Jan E. ist ein Außenseiter. Er versteht sich mit niemandem, nicht in der Schule, nicht in seinem kleinen Heimatort am Rande von Kitzingen. Am aller wenigsten versteht er sich mit seinen Eltern. Als Jan im Jahr 2010 mitten in der Nacht im Auto seines Vaters in eine Polizeikontrolle gerät, drückt er aufs Gas. Er steuert den alten Audi in falscher Fahrtrichtung auf die Autobahn - kurze Zeit später kollidiert das Auto mit einem Sattelzug, Jan ist sofort tot. In der neuen Folge von "Mordsgespräche", dem True-Crime-Podcast der Main-Post, berichtet Reporter Frank Weichhan von einer Familie, die sich nach außen abschottete und nach innen bekriegte - mit fatalem Ausgang.
Jan lebt mit seinen Eltern mitten im Ort, aber ohne enge Kontakte in die Nachbarschaft. Vor allem seine Mutter isoliert ihn und die Familie von der Außenwelt. Mehrmals gibt es Probleme - mit der Schule, mit der Polizei, mit dem Jugendamt. Als Polizisten Jans Eltern nach seinem Tod die schlimme Nachricht überbringen wollen, bietet sich ihnen ein grauenvolles Bild. Beide Eltern liegen tot in ihren Betten.
Weitere Taten waren geplant
Schnell wird den Ermittlern klar, dass als Mörder des Ehepaars nur der eigene Sohn in Frage kommen kann. Und sie finden Indizien, die darauf deuten, dass der abgrundtiefe Hass, der Jan zu der Tat getrieben haben muss, auch anderen Personen galt. Die Ausrüstung für seinen Rachefeldzug finden sie im Kofferraum des Autos, das Jan auf die Autobahn steuerte.