächtige, die Ermittlungen dauerten an.

    Der Anklage zufolge nutzt das Trio gehackte Benutzerkonten von anderen Plattform-Nutzern, um den Verkauf von Artikeln vorzutäuschen. Die Ware kam jedoch nicht bei den Käufern an. Das Geld soll unter anderem auf Konten geflossen sein, die von einer Gruppe im Raum Schweinfurt eröffnet worden sein sollen.

    Ermittlungen gegen weitere Verdächtige und Komplizen laufen

    Nach Informationen dieser Redaktion wurden gegen weitere Tatverdächtige aus dem Raum Schweinfurt sowie gegen zahlreiche Kontoinhaber Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Geldwäsche eingeleitet. 

    Seit November 2022 sitzen die drei Männer in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind sechs Verhandlungstage bis Ende Juli  angesetzt.

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